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Kolumne: Die Uhren lügen nicht

Kolumne: Die Uhren lügen nicht

Achim Mörtl hinterfragt den seiner Meinung nach farblosen Auftritt von Simon Wagner am Wochenende beim ERC-Lauf in Ungarn und stellt die Frage nach seinen Zielen.

Achim Mörtl

Man kann sich natürlich vieles selber sehr schönreden, man kann auch die Ziele und die eigenen Erwartungshaltungen so tief ansetzen, dass man dann im Nachhinein eh fast alles als Erfolg verkaufen kann, doch die Uhren lügen nicht!

Und betrachtet man die Ergebnisse der Rallye-Ungarn am vergangenen Wochenende und blickt dann noch ein bis zwei Jahre zurück, sind da ein paar Punkte, die mich zum Nachdenken bewegen!

Da würde mich einmal die eigene Erwartungshaltung von Simon ernsthaft interessieren. Sagt er zwar in Gesprächen immer wieder, dass der internationale Auftritt für ihn deutlich wichtiger ist, no na nit – da kann man sich eben besser messen. Aber dann agiert er gerade dort eher farblos, setzt keine Akzente und Ausrufezeichen und bietet auch nicht wirklich Perspektiven für die Zukunft! Bitte nicht falsch verstehen, er ist Österreichs zur Zeit Bester, aber er vermittelt mir nicht den Eindruck, dass er um alles in der Welt weiter nach vorne will.

Auch beim WM-Lauf in Deutschland/Österreich hätte er ja die Chance gehabt aufzuzeigen, hat er dort ja die gleichen Rahmenbedingungen gehabt, die ihm bei der Jänner-Rallye noch als Argument für den Sieg von Lengauer und seinen zweiten Platz dienten. Der müsse ja nur eine Rallye fahren, der Rest aber auf die Meisterschaft schauen!

Und da fehlt mir einfach diese Steigerung nach vorne, der Einsatz wirklich mehr zu wollen. Einen Einsatz, verbunden vielleicht auch mit einem höheren Risiko, den ein Tempestini, ein Sesks, ein Heikkilä, ein Paddon etc. anscheinend bereit sind zu gehen! Übrigens der Tempestini, der vor zwei Jahren noch mehr oder weniger auf gleichem Niveau am Schotter wie Simon war.

Seine Rallyes kommen erst, wie er selbst sagt und ich wünsche es ihm aus tiefsten Herzen, dass er auf Gran Canaria oder später im Rom aus eigener Kraft in die Top-5 fahren kann, aber da wird er wohl aus seiner Komfortzone weiter raustreten müssen als bisher! Es stellt sich die Frage, was er wirklich will. International noch durchstarten, er ist auch schon 30, oder eben eine Abo auf die Titel in Österreich?

Beim zweiten Österreicher beim ERC-Lauf in Ungarn, Alfred Kramer jr., gab es auf den ersten Prüfungen wohl eine Steigerung und auch mehr Wille gegenüber dem Vorjahr, die Rolle kann passieren und sollte zum Reflektieren beitragen. Um aber das selbst auferlegte Ziel erreichen zu können, müsste man wohl den Sport als Ganzes, also nicht nur auf technischer sondern vor allem auf mentaler und körperlicher Ebene, in weiterer Folge in all seinen Facetten, ernsthafter betreiben.

Denn ein Platz am Stockerl ist hier doch noch sehr weit weg, oder anders gesagt, der Highländer fliegt hier noch eher tief!

Bis zum nächsten Mal!

Euer Achim

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