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Hohe Unfallgefahr in der zweiten Reihe
ÖAMTC

So steht's um die Sicherheit von Wohnmobil-Rückbänken

Der ÖAMTC und seine Partnerclubs haben sich näher angesehen, wie es mit der Crash-Sicherheit auf den Rückbänken von Wohnmobilen aussieht – mit teils schlimmen Ergebnissen. Vor allem Modelle mit Holz-Fondsitzen bieten Gründe für Nachrüstlösungen.

"In einem Frontalcrashtest mit einem Wohnmobil gegen einen Pkw konnten wir gefährliche Schwächen in der zweiten Sitzreihe identifizieren. Die Insassen im Wohnmobil wären überraschenderweise schwerer verletzt worden als jene im kleineren und leichteren Auto, das üblicherweise in so einem Crashszenario benachteiligt wäre", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Hauptgrund ist, dass viele Rücksitzbänke in Wohnmobilen immer noch aus Holz bestehen – und das kann bei einem Unfall brechen. Eine Lösung sind Nachrüstungen. Hierbei hat sich herausgestellt: "Metallkonstruktionen haben im Crashtest im Vergleich zur Standard-Holzausführung deutlich besser abgeschnitten."

Achtung bei Holzrückbänken in vielen Wohnmobil-Modellen

Ein Crashtest aus 2020 zeigte, dass von der ersten Reihe im Wohnmobil, die mit typischen Autositzen ausgerüstet ist, keine erhöhte Unfallgefahr ausgeht. "Die zweite Sitzreihe hingegen dient in vielen Wohnmobilen gleichzeitig als Esssitzbank und ist vor allem bei älteren Modellen in Sachen Sicherheit nicht mit einem Autositz vergleichbar: Zwar ist das Gurtsystem mittels vertikalem Metallgestänge hinter den Sitzen fest mit dem Fahrzeugrahmen verankert. Die Sitzbank dagegen besteht oft aus einfachem Sperrholz und weichen Polstern. Beim Crashtest brach die Bank unter dem Gewicht der Passagiere, einem Erwachsenen und einem Kind im Kindersitz, zusammen", erklärt Kerbl. "Die Folge in der Realität wären schwere Verletzungen: Einerseits durch den Aufprall des Kopfes gegen die Rückseite des Fahrersitzes und andererseits ist durch das Versagen der Sitzbank die Gurtposition vom Becken nach oben auf den Bauch verrutscht und kann dort durch die einwirkenden Kräfte massive Verletzungen der inneren Organe verursachen."

Sichere Rückbänke für Wohnmobile sind nachrüstbar

Im diesjährigen Crashtest hat der ÖAMTC eine typische Standard-Rückbank aus Holz mit zwei Nachrüstlösungen am Markt verglichen: Eine mit Metall-Grundrahmen (FASP Untergestell Divano 505), bei dem die Sitzbank individuell gestaltet werden kann. Die andere ist eine komplette Nachrüst-Sitzbank (AAC DELUXE Sitzbank 3 P mit Klappfunktion) – ebenfalls mit Metallrahmen. "Beide Metallkonstruktionen haben im Crashtest im Vergleich zur Standard-Holzausführung deutlich besser abgeschnitten – es gab statt eines sehr hohen nur noch ein geringes bis mittleres Verletzungsrisiko für die Passagiere der zweiten Sitzreihe. Das bedeutet, auch Besitzer gebrauchter oder älterer Wohnmobile können hiermit die Sicherheit relativ einfach deutlich verbessern", erläutert Techniker Kerbl. "Für die Installation eines solchen sicherheitsrelevanten Bauteils ist allerdings trotz Normierungen und Prüfzeichen eine Fachwerkstatt aufzusuchen. Bei einer Änderung der zugelassenen Personenanzahl muss das Fahrzeug außerdem bei der Landesprüfstelle vorgeführt werden."

Sicherheitstipps für Wohnmobil-Nutzer

* Während der Fahrt immer angeschnallt sitzen bleiben. Betten, Küche und WC nur bei geparktem Fahrzeug benutzen.

* Keine losen Gegenstände herumliegen lassen, beispielsweise in der Küche – sie können bei einem Crash zu regelrechten Geschossen werden und Insassen gefährden.

* Bei Benutzung einer Sitzreihe mit Esstisch davor diesen nach Möglichkeit einklappen – bei einem Crash kann man sich sonst schwer daran verletzen.

* Auch bei gemieteten Wohnmobilen auf die Ausstattung der zweiten Sitzreihe achten und ggf. beim Vermieter hinterfragen.

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