Honda Civic IMA - im Test | 16.03.2004
Vorsicht Hochspannung!
Die einfach zu bedienende Technik und die Sparsamkeit des Honda Civic IMA sind richtungweisend, nun gibts den Sparefroh auch in Europa.
Ingo Gutjahr
Eines gleich vorweg, der Honda Civic IMA (Integrated Motor Assist) ist ein „milder“ Hybride. Lautloses Dahinschnurren im reinen Elektrobetrieb wie man es aus Science-Fiction-Filmen oder auch vom Toyota Prius her kennt, ist also nicht möglich.
Die Japaner setzen bei ihrer Konstruktion auf eine Kombination aus einem 83 PS starken 1,3 Liter Benzinmotor, der direkt mit einem kompakten 9 PS-Elektromotor gekoppelt ist. Im Fahrbetrieb dient der Elektroantrieb einerseits zur kurzfristigen Leistungs- bzw. Drehmomentsteigerung.
Andererseits werden im Schubbetrieb (d.h. beim Rollen oder Bremsen mit eingelegtem Gang) die 144V-Ni-MH-Batterien im Kofferraum wieder aufgeladen. Beeindruckend: Bereits bei 1.000U/min, also quasi im Leerlauf liegen 159NM Drehmoment an. Die Maximalleistung im gemeinsamen Betrieb liegt bei 90PS / 5.700U/min.
Nebenbei fungiert das elektrische Hilfsaggregat auch als Anlasser und Lichtmaschine. Das bringt neben einer nicht zu unterschätzenden Gewichtsersparnis auch den Vorteil, dass der Benzinmotor im Leerlauf einfach abgeschaltet werden kann und sofort beim Einlegen eines Ganges unhörbar und völlig frei von Vibrationen wieder startet. Besonders im dichten Stop-and-go-Verkehr lassen sich so der eine oder andere Liter Sprit sparen.
Von Außen sieht man dem 4,48 Meter langen Civic sein hochtechnisches Innenleben nicht wirklich an: Das modern geschneiderte Limousinen-Blechkleid gefällt durch schlichte Eleganz. Schicke, dynamisch geschnittene Klasglasscheinwerfer prägen die Front. Am Heck dominieren großflächige Rückleuchten, die sich bis in die Seitenwand ziehen. Für eine bessere Aerodynamik wurde eine kleine Spoilerlippe auf dem Kofferraumdeckel montiert.
Im Innenraum herrscht eher noble Zurückhaltung: Statt einer herkömmlichen Tankuhr findet man eine digitale Multifunktionsanzeige, die neben dem Batterieladestand auch den Tankinhalt sowie den momentanen Betriebszustand des IMA-Systems anzeigt. Andere Hinweise auf die besondere Technik finden sich sonst nirgendwo.
Mit einem motorline.cc-Testverbrauch von sensationellen 4,8 Litern auf 100km reiht sich der Honda ganz vorne in die Klasse der Spritknauser.
Der Anschaffungspreis von € 22.900.- (inkl. aller Abgaben) wirkt auf den ersten Blick etwas hoch, betrachtet man jedoch die mehr als üppige Serienmitgift (Klimaautomatik, Sitzheizung, Funk-ZV, elektrische FH, Lederlenkrad, CD-Radio, Alarmanlage, ABS, Bremsassistent uvm.) wird dies doch wieder etwas relativiert.
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