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Day of Thunder

Wenn der Priewasser ruft, dann kommen sie, die metallenen Bullen. Der Lamborghini Day in Ried ist Fixpunkt unter den Fahrern, Fans und Enthusiasten gleichermaßen.

„Am ersten Tag in der Pension hab ich mich in meinen Kunti gesetzt und bin nach Dänemark gefahren. Zwei Tankfüllungen später war ich dort.“ Der ältere Mann mit schütterem Haar und niederschmetternden Händedruck meint mit „Kunti“ seinen Lamborghini Countach und mit Dänemark, nun ja… Dänemark. Er ist einer jener illustren Gäste, die sich jeden ersten Samstag im Mai mit ihren blauen, grünen, roten, gelben, lila-farbenen, schwarzen Lamborghinis in Ried treffen, wenn das Priewasser Zentrum ruft.

Der Lamborghini Day ist zum Fixpunkt unter den Bullenreitern geworden, das hat sich nicht nur rauf bis nach Deutschland gesprochen, sondern auch runter bis nach Sant’Agata Bolognese, dem Firmensitz von Lamborghini. Aus diesem Grund sind auch zwei hoch-qualifizierte Techniker aus Italien angereist, die sich – bei Bedarf – die jeweiligen Boliden etwas genauer ansehen.

Das Wetter und die Musik spielen mit und der rote Teppich ist ausgelegt um die brüllende Meute in Empfang zu nehmen. Heuer tut es besonders gut, dabei zu sein, feiert doch die Supersportwagenmarke ihr 50jähriges Bestehen.

50 Jahre ist es her, als der Legende nach ein junger Unternehmer namens Ferruccio Lamborghini an seinem neu erstandenen Ferrari einige Mängel entdeckte und die auch gleich Herrn Enzo Ferrari mitteilte. „Ein erfolgreicher Rennwagenbauer wie Ferrari braucht keine Ratschläge von einem Traktorenhersteller“, soll Ferrari damals gemeint haben, was in Ferruccio Lamborghini den Ehrgeiz weckte. Er beschloss, Sportwagen zu bauen… richtige Sportwagen. Sportwagen, die die roten Pferde in punkto Leistung und vor allem Verarbeitung in den Schatten stellen sollten.

Da stehen sie also – 50 Jahre später – aufgereiht wie an der Tränke und saugen die ersten richtigen Sonnenstrahlen auf. Der V12-Sound wird zur Hintergrundmusik des heutigen Tages und erinnert an das gelegentliche Aufbäumen eines hochgezüchteten Rennbullen auf der Weide.

Hier wird der Gedanke des Supersportwagens noch gelebt. Besucher wie Fahrer schlendern durch die Reihen der Boliden, genießen den Anblick und freuen sich über jeden Ur-Ton, den die 12 Brennkammern gelegentlich rausrotzen. Ein Lambo ist halt nicht nur etwas für den Fahrer – im immer einheitlicheren Autobrei sind und bleiben Boliden dieser Art eine wahre Augenweide.

„Eines ist schon ein wenig schade“, meint Gerhard Priewasser jr. mit einem Schmunzeln, „neben dem Aventador wirken alle, selbst das Ur-Viech Mursi SV (er nennt ihn tatsächlich „Mursi“) ein wenig klobig. Aber das ist halt so, wenn eine Marke konsequent ihren Weg geht.“

50 Jahre Lamborghini – auf alle Kuntis, Mursis, Miuras und Gallardos und Aventadors dieser Welt!

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