Toyota Verso 1.6 D-4D Lounge - im Test | 30.07.2014
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Hat der Toyota Verso das Zeug zum ärgerfreien Auto? Bei viel Licht sucht man den Schatten.
Die Sonnenblende zur Seitenscheibe gedreht, ist sie erwartungsgemäß zu kurz, läßt sich aber nicht ausziehen – warum nicht, Mister Toyoda?
Klescht die Sonne voll herein, überblendet sie etliche Display-Anzeigen zur Unablesbarkeit.
Mittige Instrumente mögen im Lancia Ypsilon cool wirken, im Familienvan mit einer Beifahrerin, die jede Tachoabweichung kommentiert wie eine Haftelmacherin, da sind sie ein Quell familiärer Ärgernis.
Hinaufschalt-Empfehlungs-Anzeige noch im sechsten Gang – obwohl es keinen siebenten gibt! Japanischer Humor, so könnte man vermuten. Die Schalter mancher Nebenfunktion scheinen mehr versteckt als bedienlogisch integriert.
Exakte Lenkung mit guter Rückmeldung, nicht zu viel davon. Straffes Fahrwerk, aber mit erstaunlichem Abrollkomfort, voll Temposchwellen-kompatibel.
Der kleine Diesel läuft flüsterleise. Bei offenem Fenster zischt es dezent, wie damals die legendären VW-Pumpe-Düse-Motoren. Mit schönem Durchzug und doch spritzig, hat er mit den 1,5 Tonnen Verso munteres Spiel. Auch beladen lässt er sich bemerkenswert wenig anmerken.
Diese 112 PS können einiges mehr, als ihre unscheinbare Zahl vermuten lässt. Keinerlei Traktionsprobleme bei nasser oder schotteriger Bahn.
4,5 Liter gibt Toyota für den Sprit-Schnitt an - so wenig haben wir nicht verbraucht, mit knapp unter sechs Liter kamen wir durch. So schön kann sparen sein. Wer nicht allein nach Katalogdaten und Premium-Neurosen kauft, sondern nach Fahrgefühl, den bringt dieser unscheinbare Verso-Van weiter im Leben.
Mit dieser Sonne im Herzen lernt man auch einen Toyota seiner angenehm unaufregenden Langeweile halber zu schätzen.
Plus
+ Laufruhe
+ Spritziger Motor
+ Fahrwerk
+ Abrollkomfort
+ Handbremse an Hebel
+ Ruf großer Zuverlässigkeit
Minus
– Kein Ölgemälde
– Instrumente in der Mitte
– Einige Schalter versteckt
– Display bei Sonne kaum ablesbar
Resümee
Der Toyota Verso mit dem neuen 112-PS-Diesel fährt sich viel angenehmer, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Unaufregend wie ein Touran, günstig wie ein Zafira, zuverlässig wie ein ... Verso.
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