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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Bernhard Reichel

Das bayerische Flagschiff sperrt man nun über einen beachtlichen Brocken Schlüssel auf, der sogar über ein Touchscreen verfügt. Verschiedene Fahrzeugdaten lassen sich so jederzeit abrufen.

Ein Nachteil der Technik-Revolution: Das Teil möchte natürlich regelmäßig geladen werden, entweder induktiv während der Fahrt, ansonsten per USB-Kabel. Versäumt man es, führt man das Keyless-System ad absurdum.

Von solchen Luxusproblemen unbeeindruckt, erwacht der Diesel zügig und vibrationsfrei zum Leben. Leise hält er sich im Hintergrund, bis man mehr als die Hälfte der Drehzahl abruft.

Anstatt zu Nageln wummert das Aggregat dann wie ein V8 vor sich hin. Die 8-Gang-Automatik arbeitet absolut ruckfrei, schnell und findet immer den richtigen Gang.

Wenn wir etwas aus James-Bond-Filmen der Pierce-Brosnan-Zeit gelernt haben, dann, dass man einen BMW lieber selbst fährt, als sich hauptsächlich im großzügigen Fond chauffieren zu lassen.

Hier merkt man, dass sich die Gewichtsreduktion auszahlt, der große Bayer fährt sich im Grunde agil wie ein 5er, flotte Kurven lassen sich entsprechend sportlich durcheilen.

Beachtlich ist auch die entspannte Geräuschkulisse. Da kann es schon einmal passieren, dass man 170 statt 130 fährt. Die Luftfederung filtert ohnehin alles raus, was den Komfort auch nur geringfügig beeinträchtigen könnte. Nur bei der Lenkung würden wir uns etwas mehr BMW-typische Rückmeldung erwarten.

Das Head-Up Display erfreut nun mit einer um 75 Prozent größeren Projektionsfläche. Das Laserlicht ist beeindruckend, taghelle Zustände darf man sich aber nicht erwarten.

Außerdem ist das violett-weiße Licht nicht unbedingt schmeichelhaft fürs Auge. Abschalten und die "Night Vision"-Wärmebildkamera aktivieren, ist nicht im Sinne des Erfinders, letztere gibt es aber trotzdem - zur unterstützenden Früherkennung unbeleuchteter Gestalten.

Das überarbeitete "Surround View"-System erzeugt nun ein frei wählbare 3D-Ansicht wie in einem Videospiel. Per "Panorama View" gibt es Einblicke in das Verkehrsgeschehen vor und hinter dem Fahrzeug, was wirklich einwandfrei funktioniert und eine große Hilfe darstellt.

Etwas Eingewöhnung ist bei der Gestensteuerung gefragt. Am praktischsten und spaßigsten ist die Lauter-Leiser-Regelung. Man ertappt sich dabei, wie man immer wieder mit dem Zeigefinger kreist, obwohl die Radio-Lautstärke eigentlich passt.

Nur 4,8 Liter soll der große Bayer laut Normmix verbrauchen, 7,8 Liter waren es in der Test-Realität. In Anbetracht von Leistung, Gewicht und Allradantrieb dennoch ein Topwert.

Preislich geht es für den 730d xDrive bei exakt 100.000 Euro los. Die Langversion gibt es für zusatzliche 9.000 Euro, der Verzicht auf den Allradantrieb spart 4.000 Euro.

Serienmäßig mit dabei sind unter anderem Tempomat, Bremsassistent, Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Sitzheizung vorne, LED-Scheinwerfer, Licht- und Regensensor, Bordcomputer, Head-up Display und Gestensteuerung.

Wer seinen BMW ferngesteuert einparken möchte, muss 470 Euro aufzahlen. Kurvenlicht gibt es für 570 Euro. Wer mit Laserlicht unterwegs sein möchte, darf dafür mit 2.500 Euro in die Tasche greifen. Night Vision erfordert nochmals 1.900 Euro.

Plus
+ durchzugsstarker und wohlklingender Motor
+ komfortabel-agiles Fahrwerk
+ tolle Traktion
+ großzügige Raumverhältnisse
+ tolle Soundanlage
+ High-Tech, die wirklich funktioniert

Minus
- High-Tech-Zugangsschlüssel hat Ladebedarf
- rückmeldungsarme Lenkung

Resümee
Die Leichtbaumaßnahmen am neuen BMW 730d xDrive haben sich bezahlt gemacht: Der Verbrauch ist zeitgemäß, das mächtige Flagschiff fährt sich ausgesprochen agil. Die Langstreckenqualitäten sind sowieso beachtlich. Die meisten der in dieser Menge einzigartigen Assistenzsysteme funktionieren auffallend gut.

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