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Die BMW-Geschichte

Am Rande des Oberwiesenfeldes, Münchens erstem Flugplatz, betreiben die Flugpioniere Karl Rapp und Gustav Otto ihre Motoren- und Flugmaschinenfabriken. Sie sind die Keimzellen der Bayerischen Motoren Werke.

1916 Die Bayerischen Flugzeugwerke (BFW) gehen aus den Otto Werken hervor. Auf Grund der Unternehmensverpflechtungen des Jahres 1922 wird rückwirkend der 9. März 1916 das offizielle Gründungsdatum der BMW AG.

1917 Die Rapp-Motorenwerke werden in Bayerische Motorenwerke GmbH umbenannt. Das erste BMW Produkt, der Flugmotor IIIa, absolviert erfolgreich seine Probeläufe. Der weiß-blaue Propellerkreis wird zum Markenzeichen. Ein Jahr später erfolgt die Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft.

1919 Erster Beweis der Leistungsfähigkeit von BMW Motoren ist ein Höhenflugweltrekord von 9 760 Metern. Nach Ende des Ersten Weltkrieges verbietet jedoch der Versailler Vertrag den Deutschen für einige Jahre den Bau von Flugmotoren. BMW muss sich über andere Produkte Gedanken machen.

1922 Der Name BMW und der Motorenbau werden an die BFW verkauft. Die erneuerte BMW AG nimmt die Produktion in den Werkshallen der BFW auf. Noch heute befinden sich an dieser Stelle die Konzernzentrale und das Werk 1 der BMW AG.

1923 Nachdem bereits 1920 ein erster Boxermotor entwickelt wird, der in der Folge an zahlreiche Motorradhersteller geliefert wird, präsentiert das Unternehmen nun ein eigenes Modell, die R 32. Sie weist bereits die Bauprinzipien auf, die für BMW Motorräder bis in die Gegenwart charakteristisch sind: der quer eingebaute Boxermotor und der Antrieb über eine Kardanwelle.

1928 Beflügelt durch die Erfolge im Flugmotoren- und Motorradbau steigt BMW durch den Erwerb der Fahrzeugfabrik Eisenach auch in den Automobilbau ein. Der dort in Lizenz produzierte Kleinwagen DIXI 3/15 PS DA1 wird alsbald modifiziert.

1929 Am 22. März rollt in Berlin-Johannisthal das erste BMW Automobil vom Band: Ein BWM 3/15 PS, der im Wesentlichen auf dem Dixi 3/15 PS basiert

1932 Die erste komplette Eigenentwicklung im Automobilbereich ist das Modell 3/20 PS mit den Varianten AM 1, AM 3 und AM 4.

1933 Mit dem BMW 303 debütiert 1933 der erste mit einem fortschrittlichen Sechszylindermotor ausgerüstete BMW, der zudem der Urvater eines eigenen unverwechselbaren Stils ist. Sein Kühlergrill hat erstmals die bis heute für BMW Automobile typische Form der Doppelniere. In rascher Folge entstehen weitere Limousinen, Coupés, Cabriolets und Roadster.

1934 BMW Sternmotoren sind zuverlässige und leistungsstarke Antriebe für zahlreiche Flugzeugtypen: dazu gehört auch das vielleicht berühmteste Flugzeug der 30er und 40er Jahre, die JU 52.

1936 Der BMW 328 wird zum erfolgreichsten Zweiliter-Sportwagen seiner Zeit.

1937 Mit 279,5 km/h stellt Ernst Henne auf einem BMW Motorrad einen 14 Jahre währenden Geschwindigkeitsweltrekord auf.

1939 Erstmals gewinnt mit Georg Meier auf einer BMW Kompressormaschine ein Ausländer auf einem nicht englischen Motorrad die „Senior Tourist Trophy“ auf der Isle of Man.

1940 Nachdem BMW 1938 bereits einen Klassensieg im härtesten Automobilrennen der Welt, der italienischen Mille Miglia erzielt hatte, erreicht das Team Huschke von Hanstein/Walter Bäumer auf einem BMW 328 MM Coupé 1940 den Gesamtsieg. Auch der begehrte Mannschaftspreis geht an BMW.

1944 Mit der BMW 003 Turbine baut BMW eines der ersten Serien-Strahltriebwerke. Es kommt in den Flugzeugtypen Me 262, Arado 234 und He 162 zum Einsatz.

1945 Das Ende des Zweiten Weltkrieges bedeutet für BMW zunächst das Aus. Die Werke sind größtenteils zerstört und demontiert, das Werk Eisenach ist im sowjetisch verwalteten Sektor für BMW verloren. Die angestammten Produkte dürfen nicht mehr produziert werden.

1948 Mit Erlaubnis der Alliierten darf BMW erstmals wieder ein Motorrad bauen. Die einzylindrige R 24 leitet einen Boom im Motorradgeschäft ein.

1952 Der BMW 501, wegen seiner ausladenden Formen auch „Barockengel“ genannt, ist das erste Nachkriegsautomobil, gebaut im Werk München. In weiterentwickelter Form erscheint zwei Jahre später der 502 mit einem V8-Aluminium-Motor.

1955 Mit dem BMW 507 und dem BMW 503 betritt BMW das Feld der Luxus-Sportwagen und -Coupés. Der Markt verlangt aber nicht nur nach großen Automobilen. Die Antwort von BMW auf dem Kleinwagensektor ist das „Motocoupé“ BMW Isetta mit Fronttür. Als BMW 600 kommt 1957 eine etwas größere Version mit Rücksitzbank und zusätzlicher Seitentür auf den Markt.

1959 Mit dem stark rückläufigen Motorradgeschäft und dem sehr unausgewogenen Automobilprogramm fährt BMW in die Krise und soll seine Unabhängigkeit verlieren. Der Durchhaltewillen der Belegschaft, der Kleinaktionäre und Händler können den Verkauf auf der Hauptversammlung 1959 abwenden. Dieses schafft Vertrauen bei dem Industriellen Dr. Herbert Quandt, der sich daraufhin als Hauptaktionär engagiert und dies mit seiner Familie bis heute geblieben ist.

1962 Voraussetzung für den Wiederaufstieg ist jedoch eine radikale Änderung des Modellangebots. Bereits der 1959 erschienene BMW 700 bringt erste Verkaufserfolge. Mit der Präsentation des BMW 1500 startet die „Neue Klasse“ und es beginnt eine ungeahnte Erfolgsstory. Sportlich-kompakte und leistungsstarke Automobile werden wieder zum Wesensmerkmal der Marke.

1966 Die 1966 eingeführte 02-Serie unterstreicht diese Ausrichtung besonders. Der Erfolg macht Mut auch wieder größere Limousinen und Coupés mit Sechszylindermotoren ins Programm zu nehmen: die BMW 2500 bis 3.0 CSL Modelle.

1967 BMW übernimmt die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Hans Glas GmbH mit Werken in Dingolfing und Landshut.

1969 Aus Kapazitätsgründen wird die Motorradproduktion aus dem Werk München nach Berlin-Spandau verlagert und startet dort mit der völlig neuen /5-Reihe.

1972 Seit über zehn Jahren befindet sich das Unternehmen jetzt auf Wachstumskurs. Das Münchener Werk kann die Nachfrage nicht mehr bewältigen. Für die neue 5er Modellreihe müssen zusätzliche Produktionskapazitäten geschaffen werden. In Dingolfing entsteht dafür auf der grünen Wiese das bis heute größte BMW Werk.
Auch die Unternehmenszentrale erhält eine neue Heimat. Gleichzeitig mit den in unmittelbarer Nähe entstehenden olympischen Anlagen entsteht in spektakulärer Hängebauweise das BMW Hochhaus, im Volksmund „Vierzylinder“ genannt, samt dem daneben liegenden BMW Museum.

Ab dem selben Jahr betreibt BMW in Südafrika seine erste ausländische Montagefabrik.
Die Internationalisierung des Vertriebes durch Übernahme der Importeursfunktion beginnt ab 1973 mit Gründung der BMW France, bald gefolgt von Tochtergesellschaften in allen wichtigen Märkten der Welt.

1973 Die Rennsport-Aktivitäten werden in der Motorsport GmbH gebündelt. BMW ist dem Motorsport stets treu geblieben. Neben 20 Motorradgespann-Weltmeisterschaften seit 1954 feiert BMW große Erfolge im Tourenwagensport und in der Formel 2.

1975 Auf die 5er-Reihe folgt 1975, als Nachfolger des 02ers, die 3er-Reihe, 1976 das 6er-Coupé und 1977 die erste 7er-Reihe und damit der Wiedereinstieg in die Luxusklasse. 1978 wird mit dem M1 ein rein-rassiger Mittelmotor-Sportwagen eingeführt, der besonders in der „Procar“-Rennversion für Furore sorgt.

1982 Die ersten BMW Motoren verlassen die Werkshallen im oberösterreichischen Steyr. Es ist neben München das zweite Motorenwerk von BMW. In Steyr entsteht auch das Entwicklungs- und Kompetenzzentrum für Dieseltechnologie.

1983 Seit Beginn der 80er Jahre engagiert sich BMW bestärkt durch die Erfolge in der Formel 2 jetzt auch in der „Königsklasse“ des Motorsports, der Formel 1. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten: Nach nur 630 Tagen gewinnt das BMW Brabham Team mit dem Fahrer Nelson Piquet die Formel 1-Weltmeisterschaft.

1985 Seit 1985 baut BMW eine Denkfabrik der besonderen Art. Im neuen Forschungs- und Ingenierzentrum (FIZ) sind sämtliche am Entwicklungsprozess beteiligten Bereiche unter einem Dach vereint. Seit das Zentrum 1990 offiziell eröffnet wurde, arbeiten hier 6 000 hochqualifizierte Mitarbeiter im engen Verbund an der mobilen Zukunft von BMW.

1987 BMW präsentiert im 750i den ersten deutschen Zwölfzylinder-Motor seit über 50 Jahren.
Zur Entlastung des Münchener Stammwerkes und um der wachsenden Nachfrage nach der 3er Reihe gerecht zu werden, wird in Regensburg das dritte Automobilwerk eröffnet.

1990 Durch Gründung der BMW Rolls-Royce GmbH mit Werken in Oberursel und Dahlewitz kehrt BMW vorübergehend zu seinen Wurzeln zurück. Die Gesellschaft entwickelt und fertigt Triebwerke für große Geschäftreise- und Regionalflugzeuge. 1999 verkauft BMW seinen Anteil an der Firma an Rolls-Royce zugunsten eines 10%igen Anteils an Rolls-Royce plc.

1994 Um zum Full-Line Anbieter zu werden und schnell in den bisher durch die Marke BMW nicht besetzten Marktsegmenten vertreten zu sein, kauft BMW den größten britischen Automobilhersteller Rover Group und startet ein umfassendes Modernisierungsprogramm der Werke und der Produkte der Marken Rover, Land Rover, MG und Mini.

1995 Seit dem Baubeginn des ersten BMW Werkes in Amerika sind nur zwei Jahre vergangen, als das Werk Spartanburg, South Carolina die Produktion aufnimmt und von hier aus die Welt mit den Z3 Modellen und ab 1999 zusätzlich mit dem X5 beliefert.

1997 Das Motorradprogramm wird durch den ersten Cruiser von BMW, die R 1200 C erweitert. Ein Jahr später folgt mit der K 1200 LT ein neuer Luxustourer.

1998 BMW erwirbt die Rechte am Namen Rolls-Royce für Automobile und wird diese, wie mit der Volkswagen AG vereinbart, ab dem Jahr 2003 aktiv nutzen. In der Zwischenzeit wird ein komplett neues Rolls-Royce Modell entwickelt und ein neuer Stammsitz samt Werk im süd-englischen Goodwood gebaut.

1999 Auf der Detroit Motorshow wird das Sports Activity Vehicle BMW X 5 vorgestellt.

Mit dem Gewinn des 24 Stunden-Rennens von Le Mans erzielt BMW einen historischen Sieg.

Auf der IAA in Frankfurt präsentiert BMW mit dem Z8 einen Traumsportwagen und gibt mit der Coupé-Studie Z9 gran tourismo einen Ausblick auf eine neue Design-Ära.

2000 Die Jahrtausendwende bringt für BMW den Wiedereinstieg in die Formel 1. Bereits im ersten Rennen steht Ralf Schumacher als Dritter auf dem Siegerpodest. Am Ende der Saison hat das BMW Williams Team sensationell den dritten Platz in der Konstrukteurswertung erreicht.

Ein neuartiges Fahrzeugkonzept für die Mobilität in Ballungsgebieten betritt die Bildfläche: der C 1.

Die BMW Group beendet ihr Engagement bei Rover. Rover und MG werden an die britische Investorengruppe Phoenix verkauft, Land Rover an die Ford Motor Company. Die Marke MINI verbleibt im Konzern. Die BMW Group richtet sich neu aus: Die Konzentration gilt künftig ausschließlich den Premium-Angeboten der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce.

Im Rahmen der Expo 2000 in Hannover startet eine Offensive zum Thema „CleanEnergy“. Nachdem sich BMW bereits seit zwei Jahrzehnten mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen beschäftigt, geht jetzt eine Flotte von 15 wasserstoff-getriebenen BMW 750hL in den täglichen Einsatz.

2001 Im Werk Oxford startet im Frühjahr 2001 die Produktion des MINI One und des MINI Cooper. In Hams Hall nimmt ein neues Motorenwerk die Produktion der neuen 4-Zylindermotoren mit „VALVETRONIC“ auf.

Bereits nach nur 21 Rennen in der Formel 1 gewinnt der WilliamsF1 BMW FW23 mit Ralf Schumacher am Steuer den Grand Prix von San Marino in Imola, gefolgt vom zweiten Platz im Grand Prix von Spanien in Barcelona durch Juan Pablo Montoya und dem Sieg von Ralf Schumacher beim Rennen in Montreal. Am Ende der Saison belegt das Team in der Konstrukteurswertung einen hervorragenden dritten Platz.

Mit der neuen BMW 7er Reihe, die auf der IAA in Frankfurt präsentiert wird, schreibt die BMW Group ein neues Kapitel in der Geschichte der Luxuslimousinen. Ebenfalls auf der IAA wird die BMW F 650 CS gezeigt, das erste BMW Motorrad mit Zahnriemenantrieb.

2002 Im Mai 2002 erfolgt der Spatenstich für das neue Werk Leipzig. Damit bleibt die BMW Group am Standort Deutschland aktiv und baut die Produktionskapazität weiter aus. Ab 2005 sollen täglich bis zu 650 Einheiten des BMW 3er produziert werden.

Mit der Fertigstellung der wichtigsten Produktionsbereiche des „state of the art“ Firmensitzes für Rolls-Royce Automobile beginnen Spezialisten mit dem Bau der ersten, in Goodwood/Großbritannien in Handarbeit entstehenden Luxuslimousinen der Marke Rolls-Royce.

Der neue MINI bekommt sein Aushängeschild: Mit dem im Frühsommer in den Verkauf gegangenem MINI Cooper S bekommt der Kunde 362 Zentimeter reinen Fahrspaß.

Ende August präsentiert die BMW Group auf dem Johannesburg World Summit on Sustainable Development in den Bereichen Cleaner Production, Clean Energy und Social Responsibility unter dem Motto „Sustainability. It can be done.“ Lösungen für die Herausforderungen der Nachhaltigkeit.

Am Saisonende belegt das BMW WilliamsF1 Team einen hervorragenden zweiten Platz in der Konstrukteurswertung der Formel-1 Weltmeisterschaft.

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