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Maximalistisches HUD, minimalistisches Design

BMW präsentiert auf der CES in Las Vegas den BMW i Vision Dee. Dass uns exakt dieser Wagen einen Vorgeschmack auf ein neues Serienfahrzeug gibt, ist nicht anzunehmen. Einzelne Lösungen daraus sind allerdings bereits für 2025 vom Hersteller bestätigt.

BMW hat nun also den "Dee", was für "Digital Emotional Experience" steht, in Las Vegas auf der CES 2023 enthüllt. Das Conceptcar verfolgt den Ansatz "weniger ist mehr" in Bezug auf das Design und dient damit als Vorschau auf die nächste Generation von Elektrofahrzeugen, die ab 2025 von BMW auf Basis ihrer neuen Architektur mit Namen "Neue Klasse" angeboten werden sollen. Obgleich BMW mit keiner Silbe erwähnt, dass wir es hier dementsprechend mit einem ersten Ausblick auf einen kommenden i3 zu tun haben, würden wir diesen Gedanken aber durchaus begrüßen. Nimmt man dem Konzeptwagen nämlich etwas die "Concept-Dramatik", hält aber an einigen der hier zu sehenden Neuinterpretationen klassischer BMW-Designelemente, wie etwa der lang gezogenen (und nicht einfach nur monströs großen) Nieren, der Doppelrundscheinwerfer oder des Hofmeisterknicks fest, könnte daraus ein richtig fescher, retro-moderner Flitzer werden.

Und ganz abwegig ist es nicht, dass wir hier tatsächlich in den Grundzügen bereits ins Gesicht kommender E-BMWs blicken. Immerhin ist der Dee rein optisch kein komplett aus dem Muster fallender Einzelgänger. Konkret erinnert das Frontdesign stark an den i Vision Circular, ein im September 2021 vorgestelltes Konzept, das passenderweise auch neben dem i Vision Dee auf einem der Pressebilder zu sehen ist.

Doch zurück zum Auto: Kurze Überhänge unterstreichen die Packaging-Vorteile einer dezidierten Elektroauto-Plattform und maximieren den Radstand für einen geräumigeren Innenraum. Zudem sehen wir ein klares Seitenprofil ohne Türgriffe oder Spiegelkappen und minimalistische, gelb lackierte Räder, die zu den Karosserieakzenten passen. Die Rückseite des i Vision Dee ist ebenfalls sehr reduziert und gerade deswegen markant gezeichnet. Hier dominiert das hoch angebrachtes, fast durchgängiges und nur durchs BMW-Logo unterbrochene, schwarzes Band die Optik, das die Rückleuchten einfasst. Und apropos "Logo": Selbst hier hat BMW beim "reduzierten Design" nicht Halt gemacht. Diese sind nämlich nur noch flache Sticker.

Außen wie innen machen die Münchener dabei gerne vom Marketing-Kunstwort "Phygital" Gebrauch, um ihre Lösungen zu beschreiben. Im Kern geht es beim ganzen Auto darum, dass digitale und physikalische Welt auf neuartige Art und Weise miteinander verschmelzen sollen, um neue Lösungen zu ermöglichen.

„Mit dem BMW i Vision Dee zeigen wir, was möglich ist, wenn Hardware und Software verschmelzen. Damit schöpfen wir das volle Potenzial der Digitalisierung aus, um das Fahrzeug zu einem intelligenten Begleiter zu machen. Das ist die Zukunft eines Automobilherstellers – und das ist die Zukunft von BMW: die Verschmelzung von virtuellem Erlebnis und echter Fahrfreude“, sagt Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG. „Gleichzeitig ist der BMW i Vision Dee ein weiterer Schritt auf dem Weg zur NEUEN KLASSE. Mit dieser Vision schauen wir weit in die Zukunft – und unterstreichen die überragende Bedeutung der Digitalisierung für unsere kommenden Produktgenerationen.“

Außen ist damit vor allem gemeint, dass bekannte Designelemente durch bewegliche oder gänzlich digitale Beleuchtungs-Elemente weitergeführt werden (siehe Tagfahrlichtgrafiken). Im Sinne dieses Konzeptautos treibt BMW das hier damit auf die Spitze, dass selbst der Lack durch digitale Kniffe seine Farbe ändern kann. E Ink-Technologie nennt BMW das. Die Karosserieoberfläche des BMW i Vision Dee ist in 240 E Ink-Segmente unterteilt, die jeweils individuell angesteuert werden. Dadurch lässt sich eine nahezu unendliche Vielfalt an Mustern generieren und innerhalb weniger Sekunden variieren. Der Wagen soll damit "eine menschliche Seite" erhalten und Stimmungen sowie Gesichtsausdrücke ausdrücken und sogar mit Menschen sprechen. Als Teil des Begrüßungsszenarios kann etwa ein Bild des Avatars des Fahrers auf die Seitenscheiben projiziert werden.

Im Innenraum wiederum gibt es keine konventionellen Knöpfe und Schalter mehr und auch der iDrive-Controller ist Geschichte. Stattdessen gibt es einen BMW Mixed Reality Slider mit berührungsempfindlichen Sensoren auf der Instrumententafel. Diese steuern das riesige Head-up-Display, das sich über die gesamte Breite der Windschutzscheibe erstreckt. In fünf wählbaren Modi kann der Fahrer entscheiden, wie viele Inhalte er auf dem HUD sehen möchte. Also quasi wie viel echte oder doch digitale Welt er sehen will.

Das Lenkrad ist ebenso unkonventionell wie der Rest des Fahrzeugs. Es verfügt über eine vertikale Speiche und (natürlich abermals "phygitale") Berührungspunkte zur Steuerung der Inhalte, die vom großen HUD auf die Windschutzscheibe projiziert werden. Die bereits erwähnten Fenster sind dimmbar, um "die Realität allmählich auszublenden" und den Innenraum des Konzepts immersiver zu gestalten.

BMW kündigt an, dass das fortschrittliche Head-up-Display im Jahr 2025 in einem Serienmodell des ersten auf der Architektur der Neuen Klasse basierenden Fahrzeugs zum Einsatz kommen wird. Technische Details dazu, was uns die "Neue Klasse" konkret bescheren könnte, bleibt BMW noch schuldig. Man will allerdings noch dieses Jahr mehr dazu verraten. Die ersten Neue Klasse-basierten Autos werden ab 2025 im neuen Werk Debrecent in Ungarn gebaut, ein Jahr später folgt München. Bis zum Ende des Jahrzehnts wird das Werk in Spartanburg, South Carolina, mindestens sechs Elektro-SUVs auf der neuen Basis fertigen.

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