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Fahren & Tanken

Das in seiner Charakteristik sehr sympathische Triebwerk zieht den 1,6-Tonnen-Wagen ohne spürbares Turboloch hinreichend agil, ja beinahe temperamentvoll in Richtung Tempo 200 – die angegebene Bauartgeschwindigkeit liegt bei 201 km/h. Im Leerlauf knurrt der Zweiliter-Turbodiesel etwas, damit hat sich die Lärmbelästigung allerdings. Einmal in Schwung, bleibt es im Innenraum des Magentis auch bei hohen Geschwindigkeiten erfreulich leise.

Das laut Kia eigens für den Motor entwickelte Sechsgang-Getriebe ist tadellos auf den Motor abgestimmt; die höchste Fahrstufe ist keine reine Spritspar-Verlegenheit, sondern lässt auch noch Beschleunigung zu. Nicht ganz zu diesem positiven Eindruck passt die etwas knorpelige Schaltung. Gut, dass man beim CRDi aus dem vollen Drehmoment schöpfen kann: die 305 Nm stehen in praktisch jeder Drehzahlregion auf Abrufbereitschaft.

Walle, walle manche Strecke: das Fahrwerk ist limousinenhaft komfortabel ausgelegt. Auf dem asphaltenen Fleckerlteppich, der sich vor uns als gebührenpflichtige Autobahn ausbreitet, kommt der Aufbau durchaus ins Mitschwingen. Enge Kurven geht der Magentis zunächst mutig an, bei höherem Tempo ersucht er dann mit Untersteuern um Mäßigung, die Karosserie neigt sich sanft Richtung Kurvenaussenseite, das ESP-Lämpchen zwinkert irritiert.

Ein Bergrennen wird man mit dem Magentis also nicht bestreiten wollen, aber dazu ist er sowieso nicht auf der Welt. Er fühlt sich bei gleichmäßigen (durchaus auch höheren) Reisegeschwindigkeiten ungleich wohler. In der Innenstadt ist man dank gutem Wendekreis und ausreichender Übersichtlichkeit auch nicht verloren, die 4,7 Meter Außenlänge lassen sich vor allem bei der Parkplatzsuche aber nicht wegdiskutieren.

Das Parkplatzangebot schwindet weiter, weil die elektronische Einparkhilfe gern auf Nummer Sicher geht; dann übernimmt wieder das menschliche Gehör. Vergleichsweise lässig dagegen der Regensensor für die Scheibenwischer-Automatik: „wegen dem bissl Regen wärs schad’ um die Wischerblätter...“ – er unternimmt im Zweifel nichts und wartet auf einen Wetterumschwung.

In amerikanischer Manier ist das gesamte Auto mit Gefahrenhinweisen dekoriert, dazu muss man zwischen verschiedenen Warntönen zu unterscheiden lernen (Tür? Gurt? Schlüssel? Oder etwas ganz anderes?). Der Kofferraum lässt sich exklusiv nur von innen oder per Schlüsselbund öffnen, keyless entry spielt es leider nicht.

Aber das sind letztlich Details, die den guten Gesamteindruck nicht zu stören vermögen. Der Kia Magentis ist auf eine kommode, Wohnzimmer-artig bequeme, ungehetzte Weise sympathisch. Man machte es sich gerne in der zweiten Reihe bequem und überließe das Tagesgeschäft dem Chauffeur.

Die Sympathie steigt noch an der Zapfsäule: 6,6 Liter Durchschnittsverbrauch verspricht Kia in den Werksangaben, und diesen Wert haben wir im unwissenschaftlichen Alltags-Mix ohne großes Sparmeistern nur knapp verfehlt. Für einen Wagen dieser Größe ist das mehr als achtbar.

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Kia Magentis 2,0 CRDi - im Test

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