
30 Jahre BMW GS: Retter in der Not | 15.04.2010
Enduro heilt Krise
1980 trat die BMW R 80 G/S in der Klasse der großvolumigen Reiseenduros an, denen die Marke einen Großteil ihres Erfolges verdankt.
mid/wa
Was der BMW 700 für die Autosparte der deutschen Firma war, nämlich die Lebensrettung, das bedeutete die schwere Enduro der GS-Reihe für die Motorradabtrilung. Aber es war keine einfache Geburt.
Ende der 1970er Jahre steckte die Motorradfabrik in einer Krise: Der wichtige US-Markt brach ein, BMW geriet ins Taumeln. Letzten Endes musste die Geschäftsführung zurücktreten.
Die Erfolge abseits befestigter Wege brachten die Entwicklungsabteilung auf neue Ideen. Im Jänner 1979 schufen die Ingenieure ein Gelände-Bike unter Verwendung zahlreicher Serienteile der R 80 - die Basis für einen Dauererfolg war gelegt.
Am 1. September 1980 wurde die R 80 G/S in Avignon der Fachpresse vorgestellt. Das Kürzel stand für "Gelände/Sport".
Auf stählerner Schwinge
Eine sensationell kurze Entwicklungszeit – die aufsehenerregende Einarmschwinge namens "Monolever" war allerdings bereits in der Schublade der Entwickler. Die Kombination aus Monolever und dem 50 PS starken Zweiventil-Boxer sorgte für ein optisches wie technisches Highlight. So war die bis 1987 gebaute R 80 G/S dann auch nicht nur die erste BMW mit Einarmschwinge, sondern auch die erste Reiseenduro überhaupt.Das vergleichsweise hohe Gewicht wurde ihr gerne verziehen; der Mix aus robuster Technik, Kraft und rustikalem Flair eroberte – auch mangels gleichwertiger Konkurrenz - die Herzen der Fans. Erfolgreiche Wettbewerbseinsätze mit Dakar-Haudegen wie Hubert Auriol, Gaston Rahier oder Jutta Kleinschmidt untermauerten den Ruf zusätzlich.
In die Zukunft
Mit den reinrassigen Sportgeräten für den Rallyeeinsatz haben die aktuellen Serienmodelle nur mehr wenig gemein. Die 110 PS starke R 1200 GS Adventure lässt mit ihrer opulenten Ausstattung das Herz jedes Fernreisenden höher schlagen.Am Flair der GS hat sich bis heute nichts geändert: Permanente Verbesserungen an Fahrwerk und Motor haben die Modelle an der Spitze der technischen Entwicklung gehalten. Der Monolever wurde vom Paralever abgelöst, der die störenden Rotationskräfte des Kardans dämpft, während die Vierventilmotoren bereits eine halbe Ewigkeit den thermischen Problemen entwachsen sind.
Auch die HP2 rollt trotz doppelter Leistung bei fast gleichem Gewicht in der Tradition der G/S. Die "schwere Geburt" hat sich also letzten Endes als beispiellose Erfolgssto