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Scheiden tut weh

Wir werden ihn vermissen – Der smart forfour gehört mit Sicherheit zu den erwachsensten Kleinwagen am Markt. Alleine die absolut felsenfeste Verarbeitungsqualität sucht in diesem Segment seinesgleichen. Egal welcher Fahrbahnbelag, welches Schlagloch sich dem Viersitzer in den Weg stellt, nicht das kleinste Klappern oder Knauern dringt bis an die Ohren der verwöhnten Insassen.

Während das Fahrwerk bei den ersten Modellen noch leicht unterdämpft wirkte und auch eine geringfügige Neigung zum Durchschlagen zeigte, so hat sich der Federungskomfort bis zu den aktuellen (und letzten) Fahrzeugen auf einem Niveau eingependelt, das sich auch in einem großen Mercedes durchaus sehen lassen könnte.

Auch das Geräuschniveau im Innenraum liegt auf einer absolut vorbildhaften Ebene. Selbst bei höheren Autobahntempi ist nicht mehr als das leise Säuseln des Windes zu hören.

Sportlichere Fahrer werden mit der direkten Lenkung und der beinahe go-kart-haften Wendigkeit ihre helle Freude haben. Auch das Fahrwerk spielt problemlos mit, sollte einen einmal der Hafer stechen.

Erst im sehr hoch angesiedelten Grenzbereich leicht untersteuernd, ermahnt es den Smartisten zu disziplinierter Fahrweise. Für den Fall der Fälle steht auch noch das elektronische Fangnetz ESP Gewehr bei Fuß.

Nicht ganz mit der restlichen Abstimmung mithalten kann die Einstiegsmotorisierung: Der einen Liter fassende Dreizylindermotor klingt mit seinem typischen Verbrennungsgeräusch zwar ausnehmend potent, ein Tritt aufs Gaspedal respektive ein Blick ins Datenblatt holt einen aber rasch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

47 kW bzw. 64 PS zusammen mit einem maximalen Drehmoment von 92 Nm bei 2.500 U/min reißen selbst in einem 965 Kilo-Winzling keine Bäume aus. 15,3 Sekunden konsumiert der Sprint auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 158 km/h.

Wer flott unterwegs sein will, muss viel im perfekt schaltbaren 5-Gang-Getriebe rühren und die Nadel des Drehzahlmessers schön auf Touren halten.

Dass auf diese Art der angegebene Durchschnittsverbrauch von 5,5 Litern auf 100 km nicht zu erreichen sein wird, verwundert kaum. Im motorline.cc-Test genehmigte sich der Forfour rund sieben Liter. Hier wären die stärkeren Benzinbrüder vermutlich sogar sparsamer.

Unarten, die wir nicht vermissen werden

Auch wenn man über Dahinscheidende nicht schlecht reden sollte, die eine oder andere Schwäche leistete sich der Forfour dennoch:

Da wäre zum einen der ab 60 km/h nur mehr unter höchster Konzentration ablesbare Tacho. Die Intervalle zwischen den Beschriftungen werden ab dieser Geschwindigkeit größer und es ist wirklich mühsam, in einer Section-Control mit dem erlaubten Tempo unterwegs zu sein.

Zum anderen nervte bei allen Dreizylinder-Benzinversionen die Neigung des Motors, im Leerlauf stark zu vibrieren und zu sägen. Dies hat man bis zuletzt offenbar nicht abstellen können.

Dies sind sicherlich nur kleine Schnitzer und haben freilich nicht zum frühen Scheiden des Forfour geführt. Die Wege des Marktes sind aber offenkundig doch nicht immer ganz vorhersehbar und so wird uns der kleine Große definitiv noch lange in bester Erinnerung bleiben.

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