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Von wegen Mauerblümchen

Herr Müller entscheidet sich für den neuen VW Jetta. Warum er das tut und wieso er damit Recht hat, lesen Sie im motorline.cc-Test.

Ingo.Gutjahr@motorline.cc

Der Jetta (oder Bora und von mir aus auch Vento) war eigentlich nie ein sonderlich beliebter Kerl. Als „Rucksackgolf“ und Buchhalter-Limousine verschrien, konnte er sich bei der hippen Käuferschicht niemals so recht etablieren.

Die Gene dazu trug er jedoch allzeit bereits in sich – immerhin war er bis auf den meist weniger attraktiv gestylten Hintern ziemlich baugleich mit dem Weltmeister und Zwillingsbruder Golf. Nur viel praktischer. Ab sofort soll das alles ganz anders sein, der Jetta lernt Lifestyle!

Der Passat stand Pate

Damit zwischen der Praktikabilität und der geneigten Käuferschaft keine große Kluft mehr entstehen kann, haben die Designer beim aktuellen Passat kräftig Maß genommen und dem Jetta neben der aktuellen Familienfront auch noch ein perfekt proportioniertes, durchaus stylisches Heck spendiert. Den krönenden Abschluss bei Nacht bilden die top-modischen „Glüh-Würstel“ in den Rückleuchten.

Mit 4,64 Metern Länge liegt der Jetta übrigens eher beim großen Bruder Passat (4,77 Meter) als beim Golf mit 4,20 Metern. Das kommt auch der Glaubwürdigkeit der Mittelklasselimousine zu Gute:

Ein Stufenheck mit nur knapp über vier Metern sieht zumeist eher unvorteilhaft aus. Die Länge wurde übrigens auch durch strecken des Radstandes erreicht. Plus sieben Zentimeter im Vergleich zum Golf erfreuen vor allem die Passagiere im Fond.

Ein Mexikaner für die ganze Welt

Gebaut wird der Jetta für den gesamten Weltmarkt in Mexiko. Unterschiede gibt es je nach Zielmarkt unter anderem bei der Ausstattung und der Hinterachskonstruktion.

Während die weniger kritischen Amerikaner mit einer Verbundlenkerachse auskommen müssen, darf der Jetta in Europa die bekannte Mehrlenkerachse mit Einzelradaufhängung über kurvige Bergstraßen prügeln.

Alles gut also? Nicht ganz: Im Innenraum merkt man an diversen nicht ganz passgenau verbauten Teilen, dass im Detail noch Verbesserungspotenzial liegt. Auch für die Nase hat ein in good old Europe gebauter Golf eine etwas bessere Geruchsnote von Kunststoff und Sitzbezügen über. Die nicht ganz so prominent platzierten Plastikverkleidungen waren vor einigen Jahren noch etwas angenehmer anzufassen.

Das alles ist aber Kritik auf sehr hohem Niveau, der „Willkommen zu Hause“-Faktor ist wie bei allen anderen VWs auch hier zu 100% gegeben. Und das weiß auch Herr Müller.

Platz wie in Merkels Villa

Dank des verlängerten Radstandes sitzt man im Fond fürstlicher als in deutlich größeren Nobellimousinen aus Deutschland. Einzig am Kopf kanns bei Sitzriesen etwas zwicken. Die Rückbank ist bequem gepolstert und bietet auch drei Mitfahrern auf Mittelstrecken genügend Lebensraum.

Vorne sitzt man perfekt wie im Golf. Seitenhalt, Schenkelauflage, Rückenstütze – da gibt’s nichts dran auszusetzen. Gewundert haben wir uns allerdings über das Fehlen des seit Jahrzehnten bewährten Drehrades für die Lehnenverstellung. An dessen Stelle tritt ab sofort ein Hebel, der nur vordefinierte Positionen der Rückenlehne zulässt. Japan lässt grüßen!

Im Kofferraum geht es mit 510 Litern Ladevolumen mehr als großzügig zu. Wem da etwas nach vorne zur Rücksitzbank rutscht, organisiert sich am besten einen lange Stange, um wieder dran zu kommen. Weniger schön hingegen das plumpe Heckdeckelscharnier. Wie ein großer Krake ragt es beim Schließen in den Gepäckraum hinein und kann im schlimmsten Fall Ladegut beschädigen.

Wie sich die Volkslimousine auf der Straße schlägt und wie asketisch sie sich gibt, erfahren Sie auf Seite 2!

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