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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Georg Koman

Eine Sitzprobe im CLS Shooting Brake offenbart viel Platz für sämtliche Körperteile. Auch im Fond, obwohl der von außen nicht gerade nach viel Kopffreiheit aussieht. Man muss den Kopf beim Einsteigen bloß ordentlich einziehen und sich darauf gefasst machen – hinten wie vorne – ziemlich nach unten zu plumpsen. Die Sitzposition ist nämlich sehr tief.

Übel ist die Sicht nach hinten durch die Schießscharte von Heckscheibe (nein, daher kommt der Name „Shooting Brake“ nicht) und nach schräg hinten, wo es kein Vorbeiblicken an den breiten D-Säulen gibt.

Der Laderaum ist, wie eingangs erwähnt, mit einem Volumen von 590-1.550 Litern trotz eleganter Form groß geraten. Ein Gutteil des Volumens geht allerdings aufs Konto des Kellerabteils und die Laderaumöffnung ist schmal, die Kante hoch. Immerhin öffnet die Heckklappe serienmäßig elektrisch, auf Wunsch auch per Fußschwenk unter dem Stoßfänger.

Der Shooting Brake ist passend zu seinem Auftreten höchst komfortabel abgestimmt und schluckt praktisch sämtliche Bodenunebenheiten. Er lässt sich dennoch sportlich fahren, muss aber der weniger untersteuernden Konkurrenz von Audi und BMW den Vortritt lassen. Die Differenz kann man jedoch mit Sportfahrwerk, 255er Vorder- und 285er-Hinterreifen, Keramik-Verbund-Bremsanlage etc. gegen gutes Geld verkleinern.

Die Bremsen sind derart wirksam, dass der CLS im abstandsgeregelten Tempomat-Modus erstaunlich knapp auf den Vordermann auffahren kann. Wem das zu spannend ist, der kann natürlich einen größeren Abstand vorwählen.

Der Allradantrieb mit leicht hecklastiger Power-Verteilung macht den Shooting Brake unter allen Bedingungen souverän, das mächtige Drehmoment von 620 Nm, das bereits ab 1.600 Touren zur Verfügung steht, wird so auch bei rutschigen Verhältnissen auf die Straße gebracht, und den Hecktriebler lässt man damit im Wortsinn im Regen stehen.

Der V6-Biturbo ist leise, antrittsstark (6,7 Sekunden vergehen für den Sprint auf 100 km/h) und unterm Strich auch sparsam. Mehr als 7,5 Liter Diesel verbrauchten wir bei gemischter Testfahrweise nicht. Gewohnt gute Arbeit verrichtet die sanfte und flotte Siebengang-Wandlerautomatik.

Wie immer lässt Mercedes in Sachen Preisliste sämtliche Hemmungen fallen, und so mancher Interessent alle Hoffnung auf einen Erwerb fahren. 76.600 Euro sind für den CLS 350 CDI Shooting Brake 4Matic zu bezahlen – glatte 10.000 mehr als für die Kombivariante des E 350 CDI 4Matic. Wer sich in die Form des Shooting Brake verliebt hat, und mit einem Vierzylinder-Diesel samt Hinterradantrieb Vorlieb nimmt, kommt mit 66.960 Euro davon.


Plus

+ einer der schönsten Kombis weit und breit
+ höchst komfortable Federung
+ gute Raumverhältnisse
+ kraftvoller, dennoch sparsamer Motor
+ souveräner Allradantrieb

Minus

- hoher Designaufpreis gegenüber E-Klasse
- schlechte Sicht nach hinten

Resümee

Länge läuft - und sie sieht gut aus. Der 4,96 Meter lange Mercedes CLS Shooting Brake gehört zu den schönsten Kombis, die es je für Geld zu kaufen gab. Im Fall des CLS muss man – etwa im Vergleich zum E-Klasse-Kombi – anmerken: für viel Geld.

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