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Saab 9-3 SportCombi 2.8 Turbo V6 XWD - im Test

Ein echter Sport-Kombi

Die Negativ-Schlagzeilen rund um Saab nehmen kein Ende, bei unserem Über-Drüber 9-3 SportCombi war von einer Krise zum Glück nichts zu spüren.

Hier finden Sie Bilder des Saab 9-3 SportCombi!

Die Automobilindustrie ist in der Krise, einige Hersteller hat es besonders hart getroffen. Darunter auch Saab, vor einigen Tagen musste die schwedische Traditionsmarke – gegründet als Flugzeughersteller im Jahr 1937, PKW werden seit 1947 gebaut – Insolvenz anmelden.

Wie es weitergeht, ist derzeit völlig offen, die Schweden wollen das bis dato zu GM gehörende Unternehmen in Eigenregie weiterführen. Allein im Vorjahr entschieden sich weniger als 100.000 Kunden für einen Saab, das entspricht einem Verkaufseinbruch von rund 25 Prozent gegenüber 2007, seit 2001 schreibt das Unternehmen rote Zahlen.

Mit Schuld daran ist die überalterte Modellpalette, das Flaggschiff 9-5 wurde zwar schon einige Male geliftet, ist im Grunde aber stolze zwölf Jahre alt.

280 PS, sechs Zylinder, Turbo & Allrad

Wesentlich jünger und moderner ist da schon der 9-3, mit dem Motorline.cc bereits einige Tests absolviert hat, Details dazu unterhalb dieses Artikels. Dieses Mal war es das Spitzenmodell, der 9-3 SportCombi 2.8 Turbo V6 XWD Aero, sprich, die allradgetriebene Variante mit nicht weniger als 280 PS unter der Haube.

Die Topversion zeigt sich natürlich auch in Sachen Ausstattung gut bestückt, so sind von der Klimaautomatik über vier elektrische Fensterheber, einer Stoff-/Leder-Polsterung und einem Multifunktionslenkrad bis hin zu einer Saab-typisch umfangreichen Sicherheitsausstattung viele Annehmlichkeiten serienmäßig.

Und dennoch lässt sich die Ausstattungsliste auf Wunsch noch deutlich erweitern, wer – wie bei unserem Testauto der Fall – zur Sechsgang-Automatik, der Sport-Lederpolsterung, einem hochwertigen Audio-/Navigationssystem oder dem Komfort- und dem Sicht-Paket greift, der muss zum Basispreis von 52.350,- Euro noch mehr als zehn Tausender hinzurechnen, günstig ist also anders.

Kein Sonderangebot

Rein preislich tut sich der Schwede auch gegen die etablierte deutsche Konkurrenz schwer, einen BMW 330i Touring xDrive gibt es bereits ab 49.050,- Euro, einen Audi A4 Avant 3,2 FSI quattro ab 50.340,- Euro. Fairerweise wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass beide Modelle nicht ganz so umfangreich ausgestattet sind wie der 9-3.

Über Details zum Innenraum des Saab 9-3 haben wir bereits bei den letzten Tests ausführlich berichtet, dieses Mal widmen wir uns der technischen Seite des Allrad-Schweden. Die technischen Daten lassen bereits erahnen, dass dieses Modell sehr viel Fahrspaß verspricht.

2,8 Liter Hubraum, sechs Zylinder, Turboaufladung, 280 PS und ein Drehmoment von 400 Nm klingen zwar nicht nach einem Öko-Mobil, dafür aber nach Power ohne Ende. All jenen, die nun bereits den Zeigefinger erheben, sei gesagt, dass nur ein verschwindend geringer Teil der Kunden zu diesem Motor greifen wird. Wer zu dieser Minderheit gehört, wird reich belohnt.

Dank des XWD (Cross Wheel Drive) Allradantriebes bringt der 9-3 die schier endlose Kraft auch auf die Straße, das perfekt abgestufte Sechs-Gang-Automatikgetriebe macht das Package zu einem harmonischen Ganzen. Wer will, kann zu den 305,- Euro teuren Schaltwippen am Lenkrad greifen, notwendig sind sie aber nicht, zu gut erledigt die Automatik ihren Job.

Erfreulich: Während die starken Saab-Modelle aufgrund des Frontantriebs konzeptbedingte Antriebseinflüsse im Lenkrad in Kauf nehmen müssen, hält sich das Zerren in der Lenkung beim Allrad-Modell in Grenzen, was dem Fahrspaß sehr zuträglich ist.

Sprinter mit tollem Sound

Nach 7,5 Sekunden steht die Tachonadel auf Tempo 100 km/h, der Handschalter braucht gar nur 6,5 Sekunden für den Sprint. Auch die Akustik passt perfekt, ein heiseres Röcheln macht die Insassen dezent, aber doch bestimmt darauf aufmerksam, dass das kein einfacher Kombi, sondern eigentlich ein Sportgerät ist.

Dafür aber ein sehr praktisches, mit einem Kofferraumvolumen zwischen 419 und 1.273 Litern. Das Platzangebot im Fond ist zwar nicht überwältigend, entspricht aber dem Klassenschnitt.

Zurück zum Motor. Man muss kein Hellseher sein um zu erraten, das dieses Kraftwerk auch Futter benötigt, Verbrauchsrekorde – im positiven Sinn – sind mit diesem Auto keine aufzustellen. Aber keine Sorge, so sehr fällt der Saab 9-3 2.8 V6 Turbo XWD auch wieder nicht aus dem Rahmen, elf Liter lautet die Werksangabe, zwischen 12 und 13 Liter braucht man in der Praxis, Fahrspaß inklusive.

Testurteil

Plus

+ kräftiger Motor mit tollem Sound
+ keine Traktionsprobleme
+ perfekte Automatik
+ hochwertige Verarbeitung

Minus

- hoher Grundpreis, teure Extras
- kein Verbrauchswunder
- XWD nicht mit Dieselmotoren kombinierbar

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 2
Bedienung: 1
Komfort: 2
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Sicherheitsausstattung: 1-2

Resümee

Bei den derzeitigen Schlagzeilen kommt schon Wehmut auf, wenn man mit einem Saab durch die Lande fährt. Noch dazu mit einem so guten wie dem Topmodell 2.8 Turbo V6 samt Allradantrieb. Zweifellos war das der fahrspaßigste Saab, den wir jemals getestet haben, wir hoffen also stark, dass es nicht der letzte war. Denn auch wenn die Zeiten schwierig sind, wir drücken den Schweden die Daumen, dass sie die Kurve kratzen.

Weitere Testdetails:

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