
Chrysler Grand Voyager 2,8 CRD Limited - im Test | 03.08.2010
Fahren & Tanken
Die Lieblingsrichtung des Voyager-Fahrwerks lautet eindeutig geradeaus. Dann gleitet es betont sanft über alle Bodenunebenheiten und bietet Langstreckenkomfort ohne Ende. Anders in Kurven: Da neigt sich der schwere Van bedenklich und untersteuert kräftig, wobei allzu starkes Schieben über die Vorderräder vom früh eingreifenden ESP unterbunden wird.
Lenkung und Bremsen lieben es ebenfalls geruhsam. Erstere ist leichtgängig-indirekt, zweitere mühen sich mit dem (bei voller Beladung) 2,8-Tonner merklich, ohne aber echte Sicherheitsmängel aufkommen zu lassen.
Der 2,8-Liter-Diesel hält sich im täglichen Leben akustisch zurück. Laut und brummig wird er nur bei hohen Drehzahlen. Dann merkt man auch, dass die sanft schaltende Sechsgang-Automatik nicht zu den schnellsten Vertreterinnen ihrer Zunft zählt.
Dennoch liefert der Voyager mit 12,8 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und 185 km/h Spitze solide Fahrleistungen ab. Der Durchschnittsverbrauch liegt absolut gesehen mit etwas über neun Litern Diesel hoch, für einen Häuschen auf Rädern aber gar nicht so übel. Wer sanft agiert, kann auch mit Achter-Werten durch die Gegend rollen.
Die Fahrer-Sitzposition ist gut, wenn man den Voyager zumindest als „Touring“ bestellt hat. Dann gesellen sich zum nur höhenverstellbaren Lenkrad auch in der Fuß-Reichweite justierbare Pedale. Erst dann finden Fahrer aller Größen bequem Platz.
Der vernünftige Lenkeinschlag sorgt samt dem akzeptablen Wendekreis von zwölf Metern dafür, dass man sich im Citygewühl trotz der mächtigen Außenmaße nicht wie ein gestrandeter Wal fühlt.