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Hankook-Sommer- und -Winterreifen ausprobiert
Hankook

iON-Produktfamilie: Zwei auf einen Streich

Speziell für Elektrofahrzeuge hat Hankook neue Reifen entwickelt. Wir waren in Tirol sowohl mit dem Sommerprofil iON evo als auch mit dem brandneuen iON Winter unterwegs

Mag. Severin Karl

Das Zillertal war vor kurzem Schauplatz der Hankook iON Experience, bei der das neue, speziell für Elektrofahrzeuge aufgelegte Portfolio, unter die Lupe genommen werden konnte. Erste Dimensionen des iON evo sind ja schon im Handel und konnten von den Kunden diesen Sommer bereits ausgeführt werden. Doch der iON Winter ist tatsächlich brandneu: Wir haben ihn beim Nassbremsen – einer der wichtigsten Sicherheitskategorien – mit wichtigen Mitbewerbern verglichen.

Heiß: Hankook iON evo
Beim iON evo machte der Fuhrpark des Events schnell klar, dass es sich bei dem Sommerreifen um einen wahren Tausendsassa handelt. Hyundai Ioniq 5, BMW iX3 und Mercedes EQE waren ebenso damit ausgerüstet wie Mercedes EQS, Audi e-tron GT und Porsche Taycan. Um Elektrofahrzeuge wie diese fit für den Alltag – und den Kurvenmarathon unserer Teststrecken – zu machen, hat Hankook unter anderem für eine hohe Traglast gesorgt. Immerhin sind die Antriebsbatterien durch die Bank schwerer als Motor, Getriebe und Co bei vergleichbaren Verbrennermodellen. Dazu kommen richtig widerstandsfähige Aramidfasern, denn das besonders hohe Drehmoment bei BEVs sorgt für starke Verformungskräfte. Für eine verbesserte Laufleistung der Reifen mischen die Südkoreaner einen hohen Anteil an natürlichen Ölen in ihre Gummimischung. Weniger Abrieb wird durch mehr Naturharz für die Lauffläche erreicht.
Die leistungsstarken Testfahrzeuge wussten von diesen Fakten natürlich nichts. Stoisch zogen sie ihre Runden durch die Tiroler Landschaft und pickten auf der Straße, egal wie sehr wir ihnen die Sporen gaben. Am ehesten als besonderer Vorteil herauszufinden war das optimierte Geräuschverhalten, denn Hankook integriert in der iON-Familie eine neuartige „Sound-Absorber-Technologie“. Klar: Wenn kein Verbrenner unter der Haube arbeitet, fällt jedes Dezibel des restlichen Fahrzeugs auf. Und die Reifen sind für gewöhnlich Lärmquelle Nummer 1.

Kalt: Hankook iON Winter
Auch beim Winterreifen mischen pflanzliche Öle mit, um selbst bei niedrigen Temperaturen den notwendigen Grip sicherzustellen. Der iON Winter passt sich so besonders flexibel an die Straßenoberfläche an und minimiert zudem die Profilbewegung. Das Thema Geräuschentwicklung ist in der kalten Jahreszeit noch dicker im Lastenheft bei der Produkterstellung unterstrichen. Der größere Leerraum zwischen den Profilblöcken – hier muss ja der Schnee Platz haben, mit dem sich der Reifen verzahnen soll – ist immer eine Herausforderung für die Ingenieure. Wie erklärt Hankook die gefundene Lösung? „Hier reduziert das neue Laufflächendesign dank einer aktiven Führung und Reduzierung der Schallwellen die Lärmemissionen spürbar. Der Fahrkomfort des Hankook iON Winter profitiert von einer speziellen Verteilung der Blöcke entlang des Profils.“ Darüber hinaus kommt auch hier die „Sound-Absorber-Technologie“ zum Einsatz. Ein felgenloses Schaustück vor Ort zeigte eine Art Schaumstoffstreifen im inneren des Reifens.
Wie sich der hohe Silica-Anteil der neuen Laufflächen-Mischung auf den Halt auf der Fahrbahn auswirkt, konnten wir im Real-Life-Test ein wenig ausprobieren. Das Wundermittel „pyrogenes Siliciumoxid“ verhindert die Bildung eines Wasserfilms zwischen Fahrbahn und Reifen, Hankook spricht von Vorgängen auf der „Mikro-Ebene“. Hohe Traglast, Dauerhaltbarkeit und sehr gute Abrieb-Resistenz sind weitere Vorteile der neuen Lauffläche.
Jetzt aber auf die Teststrecke: Der Hankook iON Winter trat in Tirol gegen zwei Konkurrenzprodukte an, alle waren sie auf je einen Cupra Born aufgezogen. Als Aufgabe war eine Nassbremsstation zu bewältigen, wo der Wagen auf 50 km/h beschleunigt und dann ab einer Pylonengrenze abgebremst wurde. Voll in die Eisen, immer mit der Vorstellung, man fährt im Stadtverkehr und ein Kind – oder ein Smombie – hüpft einem vor das Auto. Drei Produkte, drei Verhaltensweisen? Nicht ganz. Das italienische Fabrikat fiel eindeutig aus der Reihe, brauchte bei jedem Bremsversuch etwas länger zum Stehenbleiben. Bzw. musste eine reduzierte Geschwindigkeit gewählt werden, um im vorgegebenen Pylonenfenster zum Stehen zu kommen. Mit dem deutschen Produkt eines Herstellers, der bei großen Vergleichstests sehr oft ganz vorn zu finden ist, lag der Hankook-Reifen gleichauf. Bremsen bis zum Stillstand erfolgte, wie es die Versuchsanordnung vorgab. So bereift könnte das Kind fröhlich weiterhüpfen und der Smombie hätte wahrscheinlich keine Sekunde von seinem Handybildschirm aufgeschaut.

Dazu noch ein Zitat von Sanghoon Lee, Präsident von Hankook Tire Europe: „Ein rechtzeitiger saisonaler Reifenwechsel vermeidet vorzeitigen Verschleiß. Mit unserem iON Winter bieten wir nun das passende Produkt, um auch in der kalten Jahreszeit auf speziell für Elektrofahrzeuge ausgelegte Reifen wechseln zu können.“ Der neue Reifen ist vorerst in Größen zwischen 18 und 22 Zoll erhältlich, das Sortiment soll im Laufe der Zeit wachsen.

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