ELECTRIC WOW

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Die Sion-Community engagiert sich in Wien
Mag. Severin Karl

Sono Motors ruft mit #savesion zur Rettung des Solar-Elektroautos

In Wien konnten sich alle Interessenten – darunter solche, die seit Jahren Geld in das Projekt stecken – teilweise zum ersten Mal persönlich vom Projekt Sono Motors Sion überzeugen.

Mag. Severin Karl

Sie sind unter anderem aus der Steiermark oder aus dem Waldviertel nach Wien gereist. Sie haben erst am Vortag davon erfahren und schnell ihre Pläne über den Haufen geworfen, um ihn zu sehen: Die Rede ist nicht von einem Star, sondern vom Sion, dem Solar-EV von Sono Motors. In gewisser Weise ja doch ein Star, zumindest in diesen Kreisen hier. Im Gespräch mit den Interessenten, meist bereits Vorbesteller, kommt heraus, dass der Sion als Wunderwuzzi der Automobilwelt angesehen wird. Nicht nur durch seine in die Kunststoffkarosserie eingearbeiteten Solarpanels wirkt das Konzept nach Perpetuum Mobile – maximal 245 Kilometer pro Woche können rein durch Sonnenenergie hereingeholt werden. Auch das bidirektionale Laden kommt bei den Besuchern an, von Energieautarkie und Blackout-Vorbereitung ist die Rede.

Die Reservierungsnummer wissen viele, der Saal im 3. Wiener Gemeindebezirk füllt sich immer weiter, die Leute kommen und gehen, einer sagt: "Ich hab meinen Sion erst vor zwei Jahren bestellt, wenn er also gebaut wird, komme ich erst sehr spät an die Reihe." Immerhin gibt es bereits seit 2016 Crowdfunding-Kampagnen, um das Solar-EV zu realisieren.

Mit dem Hashtag #savesion wird gerade der letzte Versuch unternommen, damit im Sommer 2023 die Vorserienproduktion wie geplant starten kann. Als dieser Beitrag geschrieben wird, sind gerade einmal knapp 48 Millionen Euro hereingekommen – 104.650.000 Euro gelten als erklärtes Ziel. Die Stimmung vor Ort ist dennoch positiv, hier findet ihr ein Video zur Veranstaltung.

(Edit vom 27. Jänner: Die #savesion Kampagne wird bis zum 28. Februar verlängert, "während Gespräche mit potenziellen Investoren voranschreiten", so Sono Motors. Und es war nicht der letzte Sion-Termin für die Fans: "Zwölf weitere Stopps haben wir gerade angekündigt. Wir sind es diesen Pionieren schuldig, jetzt noch nicht aufzugeben."

Hahn sucht Vordenkerinnen und Vordenker

„Mehrere tausend Unterstützer:innen haben bereits dafür gesorgt, dass diese Kampagne zu einer der größten in Europa wurde, und sie senden ein ganz klares Signal: Sie wollen den Sion – eine kostengünstige Alternative zu klobigen, teuren E-SUVs. Und es zeigt, dass wir eine klimafreundliche Mobilitätswende in Europa brauchen und wollen. (...) Die Verhandlungen mit potenziellen Investor:innen laufen noch, und wir sind zuversichtlich, dass wir unser Ziel erreichen werden und das Sion-Programm fortführen können. Es braucht nur einen letzten Anstoß, noch mehr Vordenker:innen, die ihre Stimme erheben und gemeinsam für diese Wende kämpfen“, so Laurin Hahn, CEO und Mitbegründer von Sono Motors.

Mit den teuren E-SUVs hat Hahn sichtlich recht: Wer hier probesitzt, pfeift auf schnieke Optik und glanzgedrehte 20-Zöller. "Die Optik ist mir ganz egal", meint einer, der gleich darauf den einzigartigen Ansatz der Sonnenenergie-Gewinnung lobt. Ein weiteres Argument, das wir immer wieder gehört haben: "Der wird in Europa gebaut!" Stimmt, Valmet Automotive in Finnland soll die Auftragsfertigung übernehmen. Ein klassischer Move von Start-ups, sich nicht auch noch mit einem eigenen Werk zu verheben.

Was wir toll finden: Die Rückbesinnung darauf, dass ein Auto leicht zu reparieren sein muss. Eine Dame fragt den Techniker, was im Fall eines Schadens passiert. Dieser stellt drei Szenarien vor:

– Handelt es sich um Kleinschäden wie einen kaputten Außenspiegel, kann man sich diesen samt Reparaturanleitung direkt von Sono Motors schicken lassen und selbst austauschen. Das spart teure Werkstattkosten!

– Handelt es sich um Schäden wie einen kaputten Kotflügel wird dieser zu jeder beliebigen Werkstatt geschickt.

– Für alle weiteren Schäden steht Bosch mit seinem Netzwerk als Partner zur Verfügung. Selbst bei Schäden an den Solarelementen hat man dafür gesorgt, dass einzelne Elemente getauscht werden können und im Fall der Fälle keine Riesenkosten entstehen.

Sono Motors Sion, wichtige Fakten:

Batterie: Lithium-Eisenphosphat
Kapazität: 54 kWh
Reichweite: 305 Kilometer (WLTP)

3-Phasen-Synchronmotor
Leistung: 120 kW/163 PS
V-Max: 140 km/h

1-Gang-Getriebe
Frontantrieb

Zusätzliche Reichweite durch Sonnenenergie:
durchschnittlich 112 Kilometer, maximal 245 Kilometer

Ladesysteme, Ladezeit von 0 auf 80 Prozent:
Schuko (bis 3,7 kW): 12,5 Stunden
Typ 2 (bis 11 kW): 4 Stunden
CCS (bis 75 kW: 35 Minuten

Bidirektionales Laden, Stromabgabe:
via Schuko: bis 3,7 kW
via Typ 2: bis 11 kW, damit Aufladung eines anderen E-Autos möglich

Länge: 4470 Millimeter
Kofferraum: 650–1250 Liter

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

So sieht das elektrische Opel-SUV also aus

Frontera: Wenn es aufrechter sein soll

Zahlreiche cool-knackige SUV-Coupés beleben den Markt der Elektroautos. Doch ein aufrechtes BEV ist schon schwieriger zu finden. Mit seiner Form bietet der neue Opel Frontera bis 1.600 Liter Kofferraumvolumen. Auch als 48-Volt-Hybrid erhältlich.

Das neue Hashtag-Modell als Concept Car

Smart zählt 1, 3, 5!

Nach dem #1 und dem #3, beide bereits auf den Straßen unterwegs, wird nun das Concept #5 von Smart vorgestellt. Es soll die Marke in die Premium-Mittelklasse einführen. Karosserieform? Na, ein SUV!

Eigentlich hätte der Audi Q6 e-tron bereits 2022 seinen Marktstart feiern sollen, endlich ist das heißersehnte E-SUV nun im Anrollen, wir waren bei der Österreich-Premiere dabei.

Schon fast 25 Prozent Zuwachs an HPC-Ladepunkten

Q1 2024: 40 Schnellladepunkte errichtet

Smatrics EnBW legt eine rasante Entwicklung hin und hat in den ersten drei Monaten des Jahres in Wien und Arnoldstein je vier Ladepunkte eröffnet. In Vösendorf und St. Pölten waren es gleich 12 und in Vorchdorf und Vöcklabruck 20 neue Ladepunkte.

Hyundai Ioniq 5 N im Schnee quergetrieben

Wintertest: Achim Mörtl und der koreanische Elektro-Sportwagen

Die Emotion beim Autofahren ist für mich mitunter der wichtigste Faktor, um Fahrfreude zu empfinden, Fahrdynamik, Optik sowie Fahrleistungen schließen da fast nahtlos an. Und so herausragend die Fahrleistungen der meisten E-Fahrzeuge bisher waren, in Sachen Emotion war man meist in den Kinderschuhen stecken geblieben. Da schafft Hyundai mit dem Ioniq 5 N eine erste löbliche Ausnahme!

Zu wenige Unterstützer für Technologieoffenheit

Kein Elektroauto-Zwang: Volksbegehren gescheitert

Mit dem 18. März endete die Möglichkeit, das Volksbegehren "Kein Elektroauto-Zwang" zu unterstützen. Insgesamt wurden 80.299 Unterschriften gesammelt. Das reicht nicht für eine Behandlung im Nationalrat.