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VWs erster E-SUV ist da

Die Elektro-Offensive von Volkswagen nimmt rasant Fahrt auf. Mit dem ID.4, der ja bereits vor einiger Zeit bei uns zu sehen war, präsentieren die Wolfsburger jetzt ganz offiziell das erste vollelektrische SUV und das erste E-Weltauto der Marke. Die Klasse der Kompakt-SUV ist das weltweit größte Marktsegment. Wir haben uns den Stromer genauer angesehen.

Nach dem ID.3 ist der ID.4 das zweite VW-Modell auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB). Die Produktion läuft in China, den USA und Europa und der Stromer wird auf diesen Märkten angeboten. Er soll einen strategischen Meilenstein der E-Offensive des Konzerns bilden.

In Deutschland ist die Fertigung im VW-Werk Zwickau. Bis 2029 will Volkswagen bis zu 75 reine E-Modelle auf den Markt bringen und in dieser Zeitspanne rund 26 Millionen E-Fahrzeuge verkaufen. Die ID.4-Kunden erhalten ein Auto, das bilanziell CO2-neutral produziert worden ist, so der Hersteller.

Zum Marktstart stehen zunächst zwei Editionsmodelle für die Kunden zur Wahl. Der ID.4 1st kostet in Deutschland 49.950 Euro, für den quasi vollausgestatteten ID.4 1st Max werden bei unseren nördlichen Nachbarn 59.950 Euro fällig. Preise für Österreich stehen noch keine fest. Der Vorverkauf startet Mitte Oktober, die ersten Autos kommen noch Ende des Jahres.

Optisch macht der ID.4 ordentlich etwas her. Kraftvolle Proportionen, ein klares, fließendes Design, das laut dem Hersteller von der Natur inspiriert wurde. Erst auf den zweiten Blick erkennbar ist das wenige Chrom am gesamten Fahrzeug. VW sagt: Licht ist das neue Chrom. Hier kommen neue Technologien zum Einsatz. Beim Aufladen zeigt sich sehr schön von außen durch ein schmales sogenanntes ID.Light Band unter der Windschutzscheibe, wie lange der Ladevorgang noch dauert. Dazu gibt es 3D-LED-Rückleuchten und optionale LED-Matrixscheinwerfer. Für sportlichen Touch sorgen große Räder mit bis zu 21 Zoll Durchmesser. Einen Kühlergrill sucht man klarerweise vergebens, dieser wird beim Elektroantrieb freilich nicht benötigt.

Nachgefragt bei Fahrerassistenz-Projektleiter Moritz Maller, wie sich das denn mit der Batterie verhält, sagt er: "Die Schokolade ist in der Mitte. Das ganze Fahrzeug wird um die Lithium-Ionen-Batterie herum gebaut." Sie liegt unter der Fahrgastzelle zwischen den Achsen, bringt den Schwerpunkt nach unten und sorgt für eine ausgeglichene Verteilung der Achslasten. Unmittelbar vor der Hinterachse des ID.4 liegt ein Elektromotor, der die Räder über ein 1-Gang-Getriebe antreibt. Laut Maller ist die Batterie maximal gesichert und der Batteriekasten besteht aus Alu-Strangpressprofilen.

Die beiden ID.4-Editionsmodelle basieren auf dem ID.4 Pro Performance und leisten 150 kW/204 PS mit 310 Newtonmeter Drehmoment. Der Sprint von null auf 100 km/h soll in 8,5 Sekunden erledigt sein, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Ihre Batterie mit einer Kapazität von 77 kWh erlaubt laut Hersteller bis zu 520 Kilometer Reichweite und kann an DC-Schnellladestationen mit bis zu 125 kW Ladeleistung geladen werden. Damit sollen in 30 Minuten 320 km Reichweite getankt werden können. 

Die Architektur des ID.4 führt zu einem langen Radstand (2.766 mm) und kurzen Überhängen. Das soll den Innenraum besonders geräumig machen. Bei Außenmaßen von 4.584 mm Länge, 1.852 mm Breite und 1.612 mm Höhe ist er bei nahezu gleichen Radstand rund 12 Zentimeter kürzer als ein Tiguan Allspace, dürfte aber innen ähnlich viel Platz bieten. Zumindest für die Passagiere. Beim Kofferraum ist er mit 543 bis 1.575 Litern dann doch unterlegen (730 bis 1770 Liter im Allspace). 

Zu den beiden Launch-Modellen, hier der O-Ton von VW: 

Der ID.4 1ST. Der ID.4 1ST rollt auf 20-Zoll-Rädern im Design „Drammen“, das Exterieur-Style-Paket und die dunkle Verglasung im Fond lassen ihn schick auf der Straße stehen. Die vorderen Sitze und das Multifunktionslenkrad sind beheizbar, die Ambientebeleuchtung lässt sich in 30 Farben einstellen. Die Edelstahlpedale tragen das Play & Pause-Design, an der Lenkradspange ist ein „1ST“-Logo angebracht. Eine Rückfahrkamera hilft beim Rangieren. Eine 2-Zonen-Climatronic und eine beheizbare Windschutzscheibe runden die Komfortausstattung ab. Das Navigationssystem Discover Pro und vier USB-Buchsen sind beim ID.4 1ST ebenso Serie wie wichtige Assistenzsysteme – der Front Assist, die Distanzregelung ACC „stop & go“ und der Spurhalteassistent Lane Assist. Serie sind auch die Wärmepumpe, die den Innenraum auf hocheffiziente Weise heizt und kühlt, und die Anhängevorrichtung.

Der ID.4 1ST Max. Über die Features des ID.4 1ST hinaus bringt der ID.4 1ST Max nahezu den vollen Ausstattungsumfang mit. Beim Exterieur sind dies die LED-Matrix-Scheinwerfer, die 3D-LED-Rückleuchten und die 21-Zoll-Räder „Narvik“. Sie unterstreichen den sportlichen Charakter des Autos, gemeinsam mit der Progressivlenkung und der Adaptiven Fahrwerksregelung DCC. Die Leiste zwischen den Scheinwerfern und die Mulden der Türgriffe lassen sich beleuchten.

Im Innenraum verwöhnt der ID.4 1ST Max seine Passagiere mit Top-Komfort. Zum Serienumfang gehören die elektrisch einstellbaren Sitze, das Panorama-Glasdach, die Akustikverglasung, die 3-Zonen-Climatronic und die elektrische Heckklappe „Easy Open & Close“. Auch bei Bedienung, Connectivity und Fahrerassistenz gibt sich der ID.4 1ST Max keine Blöße: Das Augmented-Reality-Head-up-Display, das 12-Zoll-Display, die Telefonschnittstelle Comfort, der Travel Assist, der Side Assist und der Emergency Assist sind standardmäßig an Bord.

Limitierte Stückzahl. Die beiden Editionsmodelle sind auf insgesamt 27.000 Exemplare limitiert. Wenn sie verkauft sind, folgen die vorkonfigurierten Modelle. Sie bündeln die Optionen, die am Markt am beliebtesten sind, in Paketen. Dadurch wird das Angebot noch übersichtlicher, und das Werk in Zwickau kann die Autos schnell bauen und früh ausliefern.

Jutta Bernhard / Johannes Posch

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