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Ecclestone: Ausgaben unkontrollierbar

Bernie Ecclestone reagiert auf den Brief von Force-India-Teamchef Robert Fernley und hinterfragt das Geschäftsmodell einiger Teams.

In der Formel 1 kriselt es: Marussia musste bereits zusperren; Caterham hat zwar für das Saisonfinale in Abu Dhabi am Wochenende wieder genannt, doch die Zukunft des Teams ist ungewiss. Auch in Reihen der Mittelfeldteams macht man sich große Sorgen. So erhielt Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone in dieser Woche einen Brief von Force Indias stellvertretendem Teamchef Robert Fernley. Dieser prangert darin die aktuellen Missstände an – und zwar nicht nur aus Sicht von Force India, sondern auch im Namen der Teams Lotus und Sauber.

Nun meldet sich Ecclestone zu Wort. Der 84jährige Brite weist jegliche Schuld von sich und sieht die Ursache für die aktuellen Finanzprobleme vielmehr bei den Teams selbst. "Sie haben einen Vertrag unterschrieben. Sie wissen genau, was sie unterschrieben haben und wie viel Geld sie demnach bekommen würden", spricht Ecclestone gegenüber Press Association Sport die Verteilung der Einnahmen aus der Vermarktung an. Der Formel-1-Boss unterstellt besagten Teams, nicht nach einem normalen Geschäftsmodell gehandelt zu haben: "Wie viel sie davon ausgeben wollen, können wir natürlich nicht kontrollieren. Das ist das Problem."

Wenn es um das Thema Motorenkosten geht, stellt sich Ecclestone sogar auf die Seite der kleinen Teams. "Ich war nie überzeugt, dass dieses Aggregat das ist, was wir in der Formel 1 haben wollen. Die Industrie zieht keinen Mehrwert daraus. Es ist eine unglaubliche Ingenieursleistung, aus so wenig Sprit so viel Leistung herauszuholen, aber in einem Straßenfahrzeug könnte dieses System niemals Verwendung finden", kritisiert der Brite den Wechsel zum V6-Turbo mit Hybridtechnologie und kommt zum Schluss: "Für die Ingenieure ist diese Technologie eine tolle Sache, aber für die Teams ist sie nicht gut."

Um mit dem V8-Saugmotor über eine Saison zu kommen, mussten die Teams in der Saison 2013 rund fünf Millionen Euro aufbringen. Mit dem V6-Turbo haben sich die Kosten nahezu vervierfacht. Eine Lösung für dieses eklatante Problem, das die Zukunft einiger Rennställe ungewiss macht, hat aber auch Ecclestone nicht parat.

Damit ist Force India und Co. natürlich nicht geholfen. Die Strategiegruppe, zu der Ferrari, Red Bull Racing, McLaren, Mercedes und Williams plus das am Saisonende in der Konstrukteurs-WM bestplatzierte weitere Team gehören, wird im Brief von Fernley als fragwürdiges Kartell bezeichnet. Den großen Teams wird vorgeworfen, mittels ihrer Machenschaften unter dem Decknamen der Strategiegruppe die kleinen bewusst aus der Formel 1 drängen zu wollen. Diese wollen von derartigen Vorwürfen freilich nichts wissen. Am Rande des Grand Prix von Abu Dhabi will sich Ecclestone mit Force India und Co. zusammensetzen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

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