
Cabriolets gestern und heute | 28.06.2016
Zeitlose Offenheit
Cabriolets gestern und heute – wir bringen einen Überblick über die Welt der offenen Autos, von ihren Anfängen bis zur Gegenwart.
Das Cabriolet repräsentiert als Auto mit besonderer Karosserieform und als sogenanntes Nischenfahrzeug die wohl schönste Version automobiler Fortbewegung.
Charakteristisch für das hinsichtlich Verdeck-Bauweise an eine Kutsche erinnernde Cabriolet, ist die Möglichkeit zum Zurückklappen des Verdecks, was den Insassen die Option eröffnet, oben ohne zu fahren.
Besonders an Schönwetter-Tagen erfreut sich das Cabriolet großen Zuspruchs. Falls Sie nicht nur gern selber fahren, sondern ab und zu auch eine Wette auf Autosport platzieren möchten, können Sie hier fündig werden.
Nicht einfach nur ein Auto ohne festes Dach
Rein äußerlich betrachtet, wirkt ein Cabriolet oft wie das Coupé der betreffenden Baureihe, wobei das feste Dach durch ein klappbares Stoffdach ersetzt wurde. Tatsächlich weist das Cabrio gegenüber der Standard-Baureihe und auch gegenüber dem Coupé jedoch zahlreiche Besonderheiten auf.
Da das Dach als tragende Komponente beim Cabrio völlig fehlt, muss die Steifigkeit der gesamten Karosserie-Konstruktion allein durch eine entsprechend verstärkte Bodengruppe wettgemacht werden. Auch ist ein Cabriolet bezüglich der Anzahl der verfügbaren Sitze in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Man unterscheidet üblicherweise bei Cabriolets die sogenannten Bauweisen A bis F. Diese können, je nach Variante, 2- bis 5-sitzig sowie zwei- oder viertürig sein.
Cabrios von gestern
Die Cabriolets von gestern gehören, sofern noch erhalten, auch heute noch zu den begehrten automobilen Klassikern. In den Anfängen des Automobilbaus beauftragten die großen und etablierten Fahrzeughersteller meist kleinere Karosseriebaubetriebe mit der Fertigung von Aufbauten für Cabriolets.
Zu den Pionieren in Bau und Vermarktung der ersten Cabriolets gehörten dabei Baur, Bertone, Pininfarina, Heuliez, Karman und auch Steyr. Die ersten Verdecke bestanden beim Cabriolet meist aus der sogenannten Persenning und ließen sich nur recht umständlich und in komplizierter Handhabung verstauen.
Auch war die Persenning stets besonders anfällig gegenüber Feuchtigkeit. Erst allmählich wurde die Persenning vom ganz oder teilweise gefütterten Stoffverdeck abgelöst. Das Stoffverdeck konnte, wie auch die Persenning, vollständig zurück geklappt und teilweise sogar bereits im Heck des Fahrzeugs versenkt werden.
War das Stoffverdeck jedoch nicht gefüttert, so hieß das betreffende Automobil nicht Cabriolet, sondern Roadster oder offener Tourenwagen. Ein Beispiel hierfür war der sogenannte Mercedes 170 Da OTP, welcher als „Offener Tourenwagen Polizei“ noch bis in die frühen 1950er Jahre hinein verwendet wurde.
Revolutioniert wurde der Bau der Cabriolets jedoch durch die Einführung der modernen selbsttragenden Ganzstahlkarosserie. Die Cabriolets mussten nun nicht mehr auf stabilen Rahmen aufgebaut werden, sondern auch die Karosserie erlangte nun eine tragende Funktion im Kontext des gesamten Fahrzeugaufbaus.
Dadurch war es schrittweise möglich, die Versteifungen im Unterboden und damit letztendlich auch das Gewicht der Cabriolets merklich zu reduzieren. Stattdessen jedoch wurden die Frontscheibenrahmen deutlich verstärkt und häufig auch Überrollbügel zur Sicherheit der Fahrzeuginsassen implementiert. Die „Endstufe“ dieser Technik wird jedoch durch den ausfahrbaren Überrollbügel markiert.
Berühmte historische Cabriolets
Als Pioniere im Bau von Cabriolets, vor allem jedoch von solchen Fahrzeugen, bei denen das traditionelle Stoffdach zusehends durch ein witterungsbeständigeres und vor allem auch sicheres Metall-Klappverdeck ersetzt wurde, gelten die von Peugeot in den 1930er Jahren und von Ford in den 1950er Jahren gebauten Modelle.
Als erstes in Großserie gefertigtes Cabriolet mit Metall-Klappverdeck wird erst der Mercedes SLK aus dem Jahre 1996 bezeichnet. Zu den berühmtesten und zugleich beliebtesten Cabriolets aller Zeiten zählen beispielsweise auch der E-Type Roadster aus dem Hause Jaguar, der Mercedes-Benz 300 SL, die berühmte „Pagode“ und natürlich der oft als Schönling gepriesene BMW 507 von 1956.
Das moderne Cabrio
Sonnenanbieter schätzen auch heute noch das Cabriolet, zumal es sich den Nimbus als Auto für Besserverdiener bewahrt hat. Beim Cabrio hat inzwischen die moderne Technik Einzug gehalten und oft präsentiert es sich auch als Auto mit Metall-Klappverdeck, welches per Kinematik innerhalb von Sekunden im Kofferraum verstaut werden kann.
Unempfindlich auch gegen Schnee und Eis, wird das Cabriolet dadurch zum Ganzjahresfahrzeug. Vertreter dieser Kategorie waren beispielsweise der VW Eos, der Opel Astra Twin Top, der Peugeot 207 CC und 307 CC oder der Volvo C70.
Trotz mancher Vorzüge scheint sich die große Zeit der Stahldach-Cabrios ihrem Ende zuzuneigen. Bei dreiteiligen Stahldächern erwies sich die komplexe Kinematik oft als fehleranfällig, bei zweiteiligen Varianten stimmen die Proportionen nicht so recht (weit nach hinten gezogene Frontscheibe, wuchtiges Heck), jedenfalls bei Viersitzern.
Mit ein Grund, weshalb die obengenannten Modelle allesamt nicht mehr gebaut werden. Lediglich Mercedes setzt bei seinen Zweisitzern SLC und SL wie gehabt auf Stahlklappdach-Technik.
Ungebrochen beliebt - nicht nur für Puristen - sind dagegen Cabrios mit klassischen Stoffdach. Bei Bedarf und zur Erhöhung der Wintertauglichkeit, kann das Cabriolet jedoch zusätzlich mit einem sogenannten Hardtop ergänzt werden.
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