CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Vor 75 Jahren: Typ 1 wird VW Käfer
Volkswagen

1945 ging der VW "Käfer" in Serie

Er ist der Volkswagen schlechthin: der "Käfer". Den Spitznamen bekommt der VW aber erst durch den Volksmund. Am 27. Dezember 1945 läuft die serienmäßige Produktion der Volkswagen-Limousine (Typ 1) an.

Ursprünglich als Prestige-Projekt der Nationalsozialisten geplant, werden statt eines Fahrzeugs für die Massen ab 1939 Rüstungsgüter produziert. Bis zum Kriegsende sind es nur 630 Einheiten des 1938 in KdF-Wagen umbenannten Modells, die das Volkswagenwerk verlassen. Hinter dem Kürzel KdF steckt der Slogan "Kraft durch Freude".

Erst unter britischer Treuhänderschaft, dank der strategischen Weitsicht von Major Ivan Hirst, beginnt in Wolfsburg die einmalige Erfolgsgeschichte des VW Käfer. Die zivile Serienfertigung des Volkswagens, intern Typ 1 genannt und später als "Käfer" weltberühmt, beginnt erst nach Kriegsende am 27. Dezember 1945 unter fremder Treuhandschaft, die die britische Militärregierung zuvor im Juni 1945 für die Volkswagenwerk GmbH übernommen hatte.

Die Briten beabsichtigten, durch den Bau des Volkswagen Typ 1 dringend erforderliche Transportaufgaben innerhalb der Besatzungszone zu erfüllen. Dieser Pragmatismus bewahrt das Werk vor der drohenden Demontage. Bereits im August 1945 beauftragt die britische Militärregierung die Produktion von 20.000 Fahrzeugen. Der Anlauf ist sichtbares Zeichen des Neuanfangs und der Hoffnung in der nach Kriegsende zu großen Teilen zerstörten Fabrik.

Aufbruchstimmung: Erst im Dezember nach Kriegsende geht der VW Typ 1 in Serienproduktion.

Aufbruchstimmung: Erst im Dezember nach Kriegsende geht der VW Typ 1 in Serienproduktion.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten rollt kurz nach Weihnachten die erste Volkswagen-Limousine vom Band. Damit erleben Wolfsburg und die Volkswagenwerk GmbH ein verspätetes Weihnachtswunder, denn das Kriegsende liegt erst acht Monate zurück. Bis Jahresende 1945 werden insgesamt 55 Fahrzeuge gefertigt.

Ab 1946 werden bis zur Währungsreform etwa 1.000 Fahrzeuge pro Monat gefertigt - mehr ist angesichts der knappen Rohstoff- und Materialbewirtschaftung und der Personalknappheit nicht möglich. Für das spätere Wachstum des Unternehmens stellen die bis Herbst 1949 verantwortlichen Treuhänder die richtigen Weichen: Sie richten einen Kundendienst und ein Vertriebssystem ein und beginnen im Sommer 1947 mit dem Export der VW-Limousine.

Unter der inoffiziellen Bezeichnung "Käfer" wird der Typ 1 auf der ganzen Welt so populär wie kein anderes Automodell. Auch in puncto Produktionsdauer und Stückzahl ist er ein Spitzenreiter: Erst nach 21.529.464 gebauten Einheiten, darunter 15,8 Millionen aus deutscher Produktion, stellt Volkswagen im Juli 2003 die Fertigung des "Käfers" in Mexiko ein.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Gleich, aber nicht

Helden auf Rädern: VW Mitra

Dieser VW Transporter ist kein VW Transporter. Oder zumindest nur teilweise. Jedenfalls nicht so, wie man es anhand der Optik vermuten würde. Eine wirre Geschichte, die nicht lange gutgehen konnte.

Die Schnellladefläche

Helden auf Rädern: Chevrolet S-10 EV

Noch seltener als der Chevy EV-1 war sein praktischerer und weit patriotischer Ableger. Der S-10 EV war ein Frühversuch elektrischer Nutzfahrzeuge, bei denen den Machern ein entscheidender Fehler passierte.

Was ist besser?

Oldtimer mieten oder kaufen

Ob als stilvolle Begleitung für besondere Anlässe oder als Ausdruck von Individualität im Alltag – es gibt zahlreiche Autofahrer, die gern einen Oldtimer wählen.

Die Opfer des Wunders

Helden auf Rädern: BMW Glas 3000 V8

Weil das Wirtschaftswunder schneller Wohlstand brachte, als es manche Firma recht war, griff Glas mit dem 3000 V8 gleich nach den Sternen. Dazu fehlte es dann aber doch an Strahlkraft.

Zweierlei Reibwerte

Helden auf Rädern: VW Öko-Polo

Viele technische Neuerungen sind älter als sie scheinen. Oft ist die Zeit aber einfach noch nicht reif dafür, weswegen ambitionierte Technik oftmals in der Schublade verschwindet. Der Öko-Polo zeigt aber, dass ein wenig Abwarten auch Vorteile haben kann.