AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Bernhard Reichel

Das bayerische Flagschiff sperrt man nun über einen beachtlichen Brocken Schlüssel auf, der sogar über ein Touchscreen verfügt. Verschiedene Fahrzeugdaten lassen sich so jederzeit abrufen.

Ein Nachteil der Technik-Revolution: Das Teil möchte natürlich regelmäßig geladen werden, entweder induktiv während der Fahrt, ansonsten per USB-Kabel. Versäumt man es, führt man das Keyless-System ad absurdum.

Von solchen Luxusproblemen unbeeindruckt, erwacht der Diesel zügig und vibrationsfrei zum Leben. Leise hält er sich im Hintergrund, bis man mehr als die Hälfte der Drehzahl abruft.

Anstatt zu Nageln wummert das Aggregat dann wie ein V8 vor sich hin. Die 8-Gang-Automatik arbeitet absolut ruckfrei, schnell und findet immer den richtigen Gang.

Wenn wir etwas aus James-Bond-Filmen der Pierce-Brosnan-Zeit gelernt haben, dann, dass man einen BMW lieber selbst fährt, als sich hauptsächlich im großzügigen Fond chauffieren zu lassen.

Hier merkt man, dass sich die Gewichtsreduktion auszahlt, der große Bayer fährt sich im Grunde agil wie ein 5er, flotte Kurven lassen sich entsprechend sportlich durcheilen.

Beachtlich ist auch die entspannte Geräuschkulisse. Da kann es schon einmal passieren, dass man 170 statt 130 fährt. Die Luftfederung filtert ohnehin alles raus, was den Komfort auch nur geringfügig beeinträchtigen könnte. Nur bei der Lenkung würden wir uns etwas mehr BMW-typische Rückmeldung erwarten.

Das Head-Up Display erfreut nun mit einer um 75 Prozent größeren Projektionsfläche. Das Laserlicht ist beeindruckend, taghelle Zustände darf man sich aber nicht erwarten.

Außerdem ist das violett-weiße Licht nicht unbedingt schmeichelhaft fürs Auge. Abschalten und die "Night Vision"-Wärmebildkamera aktivieren, ist nicht im Sinne des Erfinders, letztere gibt es aber trotzdem - zur unterstützenden Früherkennung unbeleuchteter Gestalten.

Das überarbeitete "Surround View"-System erzeugt nun ein frei wählbare 3D-Ansicht wie in einem Videospiel. Per "Panorama View" gibt es Einblicke in das Verkehrsgeschehen vor und hinter dem Fahrzeug, was wirklich einwandfrei funktioniert und eine große Hilfe darstellt.

Etwas Eingewöhnung ist bei der Gestensteuerung gefragt. Am praktischsten und spaßigsten ist die Lauter-Leiser-Regelung. Man ertappt sich dabei, wie man immer wieder mit dem Zeigefinger kreist, obwohl die Radio-Lautstärke eigentlich passt.

Nur 4,8 Liter soll der große Bayer laut Normmix verbrauchen, 7,8 Liter waren es in der Test-Realität. In Anbetracht von Leistung, Gewicht und Allradantrieb dennoch ein Topwert.

Preislich geht es für den 730d xDrive bei exakt 100.000 Euro los. Die Langversion gibt es für zusatzliche 9.000 Euro, der Verzicht auf den Allradantrieb spart 4.000 Euro.

Serienmäßig mit dabei sind unter anderem Tempomat, Bremsassistent, Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Sitzheizung vorne, LED-Scheinwerfer, Licht- und Regensensor, Bordcomputer, Head-up Display und Gestensteuerung.

Wer seinen BMW ferngesteuert einparken möchte, muss 470 Euro aufzahlen. Kurvenlicht gibt es für 570 Euro. Wer mit Laserlicht unterwegs sein möchte, darf dafür mit 2.500 Euro in die Tasche greifen. Night Vision erfordert nochmals 1.900 Euro.

Plus
+ durchzugsstarker und wohlklingender Motor
+ komfortabel-agiles Fahrwerk
+ tolle Traktion
+ großzügige Raumverhältnisse
+ tolle Soundanlage
+ High-Tech, die wirklich funktioniert

Minus
- High-Tech-Zugangsschlüssel hat Ladebedarf
- rückmeldungsarme Lenkung

Resümee
Die Leichtbaumaßnahmen am neuen BMW 730d xDrive haben sich bezahlt gemacht: Der Verbrauch ist zeitgemäß, das mächtige Flagschiff fährt sich ausgesprochen agil. Die Langstreckenqualitäten sind sowieso beachtlich. Die meisten der in dieser Menge einzigartigen Assistenzsysteme funktionieren auffallend gut.

News aus anderen Motorline-Channels:

BMW 730d xDrive - im Motorline-Test

Weitere Artikel:

Gut organisiert ist halb geschraubt

Ordnung in der Werkstatt

Ein Handwerksbetrieb kann nur dann funktionieren, wenn alle Geräte nebst Zubehör geordnet und sicher verstaut sind, damit sie bei Bedarf erreichbar sind.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Festivals: Anreise und Co

Musik macht mobil

Auch wenn die Vorfreude groß ist und die Kumpels im Auto schon abgehen: Vorausschauende Fahrweise und besonders viel Rücksicht bringt alle am besten zum Festival der Wahl. Eine Anreise mit der Bahn ist ebenso eine Überlegung wert, ist einfach stressfreier.

Mehr Leistung, mehr Sicherheit, mehr sauber

Škoda Scala und Kamiq werden umfangreich aufgewertet

Skoda verpasst den Kompaktmodellen Scala und Kamiq neu gestaltete Front- und Heckschürzen, ein neues Interieurdesign inklusive Design Selections und neuen nachhaltigen Materialien. Dazu git es ein umfassendes Angebot an Assistenzsystemen.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.