CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Motorkino

Einst verloren geglaubt, sperrte Österreichs einziges Autokino in Groß-Enzersdorf noch einmal auf. Feiert das Freiluftkino ein Comeback?

Bernhard Reichel

Diesen Sommer feierte ein kleines Stück Autokultur sein Comeback - Das Autokino in Groß-Enzerdorf bei Wien. 2015 schien mit dem Konkurs das endgültige Aus besiegelt. Schnell machten Ideen und Gerüchte vom Pendlerparkplatz bis zur obligatorischen Verbauung die Runde.

Umso überraschender und erfreulich als Ende Mai doch noch auf die größte der drei Leinwände wieder gezielt projiziert wurde. Ton gab es ungeplanterweise leider keinen, aber das machte nichts. Die Stimmung war so oder so ausgezeichnet. Sommerluft, Benzingespräche, Speis und Trank sowie die Band auf dem Dach sorgten für beste Laune.

Das Auto ist nach den eigenen vier Wänden immer noch Rückzugs- und Wohlfühlort Nummer Eins. Da ist es nicht unlogisch direkt aus diesem einen Film anzusehen, statt den eigenen Wagen auf einem Parkplatz allein zurückzulassen. Hund, Kind und Co. lassen sich ebenso in die filmische Abendgestaltung einbauen, wie auch der Konsum von Tabakwaren.

Nach der unerwarteten Absage des zweiten Termins warf der Initiator schließlich das Handtuch, doch für Ende August fand sich bereits ein neuer Veranstalter, der Termine und Ton im Griff hatte. Mit einer Grillerei ließ man im September den letzten Termin des Jahres ausklingen.

Sobald es dunkel ist, spielt es dann passend alte Filme, natürlich mit Bezug zum Thema Auto. Die Besucher fahren amliebsten in Oldies aus dem Heimatland des Autokinos vor, willkommen ist aber jeder auf Basis einer freiwilligen Spende. Young- und Newtimerfahrer gewinnen aber bald den Eindruck, eher zweite Klasse zu sein.

Für 2019 sind in Groß-Enzersdorf bereits mehrere Termine in Planung.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Geliebter Fremdkörper

Helden auf Rädern: VW 1500 Rural

Ein Auto, das nach mehreren Umbenennungen, Joint Ventures, Pleiten, Übernahmen und Facelifts nach wie vor durch seine Qualitäten überzeugen konnte, kann ja nicht so schlecht sein. Die Geschichte des VW 1500 Rural zeigt, worauf es eigentlich ankommt.

Die Schnellladefläche

Helden auf Rädern: Chevrolet S-10 EV

Noch seltener als der Chevy EV-1 war sein praktischerer und weit patriotischer Ableger. Der S-10 EV war ein Frühversuch elektrischer Nutzfahrzeuge, bei denen den Machern ein entscheidender Fehler passierte.

Der Saft des frühen Blitzes

Helden auf Rädern: Opel Kadett Impuls

Viele Hersteller probierten schon vor einem halben Jahrhundert, normale Autos zu elektrifizieren. Opels Ansatz beim Kadett Impuls war dagegen schon einen Schritt weiter.

Die Opfer des Wunders

Helden auf Rädern: BMW Glas 3000 V8

Weil das Wirtschaftswunder schneller Wohlstand brachte, als es manche Firma recht war, griff Glas mit dem 3000 V8 gleich nach den Sternen. Dazu fehlte es dann aber doch an Strahlkraft.

Wenig Auto, viel Design für viel Geld – eine Idee, die hätte funktionieren können. Die Optik eines Bonsai-Mercedes war für den Gurgel XEF dann aber doch zu wenig.

Gleich, aber nicht

Helden auf Rädern: VW Mitra

Dieser VW Transporter ist kein VW Transporter. Oder zumindest nur teilweise. Jedenfalls nicht so, wie man es anhand der Optik vermuten würde. Eine wirre Geschichte, die nicht lange gutgehen konnte.