FAMILIENAUTOS

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Die Speed-Profis
Christian Houdek

Kia Stinger im Familienautostest

Seinen Namen trägt er zu Recht. Daher stechen unsere bereits geschwindigkeitserprobten Familiensportler-Tester Werner und Matteo mit dem aktuell schönsten Stachel der Welt durch den Wienerwald. Kia Stinger fahren ist die scharfsinnige, Sinne schärfende und nonkonformistische Art und Weise, sich familiär fortzubewegen.

Petra Walter

Rtrtrtrtrtrtrtrtrtrtrtrt. Im Stakkato rattern die 19-Zöller über das Kopfsteinpflaster, die Alufelgen blitzen scharf kristallen auf, sobald ein Sonnenstrahl durch das Wienerwald-Blätterdach trifft, die Karosserie sticht unverschämt rot hervor. Genauer gesagt unverschämt „Hi Chroma Red“. Werner lächelt, meint trocken: „Der geht schon gut.“ Matteo grinst.
Werner ist 45-jähriger Artdirector, Matteo sein 13-jähriger Sohn und „DER“ ist der Kia Stinger. Die derzeit schönste, schnellste und schneidigste Form, einen Kia zu fahren und speziell jenen Eltern ans Herz gelegt, denen der Umstieg vom sportlichen Liebespaar-Coupé auf ein familiäres Fahrzeug nicht so leicht fällt wie gedacht. Denn – und das ist abgesehen von sicherheitstechnischen Argumenten wie sieben Airbags, vielen Fahrerassistenzsystemen und der fantastisch präzisen Brembo-Bremsanlage das überzeugendste familiäre Stinger-Argument: Unter dem herrlichen Heck mit elektrisch zu betätigender Klappe verbirgt sich massig Kofferraum, 406 Liter exakt, in deren weiter Tiefe sowohl Kinderwagerl, Sport-utensilien als auch Urlaubskoffer locker verschwinden.

Die Kids im Zaum halten
Nicht nur im Hinterteil, auch auf den hinteren Sitzen des koreanischen Coupés, das den Mix zwischen Gran Turismo und Sportwagen souverän schafft, ist gut Platz und lässt es sich bequem fortbewegen. Als Energiespender für digitale kindliche Süchte stehen ein USB- und ein 12-Volt-Anschluss zur Verfügung, ein zweiter USB-Anschluss wäre für den familiären Fall von zwei Kindleins im smartphonefähigen Alter des lieben Friedens willen wünschenswert.
Man wünscht sich als Eltern ja nur Frieden, sobald man mit den Youngsters unterwegs ist. Dafür stehen die Chancen gut. Denn entweder entspannt der Stinger bei jeder noch so kurzen Fahrt in seinen g’schmeidigen, höchst komfortablen Eco- und Comfort-Fahrmodi und wiegt das Jungvolk sanft in den Schlaf oder er raubt ihn den Kids im krachend-sportautokrawalligen Sport+-Modus. Auch das macht schmähstad – und die unterbrechungsfreie Fahrt ist gewährleistet.

So weit, so geräumig
Womit wir beim Spaßigsten des schönen Stinger wären, der äußerlich mit dynamischen Akzenten wie Lufteinlässen, Spoilern und Schwellern nicht geizt: dem Herzstück, dem 3,3-Liter-V6-Turbo-Benziner, mit 370 PS und der aufdierückenlehnepressenden Beschleunigung von 4,9 Sekunden von 0 auf 100 PS. Die Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h sind wir natürlich nicht gefahren, wo denn auch in Österreich (pfeif, pfeif) und auf der kopfsteinpflastrigen Höhenstraße im Wienerwald schon gar nicht.
Auf der mit 14,986 Kilometern längsten Straße in Wien kann der koreanische Kracher dafür Beweglichkeit, Reaktionsschnelligkeit und Beschleunigung in und aus den zahlreichen Kurven heraus beweisen – die Rücksitze sind in diesem Fall wirklich nur Kindern mit ­unempfindlichem Magen zu empfehlen. Dem Allrad sei Dank, sind weder der Kia noch wir Nicht-Rennfahrer mit der Kraft von 370 PS überfordert, es lässt sich also ruhig auch mal ein bisschen böser in die Kurven stechen und man hat den Wagen dennoch immer ordentlich und sauber unter Kontrolle.
Nach etlichen kess und krass gekratzten Kehren gönnen wir dem eleganten Heißsporn eine Atempause, uns allerdings auch, denn der Dopamin- und Adrenalinschub korrespondierte mit der Stinger-Power, und nun wollen wir uns genüsslich dem ­geschmackvollen Innenleben hingeben.

Er hält ihn cool, er hält ihn warm
Premium pur, so weit Auge, Hand und Fuß reichen. Das Cockpit ist erlesen schön, der Schwerpunkt liegt auf Sportlichkeit, unschwer an den mittigen runden propellerähnlichen Luftdüsen, dem dynamischen Lederlenkrad und den mit Memory-Funktion ausgestatteten, gut Halt bietenden Ledersitzen zu erkennen. Gebürsteter Stahl dominiert auf der Mittelkonsole, Features wie Sitzheizung und -lüftung oder auch, bei fast allen Kia-Modellen, Lenkradheizung und zwei erstklassige Getränkehalter sowie die vielen Fahrerassistenzsysteme unterstreichen die Gran-Turismo-DNA des Stinger. Dieses Auto ist eindeutig nicht ausschließlich aufs Asphaltfressen, sondern auch auf die gepflegt-gemütliche Reise ausgelegt.

Ein Hoch auf die Dienerschaft
Das stilgerechte Fortbewegen lässt sich mithilfe der exzellenten elektronischen dienstbaren Geister vulgo Fahr­erassistenzsysteme noch sicherer gestalten. Mit dem adaptiven Tempomaten inklusive Stop & Go orientiert sich der Stinger automatisch am Vorderfahrzeug und hält den ­jeweiligen Sicherheitsabstand ein, im Extremfall bis zum Stillstand. Spurhalteassistent (warnt vor ungewolltem Verlassen der Spur und steuert in die ursprüngliche Position zurück) und Aufmerksamkeitsassistent passen ebenfalls gut während der Fahrt auf.
Beim Parken wiederum kommen einem der 360 °-Around-View-Monitor zu Hilfe, der mittels Kamera­system einen umfassenden Überblick bietet, sowie die Parksensoren, die verhindern, dass man sich vor lauter Schauen auf die Daumen-Hochs die schneidige Schnauze oder das herzhafte Hinterteil stößt.

Mit diesen Vorzügen schiebt der Stinger die koreanische Marke entschlossen
in die Riege diverser deutscher und britischer Mitbewerber, aller­dings zu einem atemraubend günstigen Preis. Denn stingern lässt sich’s schon ab 43.290 Euro, die Top- und Testvariante GT mit allem und scharf gibt’s um 62.790, ein Sümmchen, wo manche andere erst loslegen …

KIA Stinger 3.3 T-GDI ISG AWD in Daten und Fakten

Preis: 62.790,– € (Einstiegspreis ab 43.290,– €) | 370 PS/272 kW | 0–100 km/h in 4,9 sec | Antrieb: 8-Gang-Automatik | Ø Verbrauch lt. Hersteller (im Test): 10,6 (11,8) /100 km | Ø CO2-Emission lt. Hersteller: 244 g/km | Kofferraum: 406 l |5 Sitzplätze | 2 kindersitztaugliche Fondplätze

Resümee: Dynamische und aufsehenerregende Kombi-Alternative für ambitionierte Lenker und Kinder mit unempfindlichem Magen – mit sieben Jahren Garantie!
Was uns gefällt: Speed, Look, Fahrgefühl … alles!
Was uns fehlt: USB-Anschlüsse hinten
Familienbonus: großer Kofferraum und die „Daumen hoch“-Garantie

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