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Abarth 500 EsseEsse – im Test

Italienische Trickkiste

Der Fiat 500 ist ein Volltreffer - auch dank der Mehr-PS des EsseEsse-Kits macht der Retro-Italiener unglaublich viel Spaß & ist dabei alltagstauglich.

schmudermaier@motorline.cc

Unseren Testbericht des Fiat 500 1.4 Sport finden Sie hier!

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Mit der Neuauflage des legendären 500 hat Fiat einen Volltreffer gelandet. Damit haben die Turiner bewiesen, dass selbst ein durchaus als extrem zu bezeichnender Retro-Look funktionieren kann. Die Verkaufszahlen sind jedenfalls zufriedenstellend.

Im Motorline.cc-Fuhrpark war der Cinquecento bereits vor eineinhalb Jahren zu Gast. Das Auto des Jahres 2008 sorgte in Sport-Ausführung und in knackigem Gelb gehalten für Aufsehen, der Italiener wurde nicht nur von den Redaktionsmitgliedern sofort ins Herz geschlossen.

Mittlerweile hat auch Fiat die Marke Abarth – gegründet vom Wiener Carlo Abarth – wieder reaktiviert. Neben dem Abarth Grande Punto ist es vor allem der Abarth 500, dem die Herzen zufliegen.

Es darf ein bisserl mehr sein

135 PS sind eine starke Ansage, da Motorline.cc aber auch vielen Lesern aus dem Motorsport-Bereich verpflichtet ist (und was tun wir nicht alles für die Kundschaft!), haben wir zusätzlich das Kit „EsseEsse“ geordert.

Dieser Kit wird in einer Holzkiste zum Händler geliefert und umfasst u.a. eine Leistungssteigerung auf 160 PS, verbunden mit einem Drehmomentplus von 24 Nm.

Daraus resultiert die um fünf km/h höhere Endgeschwindigkeit von nun 210 km/h sowie die um fünf Zehntel auf 7,4 Sekunden verbesserte Beschleunigung.

Ebenfalls in der Kiste zu finden ein Satz 17-Zoll Leichtmetallfelgen samt Niederquerschnittsreifen, gelochte Bremsscheiben vorne und hinten, Sportbremsbeläge, um 15 mm kürzere Federn, ein Sportluftfilter sowie der EsseEsse-Schriftzug für die Heckklappe. 2.990,- Euro kostet die befüllte Kiste, für weitere 18.590,- Euro gibt’s den Abarth 500 dazu.

Grau ist alle Theorie, schreiten wir zur Praxis. Grau – genauer gesagt „Grigio Campovolo“ – ist übrigens auch unser Testauto. Und dieses Grau erinnert an die Abarth-Rennautos der 60er Jahre. Wir nehmen Platz in sportiv ausgeformten Sitzen mit tollem Seitenhalt, drehen den Zündschlüssel um – aber starten NICHT, bevor wir nicht die Fenster geöffnet haben.

Keine Sorge, nicht etwa weil der Geruch im kleinen Italiener unerträglich wäre. Vielmehr deswegen, weil man sonst das Röhren der doppelflutigen Auspuffanlage nicht so gut wahrnehmen würde. Und glauben Sie uns, die zu hören lohnt sich!

Geht das?

Wer den Abarth 500 an der Tankstelle milde belächelt hat, der wirft nun doch noch einen zweiten Blick auf das Geschoss. Man hört die 160 Pferde förmlich mit den Hufen scharren, der Wunsch nach Auslauf sei ihnen erfüllt.

Das Sechsgang-Getriebe erweist sich als sehr knackig und hervorragend abgestimmt. Munter würde der Italiener auch in Regionen hinauf beschleunigen, die hierzulande strengstens verboten sind.

Wir haben diesem Treiben natürlich Einhalt geboten, fast immer jedenfalls… - Der Frontantrieb tut dem Spaß übrigens keinen Abbruch, das TTC-Systems (Torque Transfer Control), simuliert quasi elektronisch ein Sperrdifferenzial und bremst so zum Beispiel ein durchdrehendes, kurveninneres Rad ab und gibt die Kraft in gleichem Maße an das kurvenäußere Rad weiter.

Der Fahrer merkt davon wenig, erfreut sich am verbesserten Grip und steuert die nächste Kurve an. Wer dies zu forsch tut, der wird vom Lämpchen des elektronischen Stabilitätsprogramms darauf hingewiesen, wem auch das egal ist, der kann auf nicht weniger als sieben Airbags – Front-, Seiten-, Kopf-Airbags plus ein Luftsack für die Knie des Fahrers – hoffen.

Der Spaßfaktor

Kommen wir noch einmal zurück zur Theorie, 6,5 Liter soll der Cinquecento sich auf 100 Kilometer in die Zylinder kippen. Dass man die Werksangabe überschreitet, ist unvermeidbar.

Wie sehr, das hängt vom rechten Fuß des Fahrers ab. Der Spaß beginnt bei ca. acht Liter, mit neun ist man wirklich gut dabei, mehr dürften es im Alltag auch nicht werden.

Wer den vollen Fahrspaß erleben will – und wer will das nicht – der sollte darauf achten, dass der Sport-Knopf gedrückt ist. Dann gibt’s nicht nur ein direkteres Ansprechen des Gaspedals, sondern auch ein paar Extra-Newtonmeter an Drehmoment. Und auch davon kann man nicht genug haben. Immer mit dabei ist der süchtig machende Auspuff-Sound, bravo!

Wer die EsseEsse-Rennsemmel dann bis zum Letzten ausquetscht, der wird von einer Schaltanzeige darauf hingewiesen, wann es Zeit ist, in den nächsthöheren Gang zu wechseln. Das Sportfahrwerk ist nicht nur bei sportiver Fahrweise ein kongenialer Partner. Auch im normalen Alltagsbetrieb zeigt es sich noch erträglich hart, was auch die Passagiere freut.

Und ob man es glaubt oder nicht, die Beinfreiheit im Fond ist überraschend üppig und beträgt ein Vielfaches des Mini. Wer nicht zu den Sitzriesen zählt, findet kommod Platz. Noch ein gutes Argument für den Italo-Flitzer!

Testurteil

Plus

+ cooles Design
+ kräftiger Motor
+ tolle Soundkulisse
+ überraschend großzügige Platzverhältnisse

Minus

- Lenkrad nicht längs verstellbar

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1-2
Ausstattung: 1
Bedienung: 1
Komfort: 3
Verbrauch: 2-3
Fahrleistung: 1
Sicherheitsausstattung: 1

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