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Formel 1: News

Ausnehmen auf höchstem Niveau

Rundumschlag von Force India, Sauber und Lotus: Wieso sie vernünftig wirtschaften und doch zur Pleite verdammt sind – Ecclestone der Untergang der Formel 1?

Als Reaktion auf die Finanzkrise will die Formel 1 an ihren Grundfesten rütteln. Die kleinen Teams befürchten, dass ihnen Bernie Ecclestone, der Mehrheitseigner CVC Capital Partners und die Platzhirsche der Szene dabei endgültig das Wasser abgraben. Mit einem verzweifelten Appell wendet sich Force Indias Co-Teamchef Robert Fernley an den Zampano persönlich. In einem Brief, der Autosport zugespielt wurde, kritisiert er die Strategiegruppe und die Zukunftspläne aller Parteien scharf.

Fernley, der ausdrücklich auch im Interesse Saubers und Lotus' schreibt, befürchtet er, dass das Gremium der Mächtigen Kundenautos oder eine Super-GP2 einführen, nicht aber die Kosten für den Rennbetrieb senken will. Er besteht darauf, bei den Bemühungen um Reformen mit dem ursprünglichen Vorhaben angetreten zu sein, Ausgaben zu senken. Das Thema Gelderverteilung sei erst dann auf die Agenda gesetzt worden, als die Strategiegruppe allem Streben nach Einsparungen oder einem Kostendeckel ein jähes Ende bereitete.

Vor dem Hintergrund gestiegener Kosten für den Einkauf der Antriebe wehrt sich Fernley in dem Schreiben gegen Aussagen Ecclestones, die kleinen Teams seien wegen ihres verschwenderischen Umgangs mit Geld und untauglichem kaufmännischen Gebaren nicht in der Lage, den Rennbetrieb zu gewährleisten: "Jede Anschuldigung, wir würden unsere Geschäfte nicht ordentlich führen, sind klarerweise unberechtigt." Er rechnet vor, dass im Jahr 2014 zwischen 70 und 80 Prozent der FOM-Zuwendungen in die Hybrid-Aggregate fließen würden.

Selbstbedienungsmentalität bei den Formel-1-Töpfen

Der Brite folgert: "Wir haben gar keine andere Chance, als das Gros unserer Einnahmen für die Motoren auszugeben und die verbleibenden 30 Prozent sind bei Weitem nicht genug, um ein Team für 20 Saisonrennen aufzubauen und zu betreiben." Auch gegen den Vorwurf, Force India, Sauber und Lotus hätten allen Regelungen mit ihren Unterschriften zugestimmt, setzt sich Fernley zur Wehr und erkennt, dass die Verhandlungen mit dem Ziel geführt wurden, die Zusammenarbeit mit den großen Teams fortzusetzen.

Der geplante Börsengang der Formel 1 habe eine gewichtige Rolle gespielt. "Wir hatten keinen Verhandlungsspielraum", so Fernley, der in der Verteilung der Gelder Selbstbedienungsmentalität wittert. Die Strategiegruppe sei ein "Kartell" (und damit praktisch illegal, auch vor dem Hintergrund einer möglichen EU-Klage), das die Geschicke der Königsklasse bestimmt wie die Modalitäten der FOM-Ausschüttungen. Der Einfluss der FIA würde "sukzessive abnehmen", an ihre Stelle der Inhaber der kommerziellen Rechte mit Red Bull, Ferrari, Mercedes, McLaren und Williams treten.

Gegen Kundenteams, die Drei-Auto-Lösung oder die Einführung einer Super-GP2 macht der Co-Teamchef Force Indias mobil. "Das wird nicht nur das Erbe der Formel 1 beschädigen, sondern auch den Wert unserer Firmen und zu weniger Arbeitsplätzen führen. Ein zweigeteiltes System kann nur eine kurzfristige Vision sein", prangert Fernley an und erkennt einen möglichen Niedergang der Beletage des Motorsport. Am Rande des Abu-Dhabi-Grand-Prix will er mit seinem Boss Vijay Mallya, Monisha Kaltenborn und Gerard Lopez an den Verhandlungstisch zurückkehren.

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