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Familientreffen

Zum 30. BMW-M3-Geburtstag trifft das aktuelle Modell exotische Geschwister - etwa den nie gebauten M3 touring oder zwei Pick-up-Einzelstücke.

mid/rhu

Die Laien freuten sich, die Fachwelt staunte: Mit dem ersten M3 legte BMW vor exakt 30 Jahren den Grundstein für eine automobile Ikone. Seitdem steht "M3" für Sport, Spiel und Spaß auf hohem Niveau.

Zum Jubiläum ließ BMW jetzt nicht nur reihenweise M3 aller Generationen von der Leine, sondern zeigte auch vier ganz spezielle und einmalige Mitglieder der schrecklich starken bayerischen Familie.

Der 2,3-Liter-Vierzylinder des ersten M3 leistete bereits knackige 147 kW/200 PS. Und das sorgte angesichts von nur 1.200 Kilo Lebendgewicht für reichlich Fahrfreude und weltweit für Furore. Der Flitzer mit dem internen Kürzel E30 war 1986 nicht als sportliche Topversion der erfolgreichen 3er-Reihe gedacht, sondern als Basis für hoffnungsvolle Motorsportler.

Entsprechend tiefgreifend waren auch die Modifikationen an Fahrwerk, Karosserie und Motor. 6,7 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h, 235 Sachen Spitze - das Ergebnis dieses hohen Aufwands setzte Maßstäbe. Und so ganz nebenbei ist der E30 auch noch der erfolgreichste Tourenwagen der Welt (Bild unten).

Zumindest optisch ließ es die zweite Generation ab 1992 (E36) deutlich zurückhaltender angehen. Der 210 kW/286 PS starke Dreiliter-Sechszylinder aber heimste zwei Weltrekorde ein: Den für die höchste Literleistung (97 PS/l) und den für das größte spezifische Drehmoment (108 Nm/l) eines Großserien-Saugmotors. Noch heute fasziniert an diesem Sportler die Entspanntheit, mit der er sich im Stadtverkehr bewegen lässt. Und ebenso die ansatzlose dynamische und akustische Präsenz, wenn er darf, wie er will - nämlich richtig schnell fahren.

Die dritte M3-Version (E46) gab sich im Jahr 2000 auch äußerlich kämpferisch. Alu-Motorhaube mit Powerdome, Spoilerlippe auf dem Heckdeckel, vier Auspuff-Endrohre: Der Bayern-Sportler ließ keinen Zweifel an seiner Potenz, in diesem Fall 252 kW/343 PS und ein Drehmoment von maximal 365 Newtonmeter.

Auf zwei Töpfe mehr brachte es Nummer 4: Der nach dem Hochdrehzahlkonzept arbeitende V8-Sauger des E90 ließ 309 kW/420 PS aufs Getriebe los und nie einen Zweifel an seinem Verbrennerkonzept. Der Sound: einfach phänomenal. Das ist Geschichte, denn wegen verschärfter Abgas- und Verbrauchsbestimmungen greift BMW beim aktuellen, fünften M3 (F80) wieder auf sechs Zylinder zurück.

Noch mehr als nur alltagstauglich, nämlich als Power-Lastenschlepper einsetzbar sind zwei Unikate aus den Jahren 1986 und 2011, die Jakob Polschak, Leiter des Fahrzeugmusterbaus und der Werkstätten der M GmbH, zum runden Geburtstag aus dem M-Fundus holte.

Basis der absolut einmaligen Lastenesel mit 147 kW/200 PS und 309 kW/420 PS (Bilder links) waren jeweils Cabrio-Karossen. Die heißen Pick-ups (Nutzlast: bis zu 450 Kilo) wurden und werden für Werkstattfahrten und Transporte auf Rennstrecken eingesetzt. Das jüngere Exemplar hat sogar eine Straßenzulassung. Eingetragene Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h. Die Anhängerkupplung ist abnehmbar.

"Nur" 250 Sachen schnell ist der M3 compact von 1996, der als Einstiegsauto für die jüngere Klientel mit sportlichen Ambitionen angedacht war, dann aber wegen Zweifeln an seiner Rentabilität nicht verwirklicht wurde.

Das gleiche Schicksal blühte vier Jahre später der fahrbereiten Studie eines M3 touring (Bild links). Die Tüftler von der M GmbH hatten es mit viel Feinarbeit geschafft, dass der 252 kW/343 PS starke und nur 1.670 Kilo schwere Sportkombi sogar in die ganz normale 3er touring-Fertigung hätte integriert werden können. Trotzdem ging der Daumen nach unten. Es blieb bei einem Exemplar. Schade eigentlich.

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