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Der Toyota Land Cruiser wird 60

Urgestein

Der Name "Land Cruiser" ist der Inbegriff eines Geländegängers. Seit vielen Jahrzehnten ist er der Haudrauf-Toyota schlechthin.

tm/mid

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In diesem Jahr wird der Naturbursche 60 Jahre alt. Grund genug, Modelle aus verschiedenen Epochen einmal zu vergleichen. Natürlich im harten Gelände, so wie es sich gehört.

Schließlich werden immerhin etwa 30 Prozent aller Land Cruiser auch offroad bewegt, erklärt Henning Mayer, Leiter Produkt- und Technik-PR, stolz.

Zunächst geht es mit einem J4 aus dem Baujahr 1980 ins deftige Terrain. Atemberaubende Schrägfahrten wechseln sich ab mit Schlamm- und Wasserdurchfahrten.

Der 4,2-Liter-Benzinmotor brummt dazu sein kerniges Lied. Das Fahren mit dem alten Offroader ist harte Arbeit, denn damals verbaute man noch keine Servolenkung, und die Geländeuntersetzung trägt das ihre zum Oberarmtraining bei.

Die spartanische Ausstattung versprüht echten Safari-Charme, mit den direkt ins Querblech eingelassenen Instrumenten, der offenliegenden Lenksäule und dem langen, hakeligen Schalthebel.

Kaum zu glauben, wie stoisch der alte Asiate schlimmste Löcher und Felsen nimmt. Angesichts der knallharten Blattfedern wissen die Bandscheiben nach der Fahrt allerdings auch, was sie geleistet haben. Und die Geräuschkulisse bleibt ebenfalls im Ohr haften.

Gut gelaunt steige ich nach der Fahrt durch die blanke Blechtüre aus, direkt in den HJ61 von 1987. Die Servolenkung schont meine geschundenen Arme, und die Wirbelsäule begrüßt den deutlich gesteigerten Fahrkomfort.

Doch weichgespült ist auch dieses Gefährt nicht, ganz im Gegenteil, der Jüngere verknüpft die exzellente Geländegängigkeit mit etwas, das man zumindest ansatzweise "Fahrkomfort" nennen könnte.

"Willst mitfahren?" Es ist keine Geringere als Isolde Holderied, die mich am Ärmel zupft. Die sympathische Mittvierzigerin war in den 90er Jahren zwei Mal Rallye-Weltmeisterin.

Ich klettere auf den Beifahrersitz des neuen J15-Land Cruisers mit dem Nestle-Sportfahrwerk. Auf dem Asphalt-Rundkurs lässt es die Sportlerin dann richtig fliegen, nimmt jede Kurve im zornigen Drift, bevor die 190 PS des Turbodiesel uns wieder auf die Gerade hinaus in Richtung der nächsten Kurve schießen lässt. Gut gelaunt und mit blassem Gesicht steige ich wieder aus.

Dieser Höllenritt hat mich wahrlich gespannt gemacht, was der J15, also die aktuelle Generation des Naturburschen, im Gelände kann.

Schließlich sind jede Menge Assistenten an Bord, die das Offroadfahren erleichtern sollen: Beispielsweise Kameras, die die unmittelbare Umgebung vor, neben und hinter dem Fahrzeug auf dem Display der Mittelkonsole natürlich wiedergeben.

Dann ist da noch die geländeabhängige Geschwindigkeitskontrolle, die mit einer Antriebskraftverteilung und gezielten Bremseingriffen die Fuhre in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen antreibt und in der Spur hält.

Die Steilauffahrtrampe flößt wahrlich Respekt ein. Angesichts 67 Prozent Steigung käme wohl kaum jemand auf die Idee, da hoch zu fahren. Doch wie auf Schienen zieht sich der Permanent-Allrader dank der Geschwindigkeitskontrolle die Rampe hoch.

Die Kameras helfen, auf der Betonspur zu bleiben. Oben ist Endstation. Eine Querbake signalisiert: Rückwarts wieder hinab. Also wieder die Kameras im Blick behalten und lenken. Den Rest macht das Fahrzeug.

Ansprechverhalten und Dämpfung sind natürlich auf wesentlich höherem Niveau als bei seinen Vorgängern. Einzig bei der Sanddurchfahrt macht sich das hohe Gewicht bemerkbar. Hier hat der Neue wesentlich mehr Mühe als seine automobilen Ahnen.

Zum 60sten Wiegenfest hat der Hersteller den Land Cruiser in einer "60th Anniversary"-Version mit einem Preisvorteil von bis zu 1.000 Euro aufgelegt: mit 3,0-Liter-Dieselmotor und 190 PS kostet er ab 49.860 Euro.

Die längere und leistungsstärkere Version mit 4,5-Liter-V8-Diesel und 286 PS ist ab 105.996 Euro zu haben.

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