CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Kult-Kante

Die legendäre Volvo-Baureihe 240 feiert ihren 40. Geburtstag. Ihre Erfolgsgeheimnisse waren Hochwertigkeit, Sicherheit und Protz-Abstinenz.

mid/li

Am 21. August 1974 startete der Volvo 240 seine Erfolgsfahrt. Die Baureihe der gehobenen Mittelklasse reüssierte als Sicherheits-Vorreiter und ist bis heute das erfolgreichste Modell in der Geschichte von Volvo.

Vom 240er, der als Nachfolger und Weiterentwicklung des Modells 140 auf den Markt kam, wurden in den 19 Produktionsjahren bis 1993 2,9 Millionen Einheiten verkauft.

Volvo hatte sich bereits ab 1966 mit dem 140er vor allem im Bildungs-Bürgertum etabliert. Und dieses Image hielt an. Der 4,79 Meter lange Volvo 240 signalisierte Solidität, Hochwertigkeit und trotz gesalzener Preise ein hohes Maß an sozialer Verträglichkeit. Prunk und Protz waren dem 240er (genau wie seinen Käufern) fremd.

Wohl aber bot er zahlreiche innovative Techniklösungen, vor allem im Bereich Sicherheit. Das betont kantige Design überzeugte mit Zeitlosigkeit und Eigenständigkeit. Und schließlich war der 240 geräumig, praktisch und zuverlässig.

Weltweit zählt der 240 zu den Autos mit der längsten Bauzeit. Unverwechselbar dank der massiven Sicherheits-Stoßfänger erreichte er schon während seiner Produktionszeit Kultstatus. Gemeinsam festigte das Modell mit der luxuriösen Sechszylinder-Version 260 das Image von Volvo als führendem Hersteller sicherer Premium-Limousinen und -kombis.

Der kantige Schwede schrieb Geschichte, dem damals ein englischer Autojournalist attestierte: "Looks like a tank, runs like a tank, is a tank!". Zu deutsch: "Sieht aus wie ein Panzer, fährt sich wie ein Panzer, ist ein Panzer."

Und als Vorreiter für Standards bei der passiven Sicherheit verhielt sich der Volvo 240 von Anfang an mustergültig. Bei Crashtests stellte die US-Sicherheitsbehörde NHTSA Mitte der 1970er-Jahre fest, dass der Volvo 244 im Vergleich mit parallel getesteten Wettbewerbern mit Abstand den besten Insassenschutz bot.

Die Ergebnisse dienten als Basis für die späteren US-Sicherheitsvorschriften, die festlegten, welche Standards in den USA verkaufte Autos erfüllen müssen.

Wie schon beim Vorgänger bot Volvo auch den 240er mit zwei oder vier Türen an. Weitere Varianten ergänzten die Reihe zur kompletten Modellfamilie. Neben dem 260er als luxuriösere Limousinen-Version mit Sechszylinder-Motor avancierte der Kombi 245 aus dem Stand zum Bestseller.

1977 folgte als Volvo 262 eine zweitürige Coupé-Variante. Das italienische Designstudio Bertone hatte die Form mit dem abgesenkten Dach und die luxuriöse Innenausstattung entwickelt und fertigte auch die kleine Auflage.

Bei der Reduzierung schädlicher Emissionen übernahm der 240er im Herbst 1976 eine Pionierrolle. Volvo lieferte die weltweit ersten Limousinen und Kombis mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator nach Kalifornien und unterschritt damit die dort geltenden, global strengsten Emissionswerte nochmals deutlich. In Österreich und Deutschland führte die Marke die Technik zum Modelljahr 1986 als einer der ersten Hersteller serienmäßig ein.

Volvo war damals mit dem 240er der Konkurrenz in Sicherheit und Umweltschutz dank stetiger Weiterentwicklung immer einen Schritt voraus; ebenso bei der Technik unter der Haube mit Turboaufladung und Dieselmotoren.

1979 stellten die Schweden mit dem 244 D6 ihren ersten Diesel-Pkw vor. Der in Zusammenarbeit mit VW entwickelte Reihen-Sechszylinder hatte 2,4 Liter Hubraum, schöpfte daraus 60 kW/82 PS Leistung und verbrauchte 6,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Zugleich war er der weltweit erste Sechszylinder-Diesel in einem Pkw.

Als weltweit schnellster Kombi startete 1981 der Volvo 245. Dank Turboaufladung und 113 kW/154 PS Leistung sowie einer Beschleunigung von null auf 100 km/h in 8,9 Sekunden sahen die Konkurrenten immer die Rückleuchten.

Dementsprechend hoch war der Verbrauch des Turbo-Benziners, der zwischen 15 Liter und 20 Liter auf 100 Kilometer lag. Als "Flying Brick" ("Fliegender Ziegelstein") sorgte wiederum die Limousine auf Europas Rennstrecken für Furore.

Zum Ende seines Lebenszyklus gab es den Volvo 240 ausschließlich als fünftürigen Kombi, von dem der letzte am 5. Mai 1993 vom Band rollte. Die Produktion des bislang erfolgreichsten Volvos aller Zeiten endete mit rund 2,9 Millionen verkauften Fahrzeugen.

Und die Legende lebt: Denn Sammlerstatus hatte der Volvo 240 schon lange vor seinem offiziellen Ende. Tatsächlich steigen die Liebhaberpreise für gut erhaltene Exemplare längst an, erklärt der schwedische Hersteller, der seit 2010 zum chinesischen Fahrzeugkonzern Geely gehört.

Besonders begehrt seien die Turbo-Modelle. Ebenso sei die Teileversorgung weitgehend gesichert, zumal vieles noch über Volvo verfügbar sei und das Angebot neu produzierter Teile ständig ausgebaut werde.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Zusammentreffen am Ludwig-Parkplatz

Heiße Mischung: US-Cars und -Bikes

MattzGarage lädt zum gemütlichen Treffen am 2. September: In erster Linie werden sich wohl Autos und Motorräder aus dem Land der Stars & Stripes im 22. Bezirk in Wien einfinden. Eingeladen sind aber alle Oldies.

In der siebten Ausprägung des Riviera lernte Buick vieles über den Fahrzeugbau. Was man darf. Was man nicht darf. Und was man nur zur rechten Zeit darf.

Der HTC-Termin 2024 steht bereits fest

Die Höllental Classic 2023 ist Geschichte

Blicken wir zurück auf eine der schönsten und bestorganisiertesten Oldtimer-Rallyes in Österreich. Die HTC 2023 wurde am 30. Juni und am 1. Juli abgehalten – ein später Nachbericht.

Wir komplettieren den Innenraum

Video: Project Tawny, Teil 8

Neue Dichtungen, neue Module, neue Schrauben, es gab viel zu tun in den letzten Wochen, weswegen sich dieses Video auch ein wenig verzögert hat. Aber dafür sind wir jetzt auch fast fertig mit dem Lotus. Fast. Oder eigentlich: nicht einmal annähernd fast.

Ein Fisch namens Schwalzeneggel

Helden auf Rädern: Toyota Mega Cruiser

Auch wenn er so aussieht, hat dieser Kofferfisch nichts mit einem Hummer zu tun. Toyotas Mega Cruiser steht dem H1 trotzdem nur in einem Detail nach – dem Erfolg.

Die Ennstal-Classic 2023 ist entschieden

Ennstal-Classic 2023: Schlussbericht

Die Sieger der Ennstal-Classic 2023 heißen Helmut Schramke / Peter Umfahrer auf Jaguar XK150 von 1960, sie gewinnen nach 2003, 2006 und 2012 zum, vierten Mal. Auf Platz 2 landeten Sebastian Klackl und Nicola Kovacic-Klackl auf Mini 1000 MKII, Platz 3 erreichten Peter Schöggl und Wolfgang Artaker auf Alfa Romeo Spider Verloce 1750 von 1970.