CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Oldtimer-Magnet Burgenland

Eine der größten Oldtimer-Rallies, die Int. Vredestein Pannonia-Historic, startet am 6. Oktober in Gols. Das Ziel am 7. Oktober liegt in Halbturn.

Ein Mega-Run setzte kurz nach Veröffentlichung der Ausschreibung auf die ursprünglich limitierten 100 Startplätze der 19. Int. Vredestein Pannonia-Historic Oldtimer-Rallye ein, freuen sich Veranstalter Hannes Reichetzeder und sein Organisations-Team vom Pannonia Classic Car Club. Binnen weniger Tage war das Starterfeld ausgebucht, und da immer mehr Teams mit interessanten historischen Fahrzeugen um Aufnahme in die Liste baten, waren es bei Nennschluss dann doch 135 Teams, die aus Kapazitätsgründen bei der kulinarischen Versorgung gerade noch zu bewältigen sind. Inzwischen sind weit mehr als 200 Nennungen eingelangt, und die Warteliste derer, die hoffen, dass kurzfristig noch jemand absagt und ein Startplatz frei wird, umfasst mehr als 70 Teams.

Carnuntum war einmal

Die erste Rallye fand 2002 zum 50-jährigen Firmenjubiläum von Reifen Ritz (Standort siehe Bild unten) unter dem Namen „Pannonia-Carnuntum” statt. Das „Carnuntum” wurde inzwischen aus dem Namen gestrichen, da die Wien-Etappe nicht mehr gefahren wird und die Veranstaltung nur noch im pannonischen Raum stattfindet, daher seit dem Vorjahr „Pannonia-Historic”. Das 20-Jahre-Jubiläum wäre im Vorjahr gewesen, doch wegen der Lockdowns mußte die international beliebte Rallye, eine der größten Österreichs, kurzfristig zweimal abgesagt werden.

Der Start der diesjährigen 375 km langen Pannonia-Historic erfolgt am Freitag, 6. Oktober, um 15 Uhr in Gols beim Weinkulturhaus, wo sich die 135 historischen Juwelen auf vier Rädern im 30-Sekunden-Takt zum 102 km langen „Seewinkel-Prolog” auf die Reise machen. Dabei dürfen während der gesamten Rallye keine Durchschnittsgeschwindigkeiten über 50 km/h erzielt werden, doch es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern um exakte Fahrzeugbeherrschung. Insgesamt gilt es 29 schwierige Lichtschranken und Schlauchmessungen auf die Hunderstelsekunde genau zu bewältigen; jede 1/100 Sekunde zu schnell oder zu langsam ergibt einen Strafpunkt, und wer im Ziel die wenigsten hat, ist Sieger.

Die Etappen

Um etwa 15:15 Uhr absolviert das erste Fahrzeug eine solche spannende Sonderprüfung in Mönchhof beim Autohaus Kirschner, und ab etwa 15:30 Uhr trifft die Startnummer eins zur Sonderprüfung im Schlosspark Halbturn ein. Von da geht es nach Mosonmagyarovár, wo jedes Jahr tausende begeisterte Zuschauer die Rallye empfangen.

Nächstes Highlight für interessierte Zuschauer ist die Wertungsprüfung in der Fußgängerzone Frauenkirchen ab ca. 17:45 Uhr, bevor die Teilnehmer das Tagesziel in Gols erreichen.
Hier starten die Fahrzeuge vor dem Weinkulturhaus auch am Samstag, 7. Oktober um 08:30 Uhr zum 273 km langen „Neusiedler See-Marathon”. Um 08:35 werden sie bei der spannenden Sonderprüfung mit gleich acht Lichtschranken und Schlauchmessungen auf dem Golser Messegelände so richtig gefordert. Die weitere Route führt über Apetlon nach Pamhagen nach Ungarn, bevor die Teilnehmer in Deutschkreutz wieder nach Österreich zurückkehren und die Route in die wunderschöne Bergetappe über Hollenthon nach Thernberg führt.

Über die Rosalia und Forchtenstein geht es zur Mittagsrast nach Eisenstadt, wo Fahrer und Copiloten nach einer Sonderprüfung ab 12:30 Uhr und Fahrzeug-Präsentation in der Fußgängerzone bei Reifen RITZ ein Heurigen-Buffet erwartet. Hier erfolgt um 14 Uhr der Start zur Nachmittags-Etappe mit einer sehenswerten Sonderprüfung auf dem Parkplatz des Neufelder Sees ab ca. 14:30 Uhr, von wo es weiter über Seibersdorf - Mannersdorf - Kaisersteinbruch über Parndorf (Zuschauer-Sonderprüfung bei Getränke Kazianschütz ab 15:30 Uhr) ins Ziel der Rallye auf dem Kirchenplatz von Halbturn geht.

Hier findet eine für Zuschauer äußerst interessante Sonderprüfung für Zuschauer statt, bei der die Fahrzeuge nach einer kurzen Beschleunigungsstrecke mit den Hinterrädern in eine 40 cm Zone hineinbremsen müssen. Bei der anschließenden Siegerehrung dürfen sich dann die besten Teams auf die einzigartige Ehrenpreise, „Oldtimer Schutzengel”, kreiert von Daniel Bucur, gestiftet von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. freuen.

Daumen hoch: Jedes Auto erzählt eine Geschichte

Die 135 historischen Fahrzeuge des internationalen Starterfeldes verteilen sich auf 41 verschiedene Automarken, von denen es 16 gar nicht mehr gibt. Das stärkste Fahrzeug mit mehr als 800 PS bringt Rennprofi Karl Oppitzhauser mit Startnummer 3 an den Start. Gleich hinter ihm geht der Rallye-Vizeweltmeister von 1986, Rudi Stohl an den Start, und mit Startnummer 5 folgt ihm sein ehemaliger Lada-Rallye- Werkswagen, pilotiert von Richie Dvorak. Unbedingt fotografieren sollten Sie auch die historischen Juwelen aus den 1930er Jahren, den Lagonda mit Startnummer 15, den Packard (16), den Lanchester (17).

Dahinter folgt österreichische Automobilgeschichte mit den beiden Steyr „Babies” oder der originale Chevrolet aus dem Jahr 1951, mit dem die „International Patrol” der Alliierten nach dem Krieg in Wien unterwegs war. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, jedes Auto im Feld erzählt seine Geschichte und führt uns in die Zeit unserer Eltern und Großeltern, sogar der Urgroßeltern, zurück, oder auch nur in unsere Jugend. Und gerade das macht Oldtimer so liebenswert, dass einem überall, wo man damit hinkommt, ein Daumen hoch gezeigt wird.

Das Bild oben zeigt den Veranstalter Hannes Reichetzeder bei der Kontrolle der Zielbremsung.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Die Schnellladefläche

Helden auf Rädern: Chevrolet S-10 EV

Noch seltener als der Chevy EV-1 war sein praktischerer und weit patriotischer Ableger. Der S-10 EV war ein Frühversuch elektrischer Nutzfahrzeuge, bei denen den Machern ein entscheidender Fehler passierte.

Selten lag die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn so nahe beinander wie beim Fiat Multipla. Da passt es nur gut, dass ihm sogar ein Leben nach dem Tod vergönnt war. In China. Als Elektroauto.

Der etwas andere Geburtstag

Zum 80er: Kia Pride mit E-Antrieb

Kia wird heuer 80 Jahre alt. Und man feiert dies mit einem zum Stromer umgebauten Kleinwagen. Der ursprünglich eigentlich kein Kia war.

Es bleibt in der Familie

Mit dem neuen Rabbit im Golf-Museum

Ein runder Geburtstag ist immer ein guter Grund, seine Vorfahren zu besuchen. Zum 50-jährigen Jubiläum ging es mit dem neuen Rabbit auf Spurensuche, wie viel sich im Laufe von acht Generationen Golf geändert hat. Und was alles gleichblieb.

Zweierlei Reibwerte

Helden auf Rädern: VW Öko-Polo

Viele technische Neuerungen sind älter als sie scheinen. Oft ist die Zeit aber einfach noch nicht reif dafür, weswegen ambitionierte Technik oftmals in der Schublade verschwindet. Der Öko-Polo zeigt aber, dass ein wenig Abwarten auch Vorteile haben kann.