CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Schweden-Coupé der 1980er: Volvo 780

Vergessene Schönheit

Vor einem Vierteljahrhundert am Genfer Salon erstmals zu sehen: Das kaum mehr bekannte, seltene Coupé aus Göteborg mit Bertone-Design.

Hier geht's zu den Bildern

Wer an Coupés aus dem Hause Volvo denkt, hat unweigerlich zuerst den P1800 vor Augen, sei es als Fastback oder als Shooting Brake mit dem berühmten "Schneewittchensarg". Derzeit beweist der schwedische Hersteller Sinn für Eleganz mit dem Cabrio-Coupé C70. Dazwischen war nicht viel...

...aber irgendwas war da doch noch, oder? Mitte der 1980er zauberte Bertone einen heute beinahe vergessenen Zweitürer namens 780, der die damaligen Stilmittel der Marke von Schuhschachtel-Geometrie in stimmige Eleganz ummünzte – etwas, das ihm bei einem früheren Coupé-Versuch namens 262C nicht ganz gelungen war.

Gut und teuer...

Damit rollte am Genfer Salon 1985 dann quasi der perfekte Volvo vor die Augen der Weltöffentlichkeit. Die konnte sich für das Topmodell der Marke jedoch nicht besonders erwärmen.

Das mochte auch mit dem Preis zu tun haben, denn in den ausgewählten europäischen Märkten, die den 780 im Angebot hatten, kostete er rund das doppelte der damaligen großen Limousine von Volvo, des 760 GLE.

Dafür bekam man etliche Luxus-Goodies wie Klimaanlage, Bordcomputer und eine High-End-Stereoanlage sowie natürlich elektrische Bedienung für Fenster, Spiegel und Schiebedach. Was man dafür nicht bekam, waren berauschende Fahrleistungen.

...aber nicht schnell

Als stärkste Motorisierung war ein 2,0-Turbo-Vierzylinder mit 200 PS, und auch der brachte das 1,4 Tonnen schwere und nicht vollends windschlüpfrige Fahrzeug nicht durch die damals noch magische 200km/h-Schallmauer. Mit der Katalysator-Pflicht waren 190 PS aus einer 2,3l-Variante des Motors das allerhöchste der Gefühle.

Daneben gab es einen 2,8l-V6-Saugmotor mit 147 Pferden und einen 2,4l-Turbodiesel-Reihensechser mit recht schlanken 129 PS. In puncto Leistung konnte der 780 also mit anderen hochpreisigen Nobel-Coupés der Ära nicht mithalten.

Ab dem Modelljahr 1988 profitierte der 780 von einer Einzelradaufhängung am Heck; optisch tat sich hingegen in den fünf Produktionsjahren des Modells, das bei Bertone in Turin gebaut wurde, nicht allzu viel. Große Notwendigkeit nach Facelifts bestand bei einem Entwurf in solcher Klarheit ja nicht. Nach 8.518 gebauten Exemplaren war dann 1990 Schluss mit dem vielleicht elegantesten Volvo aller Zeiten.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Wenig Auto, viel Design für viel Geld – eine Idee, die hätte funktionieren können. Die Optik eines Bonsai-Mercedes war für den Gurgel XEF dann aber doch zu wenig.

Kleiner Bruder, das Luder

Helden auf Rädern: Renault 6

Plattformübergreifende Entwicklungen waren schon in Mode, bevor sie wirklich in Mode kamen. Im Falle des Renault 6, brachte das Gleichteileprinzip aber fast mehr Nach- als Vorteile mit sich.

Die Opfer des Wunders

Helden auf Rädern: BMW Glas 3000 V8

Weil das Wirtschaftswunder schneller Wohlstand brachte, als es manche Firma recht war, griff Glas mit dem 3000 V8 gleich nach den Sternen. Dazu fehlte es dann aber doch an Strahlkraft.

Den Wahnsinn im Gepäck

Helden auf Rädern: Honda City

Japan und ihre Kleinwagen – eine Liebesbeziehung, die sensationelle Blüten trieb. Honda dachte zum Beispiel beim City schon früh über Probleme nach, die erst jetzt bei uns angekommen sind.

Ein Zwerg auf der Suche nach Identität? Streng genommen hatte der Rascal sogar viele, dazu mehrere Familiennamen und je nach Marke unterschiedliche Produktionsstandorte mit wilden Zuordnungen.

ARBÖ Classic & ARL 2025

27. ARBÖ Classic rechnet mit Nennrekord

Am 6. und 7. Juni werden wieder bildhübsche Oldtimer die traumhafte Gesäuseregion rund um die Stiftsgemeinde Admont beglücken. Bei der 27. Ausgabe der ARBÖ Classic winkt ein Rekordergebnis.