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Euro-Japaner

Civic steht bei Honda seit Jahrzehnten für sportlich-dynamische Kompakte. Wir testen, ob der neue Civic-Kombi Tourer diesem Image gerecht wird.

Text und Fotos: Johannes Toth

Der aktuelle Civic steht in seiner neunten Generation in einer langen Modelltradition des 1948 von Soichiro Honda gegründeten Konzerns. Als Kombi wurde er in der letzten Produktionsreihe nicht angeboten.

Die Planer bei Honda haben sich jedoch wieder an ihre Erfahrungen in der Entwicklung von Kombinationskraftwagen erinnert und produzieren nun im englischen Swindon den 4,54 Meter langen Civic Tourer.

Das Design des Tourer ist aerodynamisch und setzt die Linie des 5-Türers fließend fort. Optisch ist der Civic zunächst gewöhnungsbedürftig, aber einprägsam, unverwechselbar und auf keinen Fall langweilig.

Der Schmäh mit den versteckten hinteren Türgriffen sollte seit dem seligen Alfa 156 hinlänglich bekannt sein, aber es gibt immer noch Passagiere, die hilfesuchend vor verschlossener Türe stehen und jemanden brauchen, der ihnen den Wagenschlag öffnet.

Die sportliche Linienführung setzt sich im Inneren fort. Das Cockpit ist fahrerorientiert. Prominent mittig platziert und als klassisches analoges Rundinstrument finden wir den Drehzahlmesser. Direkt darüber den Tacho, der die Werte in Ziffern anzeigt.

In unserer Test-Ausstattung „Lifestyle“ - als Motorisierung wählten wir den neuen, 120 PS starken 1,6-Liter-Diesel - gibt es dann noch weitere zwei Screens und zwei etwas unübersichtliche Armaturen, da einfache Dinge wie Uhr oder Fernlichtkontrolllampe in der Menge an Bedienmöglichkeiten und Infos untergehen.

Die Sitze sind sportlich eng und bieten viel Seitenhalt. Das Multifunktionslenkrad liegt gut in der Hand. Die 6-Gang Schaltung des Fahrzeugs ist knackig mit kurzen Schaltwegen.

Die Start-Stop-Automatik hilft beim Spritsparen und arbeitet superflott: sobald die Kupplung an der Ampel getreten wird und noch während man die Erste reinschnalzt, läuft bereits der Motor.

Der Laderaum des Honda Civic Tourer ist wahrlich nicht von schlechten Eltern: 624 Liter passen schon bei aufgestellten Fondlehnen rein, gewaltige 1.668 Liter werden es, wenn man die Lehnen umlegt.

Toll, die mit 56 Zentimetern sehr niedrige Ladekante und das große Kellerabteil im Kofferraum, das bei aufgeklappter Bodenfläche auch höhere Gepäckstücke zulässt.

Im täglichen Leben mit dem Civic Tourer wird man von einigen smarten Ideen der Honda-Ingenieure positiv überrascht. Etwa die beiden bequemen und praktischen Griffe, mit denen man die Kofferraumklappe zuzuziehen kann, ohne sich gleich die Handgelenke zu zerren. Oder das Gepäcktrennetz, das sich unter einer Klappe im Kofferraumboden verstauen lässt.

Schlicht genial sind die aus dem Jazz bekannten „Magic Seats“. Keine Schleudersitze für dauerquatschende Beifahrer, sondern hochklappbare Sitzflächen der Fondbank - dadurch gibt es Platz für höhere Gegenstände wie z.B. Blumen, Stehlampen oder Großbildschirme.

Zwiespältige Gefühle verursacht der Touchscreen mit der Knöpferl-Landschaft rundum. Prinzipiell ist es zu begrüssen, wenn wir hier nicht den ganze Bordcomputer inklusive Radio und Klima über einen Knopf mit 234 Untermenüs ansteuern müssen.

Im Detail ist die Anwahl dann allerdings gewöhnungsbedürftig. Und das Navigationssystem verlangt nach jedem Motorstart die Bestätigung, dass man „die Bedienungsanleitung gelesen hat, umsichtig fährt und stets die Verkehrsregeln beachtet“. Klingt, als hätte das Navi uns bereits geheiratet.

Wie sich der Honda Civic Tourer fährt und welche Goodies noch an Bord sind, lesen Sie auf Seite 2.

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