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Raubvogel der Landstraße

Der Milan Abarth ist ein kompromissloser Supersportwagen aus österreichischer Produktion. Motorline.cc durfte ihn exklusiv testen.

Michael Hintermayer

Der Milan (Milvus) ist eine europäische Greifvogel-Gattung. So steht es im Lexikon. Seit kurzem kreist der Milan aber nicht nur über unseren Köpfen, sondern jagt auch in Form eines kompromisslosen Supersportwagens über die Straßen Europas. Der Milan Abarth sorgte vor einigen Monaten bei seiner Präsentation im Fürstentum Monaco für Aufsehen.

Als Urheber dieses Autos deklarierte sich Martin Martinez. Er stattete dem ORF-Motorsportteam bei seinem ersten Auftritt am Slovakiaring, nahe der slowakischen Hauptstadt Bratislava, einen Besuch mit seinem Supersportwagen ab. motorline.cc-Redakteur Michael Hintermayer war ebenfalls vor Ort und kam so zu einer Fahrt auf der Rennstrecke mit dem Milan Abarth.

Doch nicht nur der Name Milan steht für Kraft, Eleganz und Schönheit, auch der Name Abarth dürfte vielen ein Begriff sein. Der Wagen soll eine Hommage an den berühmten Tuner Carlo (eigentlich Karl) Abarth sein. Der gebürtige Wiener wanderte aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation in der Nachkriegszeit nach Italien aus und gründete dort seine eigene Werkstatt, in der er hauptsächlich Wagen der Marken Fiat, Simca und Alfa veredelte und tunte.

Bald schon sorgten seine leichtgewichtigen Konstruktionen auch im Motorsport für Furore und Abarth wurde zum „Haustuner“ des Fiat-Konzerns. Auch heute noch prangt an den besonders sportlichen Modellen von Fiat der Skorpion, das Markenzeichen des Carlo Abarth.

Milan, der Eyecatcher

Als der Milan Abarth am Slovakiaring mit laut grölendem Motor eintraf, zog er sofort alles Interesse auf sich. Denn der Supersportwagen sieht schon beim Parken im Fahrerlager schnell aus. Kompromisslos, kraftvoll und puristisch steht er da. Die gewölbte Kanzel, in der der Pilot und ein angstfreier Beifahrer Platz finden, erinnert an einen Le Mans-Wagen, der mächtige Heckflügel, der sich über die komplette Fahrzeugbreite erstreckt, verstärkt den Eindruck eines LMP1-Boliden noch.

Der achtzylindrige Corvette-Motor versteckt sich unter einer Haut aus Kohlefaser-Verbundstoff, die bei Grasser Racing in der Steiermark gefertigt wird. Trotz seiner brutalen Auftretens hat der Milan Abarth auch etwas Gediegenes an sich und zieht so auch die weiblichen Blicke genussvoll auf sich. Posierende Girls in Highheels, die sich an die hoch aufragenden, vorderen Radkästen schmiegen, um auch aufs Bild zu kommen, sind für dieses Auto Alltag.

Beim Milan Abarth wurde viel Wert auf schnörkellose Technik gelegt, auf teure Spielereien wurde verzichtet. Er kommt, im Gegensatz zu vielen anderen Autos dieser Liga ohne Push-Rods (querliegende, oben angesteuerte Dämpfer, wie sie in der Formel 1 verwendet werden) aus. Er verfügt über eine gewöhnliche McPherson-Einzelradaufhängung, da ein Push-Rod-System teuer in der Entwicklung ist.

Ebenfalls wurde auf ein Kohlefaser-Monocoque verzichtet. Der Milan besitzt einen Gitterrohrrahmen, was die Bau und Produktionskosten nochmals deutlich senkt. Der von uns getestete Prototyp verfügt über eine Leistung von circa 600 PS, doch bei lediglich 900 kg Gewicht ist auch der Prototyp, der gerade den Prozess der Straßenzulassung durchläuft, ein Novum in Sachen Leistungsgewicht.

Betritt man durch die weit nach oben schwingenden Türen den Innenraum des Milan, erkennt man sofort den Rennwagen, der in ihm steckt. Kein Radio, kein Navigationssystem, nichts. Lediglich ein Lenkrad, die Pedalerie, sowie die Seilzugschaltung stechen ins Auge. Nicht zu vergessen, die äußerst bequemen Schalensitze, sowie die Sechspunkt-Gurte, die einem vor den Fliehkräften schützen sollen.

Das Einsteigen ist eine Sache für sich, man muss zuerst das Lenkrad abnehmen, den breiten Schweller überwinden, um sich dann, lässig wie Steve McQueen in die Schalensitze gleiten zu lassen. Eine Augenschmaus für die zusehende Menschenmasse – vor allem, wenn man so gar nicht wie Steve rüberkommt.

Man möchte ja annehmen, dass man in so einem Auto kaum Platz hat, doch das ist im Milan nicht der Fall. Man fühlt sich keinesfalls eingeengt, auch Großgewachsene finden ohne Probleme die richtige Sitzposition, vor allem die Beinfreiheit ist überraschend groß.

Wie sich der Milan Abarth auf der Rennstrecke verhält und eine weitere Überraschung erleben Sie auf Seite 2.

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