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Formel 1: News

Regeln 2018: große Teams profitieren

Durch den technischen Vorsprung der großen Teams haben sie schlichtweg mehr Zeit, um an dem neuen Auto für die Saison 2018 zu arbeiten.

Fotos: PHOTO4

Die Formel-1-Saison ist zu Ende und hat mit Lewis Hamilton ihren Weltmeister gefunden. Während sich die Fahrer nun eine kleine Verschnaufpause gönnen können, sind Vorbereitungen für die neue Saison im vollen Gange, fordert die neue Rennzeit doch einige kleinere technische Veränderungen an den Boliden.
 
Doch schon vor der abgelaufenen Saison sorgten Regeländerungen für Kopfzerbrechen bei den Ingenieuren. Neue Aerodynamik-Vorschriften, breitere Reifen, sowie um bis zu fünf Sekunden pro Runde schnellere Autos machten den Entwicklern zu schaffen. Bei den Fans stießen die Veränderungen auf Wohlgefallen, ging man doch davon aus, dass die Mercedes-Dominanz dadurch gebrochen werden würde. Immerhin dominierte Mercedes die Saison 2016 beinah nach Belieben. Es war nur die Frage, welcher der beiden Piloten - Nico Rosberg oder Lewis Hamilton - am Ende gewinnen würde.

Doch auch 2017 ging sowohl die Fahrerwertung, als auch die Konstrukteurs-WM an die Silberpfeile und das aus einem einfachen Grund: Durch den technischen Vorsprung, den Mercedes 2016 offensichtlich schon hatte, hatte der Rennstall schlichtweg mehr Zeit, um an dem neuen Auto für die Saison 2017 zu arbeiten. Das erklärt, weshalb eine Regeländerung die kleineren Teams weitaus härter trifft als die besten Rennställe und weshalb die Silberpfeile auch für die Formel-1-Saison 2018 bei Wetten als Favoriten gehandelt werden. Auch wenn Mercedes die Rolle des Gejagten längst gewöhnt sein dürfte.
 
Experten bezweifeln, dass in der nächsten Saison eine Macht-Umverteilung in der Formel 1 stattfinden wird. Doch kleinere Rennställe könnten davon profitieren, dass es bis zum Saisonstart am 25. März in Australien nur einige wenige, kleinere Regeländerungen geben wird.

Alle Boliden müssen zur neuen Saison mit einem Cockpit-Schutz namens „Halo“ ("Heiligenschein") ausgestattet werden. Dabei handelte es sich um einen ringförmigen Bügel aus Titan über dem Fahrer-Cockpit. Dieser soll den Piloten vor Gegenständen schützen, welche bei einem Crash in Richtung des Kopfes fliegen könnten.

Durch das Bauteil werden die Autos an Gewicht zulegen. Rund 14 Kilogramm wiegt „Halo“, was den Teams insofern ein Dorn im Auge ist, weil die FIA das Gesamtgewicht der Boliden für 2018 nur um sechs Kilo anhebt. Das heißt, die Ingenieure müssen Kompromisse bei der Gewichtsverteilung eingehen, schließlich muss der Bügel auch den strengen Crash- und Belastungstests standhalten.

Zudem wirkt sich "Halo" auch auf die Geschwindigkeit, mit der der Pilot das Cockpit verlassen kann, aus. Mercedes-Pilot Valtteri Bottas hat das System bereits bei einem Test in Abu Dhabi ausprobiert. Er brauchte 9,59 Sekunden - das sind zweieinhalb Sekunden zu viel, um 2018 zum Rennen zugelassen zu werden.
 
Zudem muss jeder Fahrer 2018 mit drei statt bisher vier Motoreinheiten pro Saison auskommen. In den Augen vieler Teamchefs eine reine Geldverschwendung. Zwar spart man an Komponenten, doch das Ersparte wird durch die Prüfstandsläufe doppelt und dreifach wieder ausgegeben. Dafür aber dürfen die Teams in der neuen Saison aus sieben statt wie bisher aus fünf Reifenmischungen auswählen. Reifenlieferant Pirelli verspricht sich davon ein größeres Spektakel.

Eine weitere Neuerung sind die biometrischen Handschuhe, die die Fahrer ab der neuen Saison tragen müssen. Eingenähte Sensoren versorgen die Rennärzte mit Informationen über den Sauerstoffgehalt im Blut des Fahrers. Zudem können Körpertemperatur und Atemfrequenz erfasst werden. Der Handschuh stellt in der Tat eine wertvolle Hilfe für die Rettungskräfte dar. Ob hingegen „Halo“ ein Vorteil für die Sicherheit ist, wird sich zeigen - optischer Vorteil ist es jedenfalls keiner.

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