
Renault Kangoo be bop dCi 105 DPF – im Test | 31.07.2009
Innenraum
Hier gibt es, gemessen an den kompakten Abmessungen des Fahrzeuges, einen hohen Spaßfaktor pro Kubikzentimeter!
Fangen wir so an: Mögen Sie Blau? Falls die Antwort "nein" lautet, dürfen Sie direkt zum Testurteil weiterblättern.
In tiefem, tiefem Blau strahlt der Armaturenträger. Der versucht überhaupt nicht, so zu tun, als wäre er aus einem anderen Material als Plastik.
Die genetische Vorprägung als Nutzfahrzeug merkt man den Oberfächen doch an, sie werden mit Selbstbewusstsein und eben knalliger Farbwahl getragen. Wenn du mich magst, steig ein - wenn nicht, bleib draußen!
Als Kontrastfarbe dient ein elegantes Grau, Akzente werden mit orangen Streifen gesetzt. (Wie gesagt, es gibt eine zurückhaltendere Ausstattungsvariante, sie nennt sich "BeChic" und wartet mit Grau-Grau auf.)
Die Materialien der Sitzbezüge orientieren sich an Freizeit und Sport, ob sie wirklich wasserfest sind, wollten wir nicht überprüfen.
Die Sitzmöbel an sich sind gelungen, man sitzt auch auf längeren Strecken ermüdungsfrei. Die Kopffreiheit ist klarerweise ebenfalls prachtvoll. Das Lenkrad ist nur in der Höhe verstellbar, das stört ein bisschen.
Auch in Reihe 2 warten zwei einzelne Sitze mit ähnlichen Qualitäten auf Passagiere. Ein Familienauto im eigentlichen Sinn ist der Kangoo be-bop also nicht, denn der Zustieg in die hinteren Gefilde ist nicht ganz einfach.
Auch dort hinten wartet einiges an Ablagefläche, in den breit ausgefallenen Verkleidungen warten tiefe Staufächer.
Sie sind auch deshalb so voluminös, weil die hinteren Seitenfenster sich nicht öffnen lassen. Für das Mikroklima im Auto ist das kein Vorteil. Denn es wird bei Sonneneinstrahlung rasch sehr warm im Auto.
Lichtdurchflutet wirkt der Innenraum auch dank der Glasflächen im Dach: zwei separat zu bedienende Ausstelldächer vorne, ein fixes Glasdach in der Mitte, und das ebenfalls gläserne Hub-Schiebedach hinten, alle ohne jegliche Sonnenrollos.
Alle Glasdächer sind manuell zu bewegen, die hintere Dachhälfte hebt/schiebt man am besten von außen. Und braucht dafür mindestens zwei Hände. So richtig elegant wäre diese Dachvariante erst mit Elektrobetrieb. Elektrisch versenken lässt sich wiederum die große Heckscheibe.
Im Fond kann die Fußfreiheit und die Lehnenneigung der beiden Sitze separat justiert werden, sie lassen sich auch zusammenfalten, aufklappen und letztlich vollends entfernen. Dann bekommt man eine ebene Ladefläche.
Überschaubare 230 Liter Stauraum in der Version mit voller Bestuhlung (wie man so unschön sagt) sind ausbaufähig bis auf 1.700 Liter.