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Opel Astra OPC Nürburgring Edition – im Test

The show must go on!

In modischem Weiß und mit aufreizender Kriegsbemalung beschert uns Opel seinen Spitzensportler Astra OPC als limitiertes Sondermodell.

Ingo.Gutjahr@motorline.cc

Hier sehen Sie Bilder des Opel Astra OPC Nürburgring Edition!

Mit seiner erfolgreichen OPC-Flotte genießt Opel nicht nur in Kontinentaleuropa großes Ansehen und erzielt durchaus sehenswerte Verkaufszahlen.

Besonders in Großbritannien hat sich rund um die flotten Rüsselsheimer, die dort übrigens unter dem Label Vauxhall firmieren, eine ausgewachsene Fangemeinde gebildet.

Hierzulande wie auch auf der Insel werden sich die Freunde der Marke mit dem Blitz wie kleine Kinder über das Sondermodell Astra OPC Nürburgring Edition freuen. Mit diesem Modell unterstreicht Opel die Verbindung zum traditionsreichen Rennkurs in der Eifel.

Der Nürburgring, insbesondere die legendäre Nordschleife, gilt zu Recht als Opel-Heimat. Auf dieser vielschichtigen und extrem anspruchsvollen Strecke erhalten die Serienautomobile mit dem Blitz bereits seit den 60er Jahren den fahrdynamischen Feinschliff.

Rare but Real

Das auf lediglich 835 Stück limitierte Schmuckstück (die Zahl bezieht sich auf die Rundenzeit von 8:35 auf der Nordschleife, ein mit diesem Modell aufgestellter Rekord) unterscheidet sich von einem herkömmlichen Astra OPC in einigen Details:

Die Karosserie ist in absolut reinem Weiß gehalten. Lediglich ein in zartem Grau angedeutete Zierdekor im Zielflaggenlook zieht sich längs von der Heckklappe über das kuppelartige Dach bis in die Motorhaube vor.

Zahlreiche Teile aus Carbon, darunter Außenspiegel, B-Säulen-Verkleidungen und die Zierleisten im Cockpit, zaubern bereits optisch den Mythos der Rennstrecke in den kompakten Racer.

Die edlen 19“ Felgen im Bicolor-Look mit aufgedampften 235er Reifen mit 35er Querschnitt ziehen die Blicke anderer interessierter Verkehrsteilnehmer geradezu magisch auf sich.

Nur beim Einparken sollte man genau sein, denn diese Juwelen automobiler Schmiedekunst sind allergisch auf Kontakt mit Randsteinen.

Higher and Higher

Absoluter Höhepunkt (und das im wahrsten Sinne des Wortes), sind die Recaro-Sitze. In wunderschön verarbeitetem, perforiertem Vollleder gehalten, packen sie selbst bei schmal gebauten Piloten unbarmherzig zu wie ein Schraubstock.

Beleibtere Fahrer nehmen eher auf den ausgeprägten Seitenwangen Platz als zwischen ihnen. Macht nix, denn abnehmen kann man schließlich immer noch. Wesentlich gravierender wiegt schon die Tatsache, dass sich die Sitze ab einer Körpergröße von 1,85 Meter nicht weit genug hinunter stellen lassen.

Durch das weit nach vor und nach unten gezogene Dach sieht man ab dieser Größe nur mehr bedingt hinaus, will man nicht sitzen wie der Glöckner von Notre Dame. Auch der Dachhimmel kommt dem Haupthaar verdächtig nahe.

Das ist schade, denn sowohl Lenkrad, als auch Pedale und der griffige Lederschalthebel liegen tadellos zur Hand. Dieses Manko - und das werden aufmerksame Leser vermutlich bereits gemerkt haben - wurde bereits beim Astra TwinTop negativ erwähnt und war auch beim Astra GTC Turbo ein Thema.

Hier lesen Sie mehr zum Opel Astra TwinTop, und hier zum Astra GTC Turbo!

Turboschub und Kurvenhatz

Der schon aus Astra und Zafira OPC bekannte 2,0-Liter-Turbobenziner wurde für das Sondermodell nicht überarbeitet. Dafür bestand aber auch wirklich kein Grund: 240 PS und 320 NM Drehmoment von 2.400-5.000 U/min beschleunigen nicht nur den Astra in 6,4 Sekunden auf Tempo 100, sondern auch gehörig Glückshormone in die Adern der Insassen.

Ganz ein Haudrauf der alten Schule, schießt der Opel nach einem spürbaren Turboloch unter infernalischem Fauchen davon. Die gewaltigen Vorderräder und das (zweistufig deaktivierbare) ESP haben alle Hände voll zu tun, um nicht die ganze Kraft in Schall und Rauch aufgehen zu lassen. Antriebseinflüsse in der Lenkung sind zwar spürbar, aber noch in durchaus erträglichem Rahmen.

Das perfekt abgestufte Sechsganggetriebe ist leicht und knackig zu schalten, die Bremsen bissig und auch nach hoher Beanspruchung fadingfrei. Das weiterentwickelte IDSPlus2-Fahrwerk passt die Dämpfercharakteristik in Bruchteilen einer Sekunde der jeweiligen Fahrsituation an.

Mit einer Sporttaste in der Mittelkonsole lassen sich sowohl Federung als auch Lenkung straffer einstellen. Auch die Kennlinie des Gaspedals wird auf Knopfdruck in Richtung scharf getrimmt.

Doch bereits in der Grundstellung fordert der OPC von seinen Insassen eine gewisse Leidensfähigkeit was den Komfort betrifft. In Verbindung mit den 19“-Felgen werden sämtliche Unpässlichkeiten der Fahrbahn nahezu ungefiltert an die Bandscheiben weitergereicht.

Bei höheren Geschwindigkeiten stellt sich aber durchaus ein angenehmer Reisekomfort ein und die Abstimmung gewinnt an Sinnhaftigkeit. Ebenfalls Substanz erhält die gesunde Härte bei schneller Kurvenhatz über die Landstraße:

Perfekt ausbalanciert und mit erfrischender Leichtigkeit lässt sich der Astra um die Kurven treiben. Im weit oben angesiedelten Grenzbereich deutet leichtes Untersteuern ein baldiges Ende der Haftung an.

Selbst mit einem schweren Gasfuß bleibt der Verbrauch meist unter der elf Liter Marke. Lässt man es ruhiger angehen, sind durchaus auch Werte um die neun Liter möglich.

Mit einem Preis von 36.110,- Euro ist die Nürburgring Edition zwar etwas teurer als das bereits mehr als ansehnlich ausgestattete Serienmodell, die exklusiven Details und die Limitierung auf 835 Stück machen sie aber zu einem begehrenswerten Typ. Großer Fahrspaß und perfektes Styling gepaart mit verlässlicher Technik und hoher Qualität garantieren lange Freude mit diesem Opel.

Weitere Testdetails und Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

Testurteil

Plus

+ beeindruckende Fahrleistungen
+ sportliches Handling
+ überkomplette Serienausstattung
+ gute Verarbeitung

Minus:

- Sitze zu hoch montiert
- eingeschränkter Komfort

Unser Eindruck:

Verarbeitung: 1-2
Ausstattung: 1
Bedienung: 1
Komfort: 2-3
Verbrauch: 1-2
Fahrleistung: 1
Sicherheitsausstattung: 1

Resümee:

Mit dem Astra OPC Nürburgring Edition hat Opel ein liebevoll gestaltetes Sondermodell auf den Markt gebracht. Die wesentlichen Unterschiede zum Serien-Astra finden sich in optischen Retuschen, wunderschönen Ledersitzen und auffälligen Alufelgen. Beeindruckende Fahrleistungen bei gleichzeitig moderatem Verbrauch machen den Astra zu einem begehrenswerten Sportler, der auch im Alltag problemlos nutzbar ist.

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