
Renault Grand Scénic 130 DPF – im Test | 17.08.2009
Fahren & Tanken
Bei der Motorisierung haben wir uns für die Variante mit dem besten Kompromiss aus Wirtschaftlichkeit und Fahrspaß entschieden. Der 1,9 Liter dCi Common-Rail Diesel mit 130 PS liegt leistungsmäßig genau zwischen der Einstiegsvariante mit 110 PS und dem sportlicheren Aggregat mit 150 PS, welches es allerdings nur mit Automatik gibt.
Die 110 PS-Variante ist zwar eine Spur sparsamer – zumindest im Unterhalt - wer die Räumlichkeiten des Grand Scénic öfters ausnützt, wird jedoch mit der Einstiegsvariante und den 1,5 Tonnen Fahrzeuggewicht nicht immer glücklich werden.
Der 1,9 Liter dCi mit 130 PS meistert alle ihm gestellten Aufgaben mit Bravur. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 195 km/h ist er nur 5 km/h langsamer als sein stärkerer Bruder, und auch in punkto Durchzugsvermögen ist er mit 300 Nm Drehmoment in allen Drehzahllagen quicklebendig unterwegs. Laut Papier sprintet der Grand Scénic in 11,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, subjektiv fühlt es sich sogar schneller an.
Tief im Herzen dürfte sich der Grand Scénic sogar ein paar Gene seiner Formel1-Verwandtschaft einverleibt haben. Obwohl der Van bei der Optik nicht gerade sportliche Attribute aufweist, lässt einen der ruhige und spritzige Motor in Kombination mit dem tollen Fahrwerk oft vergessen, dass man in einem Familien-Van unterwegs ist.
Kurvenreiche Straßen machen richtig Spaß, da sich das Fahrwerk durchaus agil zeigt, ohne dabei aber jede Bodenunebenheit an die Passagiere weiterzureichen. Auch die serienmäßige 6-Gang-Schaltung hat uns begeistert, der Schaltknauf liegt nicht nur sehr griffgünstig, sondern auch die Gänge lassen sich schnell und zielgenau sortieren, was den sportlichen Touch weiter verstärkt.
Sollte man einmal zu sportlich unterwegs sein, schützen einen alle relevanten aktiven Sicherheitsfeatures wie ESP und ABS. Auch beim Verbrauch zaubert uns der Franzose ein Lächeln ins Gesicht. Zwar konnten wir den vom Werk angegebenen Verbrauch von 5,6 Liter nicht ganz erreichen, in Anbetracht des hohen Stadtanteils und der flotten Fahrweise gehen die erreichten 6,2 Liter aber mehr als in Ordnung.