VW Golf Variant 1,9 TDI Economy – im Test | 15.11.2007
Fahren & Tanken
Für alle, die den Pumpe-Düse-TDI von VW noch nicht kennen: Er nagelt rüpelhaft, vibriert ungehemmt, bietet aber sattes Drehmoment ohne echte Turboloch-Nachdenkpause und sehr günstigen Verbrauch. Im Schnitt kommt man mit deutlich weniger als sieben Litern Diesel pro 100 Kilometer aus. Wer mehr als acht Liter verbrennt, hat entweder ein zuverlässiges Stau-Suchgerät an Bord oder mächtig Blei am rechten Fuß.
Das Temperament der 105 PS reicht für ein eher praxis-orientiertes Auto wie den Golf-Variant sogar bei zünftiger Beladung locker aus. Dank der tollen Elastizität des 1,9-Liter-Vierzylinders scheinen Autobahnsteigungen nicht zu existieren.
Der fünfte Gang wird am Highway mehr oder weniger zur Automatik. Dennoch: Wer echten Fahrspaß will, wird sich für den 140-PS-TDI oder den gleichstarken TSI entscheiden. Mit 12,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100 km/h ist aber auch unser Basis-Diesel ausreichend flott.
Trotz seiner hohen Zulade-Kapazität geriet das Fahrwerk nicht hart, sondern äußerst komfortabel, ohne dabei weich zu sein. Der Variant ist kein Wunder an Agilität, lässt sich jedoch sehr flott fahren, ohne dabei Allüren an den Tag zu legen. Bei hohen Kurvengeschwindigkeit wird höchstens berechenbar untersteuert, im Hintergrund wacht zudem das serienmäßige ESP.
Die leichtgängig-exakte Lenkung und das spielerisch schaltbare, präzise und gut abgestufte Getriebe gehören zu den Klassenbesten. Genau auf diesem Niveau agieren auch die Bremsen. Kraftvoll, fading-frei und angenehm zu dosieren – besser geht’s in der Kompaktklasse kaum.