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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Die relevante Zielgruppe des größten Mercedes bestellt ihn vorwiegend aus Repräsentationsgründen und als Chauffeurlimousine. Deshalb wurde diese S-Klasse erstmals von der Langversion ausgehend konzipiert. Aber die Entwickler gönnen dem Chauffeur durchaus auch einiges an Freude.

Wer sich eine S-Klasse anlachen will, hat zuerst einmal die Qual der Wahl. Kurz, lang, Allrad, Hybrid, Diesel, Benzin oder lieber gleich AMG? Das Einstiegsmodell in die S-Klasse ist der kurze S 300 Bluetec Hybrid mit einem 2.143 ccm großen Reihen-Vierzylinderdiesel und 204 + 27PS um 86.150 Euro. Der S 350 hat ein V6-Dieselaggregat mit drei Litern Hubraum und 258 PS.

Bei den Benzinmotoren finden wir einen S 400 Hybrid mit V6, 3,5 Litern Hubraum und 306 + 27PS. Weiters einen S 600 mit V12 und 530 PS, sowie die beiden AMG-Modelle mit 585 (S 63) und 630 PS (S 65). Als Info für diejenigen, die ein konkretes Sparziel für Ihren Bausparer brauchen: Ohne ein einziges Kreuzerl beim Zubehör kostet der S 65 AMG 301.000 Euro.

Unser Dienstwagen ist ein langer S 500 4Matic - Allradantrieb ist beim 500er verbindlich - mit V8 Benzinmotor, 4,6 Litern Hubraum und 455 PS zum Listenpreis von 136.970 Euro. Die formidable Sonderausstattung unseres Modells lässt den Preis allerdings auf 201.000 Euro ansteigen.

Zu den essenziellen sicherheitsrelevanten Extras zählt das Fahrassistenz-Paket. Dieses enthält einen Spurhalteassistenten, der beim Überfahren von Bodenlinien durch Lenkradvibrationen warnt und in kritischen Situationen bremst und sanft lenkt. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber unter manchen Bedingungen durchaus sinnvoll.

Besonders hilfreich und angenehm im Stau ist die Distronic Plus, die den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält. Das funktioniert beim Bremsen ganz sanft bis zum Stillstand und beim Beschleunigen bis zur eingestellten Geschwindigkeit. Gleichzeitig lenkt der Lenkassistent automatisch mit. So steht es im Prospekt – und es klappt bis auf seltene Korrektureingriffe wunderbar.

Um Verkehrsbehinderungen zu umfahren oder rechtzeitig Pausen einzulegen, informiert das Navi über eventuelle Komplikationen auf der geplanten Route. So werden Baustellen, Staus oder Unfälle vorab angesagt.

Klarerweise fährt man lieber dort, wo gerade kein Stau und Platz auf der Autobahn ist. Und das macht mit 455 PS und 700 Nm Drehmoment natürlich auch dem Chauffeur Spaß.

In 4,8 Sekunden auf Hundert – das ist trotz der rund zwei Tonnen Leergewicht durchaus auf Sportwagen-Niveau. Selbst wenn das seidenweiche 7-Gang-Getriebe bei 230 km/h mit Kickdown oder per Lenkrad-Schaltwippen nochmal runterschaltet: bei 250 wird sanft abgeregelt – obwohl der Motor im Siebenten dann gerade mal 3.800 Touren dreht.

Dabei ist der Wagen optimal gedämmt und sogar bei hohem Autobahn-Tempo ist eine Unterhaltung möglich, ohne die Stimme anzuheben. Bloß beim Kickdown ist der Achtzylinder nach dem Herunterschalten um zwei Gänge hörbar am Arbeiten.

Und sonst: Da wäre zum Beispiel noch das hervorragende Burmester 3D-Soundsystem mit 24 Lautsprechern und über 1.500 Watt Systemleistung. Abgesehen von der bestechenden Akustik begeistert auch die Optik. Die Hochtöner im Fensterdreieck der Aussenspiegeln sind ambientebeleuchtet und schrauben sich beim Einschalten langsam heraus. Diese Raffinesse hat Ihren Preis und schlägt mit rund 7.500 Euro als Sonderausstattung zu Buche.

Noch Fragen? Ach ja, der Verbrauch. Mercedes-Benz gibt 8,6 Liter auf 100km an. Im echten Leben und bei gepflegter Fahrweise sind Werte unter 12 Litern möglich. Das ist für diesen Motor zwar toll, - wird aber jemanden, der sich um den Gegenwert eines Fertigteilhauses ein Auto kauft, bestenfalls hinsichtlich der Reichweite interessieren.


Plus:
+ Oberklasseluxus vom Feinsten
+ zur Zeit eines der sichersten oder sogar das sicherste Auto am Markt
+ ästhetisches Exterieur- und Interieurdesign an dem man sich nicht sattsieht

Minus:
- wenig Ablagefächer und -möglichkeiten
- Bedienung der umfangreichen Einstellfunktionen im Mittelbildschirm nicht immer intuitiv

Resümee:
Es ist Mercedes gelungen, mit seinem Großen wieder einige Benchmarks zu setzen. Die neue S-Klasse ist technisch wie optisch eine ganz feine Sache. Der Streit mit dem Chauffeur scheint also vorprogrammiert: „Nein, heute fahre ich wieder selber!“

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