Seat Leon Cupra R – im Test | 28.05.2004
SchnelleR
225 PS, 6,9 Sekunden von null auf hundert, eine Karosserieform wie ein Muskel. Und siehe da – auch der Frontantrieb verdirbt uns nicht den Spaß.
Manfred Wolf
Ein Auto, das schon im Stehen böse ausschaut, kann nur ein gutes Auto sein. Und ich meine jetzt nicht die „bösen“ Triesterstraßen-Geräte mit Riesenspoilern und den selbst gedengelten Radkästen.
Nein. Der Seat Leon Cupra R rollt genau so aus dem Werk. Wobei, genauer gesagt rollt er aus zwei Werken: Zum einen aus dem Seat-Werk in Martorell, zum anderen aus den Hallen von Seat Sport – genau dort werden auch die Rennfahrzeuge für die „Seat Leon Supercopa“ gebaut, die dann in Spanien, England und neuerdings auch in Deutschland in einer eigenen Rennserie um Zehntelsekunden kämpfen.
Alleine daran lässt sich erkennen, dass Seat beim Cupra R ernst macht. Keine geheuchelte Sportlichkeit, die sich über Schalensitze und aufgepickte Spoiler definiert, sondern ein richtiger Sportler: Starker Motor, super Fahrwerk, Anker werfende Bremsen und eine Optik zum niederknien.
Das fängt bei der riesigen Frontschürze mit den großvolumigen, integrierten Lufteinlässen an, geht über die fast filigran wirkenden 18-Zoll-Leichtmetallfelgen mit fünf Doppelspeichen und endet bei der weit nach unten gezogenen hinteren Heckschürze. Überhaupt werden wir den Eindruck nicht los, dass bei Seat der Leon Cupra R die erste eigentliche Leon-Designstudie war, alle anderen Versionen wurden dann daraus abgeleitet, oder nicht?
Apropos Design: Das haut auch im ganz in schwarz gehaltenen Innenraum hin, der durch rote Ziernähte an Sitzen, Lenkrad, Ganghebel usw. einen sportlichen Touch bekommt. Wem das noch nicht reicht, der kann den Leon Cupra R auch als Sondermodell „Recaro“ ordern.
Da kommen dann zum „Normalpreis“ von 31.500,- Euro – was für das Gebotene einen fairen Deal darstellt – noch einmal 2.005,- Euro dazu, dafür gibt’s Recaro-Sitze vorne und hinten und die Typisierung als Viersitzer. Viel Geld, für einen Platz weniger...