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Chapeau, Renault!

Mit dem Megane E-Tech setzt Renault neue Maßstäbe in der Kompaktklasse: Die ersten Autos kommen im späten Frühjahr, der Importeur verspricht eine gute Lieferfähigkeit. Übrigens: Als Verbrenner bleibt der bisherige Megane noch rund drei Jahre erhalten.

Mag. Heinz Müller

Es war im September 2009, als Renault auf der IAA in Frankfurt überraschte: Die Franzosen hatten ihren gesamten Stand ausschließlich in Richtung Elektroautos ausgerichtet – mit vier Concept Cars, die im Laufe der Jahre auch wirklich auf den Markt kamen (Fluence, Kangoo, Twizy und Zoe). Nach mehr als 400.000 verkauften E-Autos kann Renault mit Fug und Recht behaupten, Erfahrung gesammelt zu haben. Die Rede ist von zehn Milliarden Kilometern, die seither elektrisch zurückgelegt wurden. Genau diese Erfahrung floss bei der Entwicklung des Megane E-Tech mit ein. Im Gegensatz zum B-Segment, in dem Renault mit dem Zoe seit Jahren erfolgreich ist, war die französische Marke eine Klasse höher bisher nicht wirklich vertreten, sieht man vom kurzen Gastspiel des Fluence Z.E. vor fast zehn Jahren ab. Das soll sich nun mit dem Megane E-Tech ändern.

Wie aus einem Guss
Die Chancen stehen jedenfalls gut: Mit seinen 4,20 Metern ist der Megane eher von der kurzen Sorte (der VW ID.3 ist um sechs Zentimeter länger). Das Auto wirkt dank des langen Radstands von 2,70 Metern und der kurzen Überhänge wie aus einem Guss, nicht zuletzt, weil bei den hinteren Türen wieder einmal der Trick mit den versteckten Griffen angewendet wurde, der schon vor fast 25 Jahren beim Alfa 156 beeindruckte. Und auch weil die Türgriffe bei Fahrer und Beifahrer versenkbar sind. Ob sich diese auch bei eisigen Temperaturen bewähren, bleibt abzuwarten. Also steigen wir ein. Vielleicht war es nur ein subjektiver Eindruck, aber die Türen in anderen Autos wirken irgendwie größer. Egal: Innen beeindruckt der Megane durch ein hochwertiges Cockpit. Sobald der Fahrer Platz nimmt, „erwacht“ der Bildschirm. Die AmbienteBeleuchtung leuchtet auf, aus den Lautsprechern ertönt der Corporate Sound von Renault. Alle Instrumente sind im großen L-förmigen Cockpit mit zwei Bildschirmen (12,3 Zoll im Querformat und zwölf Zoll im Hochformat) untergebracht. Wer mit Google vertraut ist, findet sich bestens zurecht, auch im Navi.

Beeindruckende Fahrleistungen
Der Megane E-Tech basiert als erstes Auto auf der neuen CMF-EV-Plattform der Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Mit nur elf Zentimetern ist die Batterie extrem dünn geraten. Angeboten wird der Megane E-Tech mit 40 kWh oder 60 kWh mit Reichweiten zwischen 300 und maximal 470 Kilometern. Natürlich wird man das Auto nur in Notfällen an der Haushaltssteckdose aufladen, was zwischen 20:49 und 30:28 Stunden dauert. Das dreiphasige Laden mit elf kW benötigt 4:23 beziehungsweise 6:25 Stunden, die DC-Schnellladung von null auf 80 Prozent ist binnen 38 beziehungsweise 42 Minuten erledigt. Wer das Auto dann auf 100 Prozent vollladen möchte, muss weitere 22 beziehungsweise 32 Minuten warten. Wir haben es bei den Tests bei der Fahrpräsentation nicht ausprobiert, wollen den Angaben aber Glauben schenken. Was wir aber natürlich ausprobiert haben, ist das Fahren.

Und da setzt der Megane E-Tech neue Maßstäbe in diesem Segment. Die Lenkung ist tadellos, auch in schnell gefahrenen Kurven schiebt er nicht mehr als nötig. Da merkt man, dass die Ingenieure beim Gewicht getüftelt haben, denn mit 1.708 Kilogramm in der allerbesten Ausstattung ist der Megane E-Tech für ein E-Auto ein Leichtgewicht. Auf Stückzahlen will sich Thilo Schmidt, Generaldirektor von Renault in Österreich, vorerst nicht festlegen: „Unser Ziel ist es, an den Erfolg, den wir mit dem Zoe bisher bei Elektroautos hatten, anzuschließen und im wichtigen C-Segment neue Standards zu setzen. Das sollte sich auch in den Zulassungszahlen niederschlagen.“ Die Bestellungen für den Renault Megane E-Tech sind seit einigen Tagen geöffnet, das Fahrzeug wird ab 31.083 Euro netto (40-kWh-Batterie mit 300 Kilometer Reichweite) angeboten. Wer die 60-kWh-Batterie mit 470 Kilometer Reichweite bevorzugt, zahlt 34.917 Euro netto. Der von uns getestete Iconic EV60 optimum charge mit üppigster Ausstattung steht mit 39.917 Euro in der Liste. Der Zoe bleibt in Österreich so lang verfügbar, bis sein Nachfolger – der vermutlich Renault 5 heißen wird – auf den Markt kommt. Auf der „IAA Mobility“ gab es im September 2021 ja bereits eine Studie.

Technische Daten
Renault Megane E-Tech Iconic EV60 optimum charge

Leistung | Drehmoment
218 PS (160 kW) | 300 Nm
0–100 km/h | Vmax 7,5 s. | 160 km/h
Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Vorderrad
Reichweite (max.) | Batterie 450 km (WLTP) | 60 kWh
Ø-Verbrauch 16,1 kWh/100 km (WLTP)
Ladedauer AC | DC ca. 6:25 h | ca. 42 min (80 %)
Kofferraum | Zuladung 440–1.332 l | 450 kg
Garantie Fahrzeug | Batterie 5 Jahre/100.000 Kilometer
Basispreis | NoVA 47.900 (inkl.) | 0 %

Das gefällt uns: Reichweite, Ladeleistung, Optik
Das vermissen wir: etwas mehr Platz in Reihe zwei
Die Alternativen: VW ID.3, Hyundai Ioniq, Kia EV6

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