Abverkauf nach Insolvenz von Atlas Technologies | 14.04.2023
Lightyear 0 Prototypen zu ersteigern
Wie steht es um die Zukunft der Lightyear-Solarautos? Ein Teil von Atlas Technologies will einen Neustart wagen und arbeitet auf den Lightyear 2 hin. Sechs Fahrzeuge und viele Teile kommen nun unter den Hammer.
Mag. Severin Karl
Was für ein Elektroauto! Über fünf Meter lang, vier Elektromotoren, bloß um die 1.600 Kilogramm Leergewicht und dazu eine Reichweite von 625 Kilometer bei nur 60 kWh Batteriegröße. Der guten Aerodynamik – besser als der Mercedes EQS – sei Dank. Naja, mit 250.000 Euro wäre der niederländische Lightyear 0 auch "etwas" teurer als der Stromer aus Deutschland. Hätt-i-war-i, denn das Prestigeobjekt ist Geschichte.
Nicht für die Straße zugelassen!
Die Betriebsgesellschaft Atlas Technologies ist mittlerweile insolvent, nicht aber die übergeordnete Atlas Technologies Holding. Entsprechend fokussiert geht man nun vor und konzentriert sich auf den Lightyear 2, der um die 40.000 Euro kosten soll und entsprechend realistischere Marktchancen hat.
Weg mit allem, was an den Lightyear 0 erinnert, scheint nun das Motto zu sein. Statt sich die Prototypen auf dicke Hose in die Empfangshalle zu stellen, verscherbelt man sie konsequent. Bei Troostwijk Auctions läuft bis zum 24. April eine Online-Auktion, wo nicht nur Hilfsrahmen, Sitze, Reifen, Batterien und andere Teile unter den Hammer kommen, sondern auch sechs Fahrzeuge.
Eine einmalige Gelegenheit für Liebhaber und Sammler! Das sei dazugesagt, denn "not road legal" steht bei jedem Los der Auktion extra dabei. Bei unserem Online-Augenschein waren die Modelle mit der Prototypen-Beklebung nicht gerade beliebt, was waren gerade ein bzw. fünf Gebote darauf. Bei einem der schicken coupéhaften Limousinen waren bereits 40 Gebote abgegeben. 15.000 Euro für ein spannendes Sammlerstück, warum nicht?
Die Kraft der Sonne
Wenn man beim Lightyear 0 von einem Solarauto spricht, darf man das nicht falsch verstehen. Genau so wie beim Sono Motors Sion geht es bei den auf dem Auto verteilten Solarmodulen (in dem Fall sind es fünf Quadratmeter) nur um zusätzliche Reichweite, etwa 72 Kilometer an einem sonnigen Tag. Dank Sonnenkraft wirklich auf das Laden verzichten – dafür sind die derzeitigen Konzepte noch nicht ausgelegt.