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Porsche Panamera 4 – im Test

Fahrverhalten & Verbrauch

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Captain, übernehmen Sie!

Irgendein weiser Mann hat einmal gemeint, dass Knöpfe und Schalter mit Macht gleichzusetzen sind. Münzt man das auf einen Porsche Panamera um, so wäre sein Besitzer sowas wie der Präsident des Universums.

Wie die Zinnsoldaten säumen Knöpfe, Drehräder und Schalter den gesamten Mitteltunnel, die Mittelkonsole, das Lenkrad und den Dachhimmel. Nach anfänglicher Reizüberflutung werden Gruppierungen und die Anordnung der Bedienelemente angenehm klar und der Besitzer freut sich nicht nur über die neu erworbene Macht, sondern auch über überraschend einfache Benutzbarkeit. Und über Spielereien, wie zum Beispiel den manuell ausfahrbaren Heckspoiler oder die verstellbare Bodenfreiheit und Fahrwerkshärte (€ 4.050 inkl. Luftfederung).

Das Entertainmentsystem erfreut durch einen hochauflösenden Touchscreen-Monitor, guter Ergonomie und vor allem durch knackigen Sound aus dem Bose- (€ 1.560) oder monumentale Akustik aus dem Burmester-Soundsystem (€ 5.497). Navigationsfreunde können sich zusätzlich eine farbige 3D-Kartenansicht in einen kleinen Zusatzmonitor in eine der 5-Instrumentenröhren einblenden lassen.

Dass Lenkrad, Pedale und die gesamte Sitzposition als perfekt zu bezeichnen sind, ist für einen Porsche kein großes Lob. Erwähnenswert ist es aber trotzdem. Egal, ob man nur ums Eck zum Einkaufen unterwegs ist, oder eine schnelle Runde auf dem Nürburgring dreht – der Panamera meistert es mit Bravour.

Fahrmaschine mit Handicap

Wie bereits erwähnt, kann der große Porsche auch mit dem kleinsten Motor überzeugen. Der 3,6 Liter fassende V6-Sauger leistet 300 PS bei 6.200 U/min. Mit 400 NM bei 3.750 U/min steht er auch drehmomentseitig gut im Futter. Bereits knapp über Leerlaufdrehzahl schüttelt der Direkteinspritzer gut verwertbare Kraft aus dem Ärmel, ohne dabei jemals angestrengt zu wirken.

Drehfreude stand offenbar bei der Entwicklung ziemlich weit oben im Lastenheft: Bis weit über 7.000 U/min scheint das Aggregat pure Lebensfreude zu versprühen und überzeugt mit einem wahren Leistungsfeuerwerk, das den Insassen ein Lächeln ins Gesicht meißelt.

Einen kleinen Dämpfer erhält das Hochgefühl vom verbauten PDK-Doppelkupplungsgetriebe. Während es beim Beschleunigen durch alle sieben Gänge durch perfekt verschliffene und extrem kurze Schaltzeiten positiv auffällt, nervt es den Fahrer bisweilen in anderen Situationen.

Eine davon ist das Rangieren in engen Parklücken oder Garagen: Der Panamera ist per se schon ziemlich unübersichtlich, und das PDK-Getriebe erschwert solche Manöver noch zusätzlich durch ruckeliges Einkuppeln und ein nicht ganz durchgängiges Kriechverhalten.

Die zweite Schwäche ist die Tendenz, im Normalmodus bei 1.000 U/min dahinzugrundeln. Will man überholen oder aus sonstigen Gründen rasch Kraft abrufen, vergeht die eine oder andere Denksekunde, bis der Motor auf Touren kommt und das Getriebe seine sieben Fahrstufen irgendwie wieder geordnet hat. Abhilfe schafft hier der manuelle Eingriff per Schaltpaddles oder der Sportmodus, der die Drehzahlen länger hoch hält.

Bar jeder Kritik gibt sich das Luftfahrwerk: Gepaart mit der sehr direkten und rückmeldungsreichen Lenkung lässt sich der Panamera fast wie ein 911er über verwinkelte Landstraßen peitschen. Absolut neutrales Fahrverhalten, der berechenbare Allradantrieb und sein Traktionsplus machen ihn zu einem überlegenen Grand-Tourismo mit hohem Restkomfort auch auf schlechten Straßen.

Umwegrentabilität

Dank großzügiger Hakerlsetzung in der Optionsliste kostet unser Panamera 4 knapp € 130.000,- und damit zirka so viel wie eine nette Zweizimmerwohnung. Diese ist allerdings lange nicht so mobil und sorgt auch sicher nicht für soviel gute Laune.

Weiters sollte man noch den unverschämt niedrigen Testverbrauch von 9,7 Litern mit in die Kalkulation aufnehmen. Dank Direkteinspritzung, Start&Stop-Funktion und vielen anderen Energiesparmaßnahmen kommt der 5-Meter-Sportwagen auf Werte, die vor kurzer Zeit noch für einen Mittelklassewagen im Rahmen waren. So gesehen geht der Panamera beinahe als Sparmobil durch.

Zum Motorline-Testurteil kommen Sie hier!


Weitere Testdetails:

Technik, Ausstattung & Preise

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