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Unrestaurierte Oldtimer liegen im Trend

Hochglanz, ade!

Die Zeiten der auf Hochglanz polierten Oldtimer scheinen vorbei. Hingegen liegen unrestaurierte "Scheunenfunde" momentan voll im Trend.

mid/rlo

Die Zeiten der auf Hochglanz polierten Oldtimer scheinen vorbei. Als Beispiel dafür dient die Versteigerung zweier baugleicher Mercedes 300 SL Flügeltürer bei einer Auktion in den USA.

Der komplett restaurierte und auf absolutem Hochglanz-Zustand angebotene Mercedes brachte 1,4 Millionen Dollar ein. Der unrestaurierte und wirklich alt aussehende Oldtimer kam jedoch auf 1,9 Millionen Dollar. Dieser Flügeltürer war völlig abgenutzt, hatte Risse in den Ledersitzen und Rostspuren an der Karosserie. Das berichtet Thorsten Ruthmann, Koordinator des Dekra Classic Service.

Ein spektakulärer Scheunenfund, einCitroen Typ C aus den 1920er-Jahren, steht auch im Mittelpunkt des Messeauftritts auf der Techno Classica in Essen, der seit Jahrzehnten unentdeckt in einer Scheune bei Sancerre in Frankreich gestanden hatte.

"Der Wagen hat natürlich reichlich Patina angesetzt. Für den Laien mag das Fahrzeug sogar so aussehen, als wäre es nichts mehr wert", sagt Thorsten Ruthmann. Doch Fahrzeuge im Originalzustand mit einem so besonderen Erscheinungsbild sind zurzeit am Markt zunehmend gefragt, meint der Experte.

Im Grunde könne jedes Auto so restauriert werden, dass es wie neu aussieht, erklärt Ruthmann. Doch einen Zustand wiederherzustellen, in dem man dem Fahrzeug seine Historie ansehen könne, sei ungleich schwieriger. Auch der Citroen Typ C aus Zentral-Frankreich trägt deutlich sichtbare Spuren seiner offenbar bewegten Geschichte.

"Bei so einem Fund müsste man heute den Rat geben, ihn auf keinen Fall komplett zu restaurieren, sondern ausschließlich technisch auf Vordermann zu bringen", sagt Thorsten Ruthmann.

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