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Formel 1: Analyse

Mercedes bei Ölverbrennung im Nachteil

Mit der Hybridisierung wollte sich die Formel-1-WM einen "grünen" Anstrich verpassen, was die Verbrennung von Motoröl konterkariert.

Mercedes dürfte heuer hinsichtlich der reinen Motorenleistung bereits hinter Ferrari zurückgefallen sein, denn während die Scuderia bei der besonders umweltschädlichen Verbrennung von Motoröl alles riskiert, wollen die "Silberpfeile" bei dieser heiklen Angelegenheit – zumindest was das Reglement betrifft – eher auf der sicheren Seite bleiben.

Ist Ferrari nun also schon die Nummer 1 bei den Motoren? Die Daten aus den ersten drei Saisonrennen legen nahe, dass der italienische Rennstall über den Winter deutlich zugelegt und die Vormachtstellung von Mercedes gebrochen hat, denn GPS- und Topspeedmessungen zeigen, dass die Scuderia auf den Geraden keinen Boden mehr verliert – und dies wird nicht etwa dadurch erreicht, dass man beim Aerosetup die Kurvengeschwindigkeiten vernachlässigt oder gar opfert.

Doch woher kommt dann der Aufschwung bei der Motorleistung? Laut auto motor und sport hat Mercedes vor Bahrain freiwillig beim Öl zurückgerüstet und ist wieder auf eine Spezifikation aus dem Jahr 2016 zurückgegegangen, die Leistungseinbußen mit sich bringt. Zu tun hat das mit einer neuen Regel, die das Verbrennen von Motoröl zur Leistungssteigerung verhindern soll; offiziell sind nur noch 0,6 Liter pro 100 Kilometer erlaubt.

Mercedes möchte beim Motoröl auf der sicheren Seite sein, weil die FIA in diesem Jahr stärkere Kontrollen zur Einhaltung des Limits angekündigt hat. Bis zum Grand Prix von Bahrain soll Mercedes – wie übrigens auch Ferrari – mit einem Verbrauch von 0,58 Litern äußerst knapp an der Grenze operiert haben, nun läßt man einen Spielraum von 0,1 bis 0,2 Litern, während Ferrari die Möglichkeiten weiterhin voll ausreizt.

"Die Messungen des Ölverbrauchs sind nicht ganz präzise. Wenn du da an der Grenze operierst, riskierst du, dass du auch mal drüber liegst", erklärte Teamchef Toto Wolff und betonte: "Mercedes kann es sich nicht leisten, illegal zu fahren." Aufsichtsratschef Niki Lauda legt der FIA derweil nahe, doch einmal bei der Konkurrenz vorbeizuschauen: "Wir ersticken in unserer Garage, wenn Ferrari den Motor startet." Wenn die Scuderia ihre Aggregate anlässt, qualmt es meist recht deutlich, wodurch auch die Mercedes-Boxen eingenebelt werden. Im Lager des britisch-deutschen Werksteams wird deshalb vermutet, dass Ferrari durchaus auch über dem Öllimit operieren könnte.

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