BMW 630i - im Test | 26.08.2005
Fahren & Tanken
Dass eine schicke Optik gerade in dieser Fahrzeugklasse nicht reicht, ist BMW natürlich bewusst. Und auch wenn unter der Haube nicht der große Achtzylinder sondern lediglich der Sechszylinder werkt, es fehlt an nichts.
Der 258 PS starke Dreiliter-Motor verrichtet seine Arbeit zur aboluten Zufriedenheit, geradezu leichtfüßig wird der rund 1.600 kg schwere Sechser beschleunigt. Nur 6,5 Sekunden vergehen beim Sprint auf die 100 km/h Marke, die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 250 km/h begrenzt.
Zum Vergleich: Der brandneue 650i als Nachfolger des 645i verfügt über fünf Liter Hubraum, acht Zylinder und stolze 367 PS, auf Tempo 100 km/h kann er gegenüber dem 630i dennoch nicht mehr als 1,1 Sekunden wettmachen, die Höchstgeschwindigkeit ist ebenfalls auf 250 km/h beschränkt.
Sogesehen ist man wohl gut damit beraten, den Preisunterschied von über 16.000,- Euro eher in die Ausstattung als den stärkeren Motor zu investieren. Denn auch klanglich lässt der Sechszylinder keine Wünsche offen, der Sound, der die doppelflutige Abgasanlage verlässt ist überraschend kernig.
Erfreulich der verhältnismäßig geringe Durst des 630i, im Schnitt kamen wir mit rund zehn Liter über die Runden, wer permanent die volle Leistung abruft, muss natürlich mit dementsprechend mehr rechnen.
Ob man wie in unserem Falle selber die sechs Gänge manuell sortiert oder eher in ein Automatik-Getriebe investiert bleibt Geschmackssache. Sportlicher ist freilich die manuelle Schaltbox, zum GranTourismo würde aber auch die automatisierte Version gut passen.
Das Fahrverhalten des 6er ist in jedem Fall hervorragend satt, wer in das bereits erwähnte Fahrdynamik-Paket investiert, macht das Coupé noch agiler. Vor allem die bereits in Fünfer und Dreier gelobte Aktiv-Lenkung macht Spaß, selbst in engen Kurven entfällt das Umgreifen am Volant, beide Hände bleiben stets am Lenkrad.
Die elektronische Stabilitäts-Kontrolle DSC in Verbindung mit der Bremskontrolle DBC wacht über den Fahrzustand, wer das System in Aktion sehen will, der muss allerdings bewusst forsch fahren, um die Helferlein herauszufordern und das widerspricht eigentlich dem Naturell des 630i.