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Wer profitiert von einer verkürzten Formel-1-Saison?
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Mehr Spannung im Titelrennen durch verkürzte Saison?

Nach der Absage des Saisonauftakts im australischen Melbourne und der drei folgenden Rennen in Bahrain, China sowie Vietnam ist klar, dass die Saison 2020 in der Formel 1 deutlich kürzer als erhofft ausfallen wird. Statt den rekordverdächtigen 22 Grand Prix werden es wohl entscheidend weniger sein. Neben den Einbußen für die Veranstalter und Enttäuschung bei den Fans eröffnet die neue Situation ebenfalls Chancen. Doch wer kann am Ende wirklich profitieren?

Redaktion

Die Saison 2019 hatte zwar einige spannende Rennen zu bieten, war allerdings wieder einmal recht zeitig entschieden. Lewis Hamilton sicherte sich zum sechsten Mal den Titelgewinn - rechnerisch zwar erst im drittletzten Saisonrennen im texanischen Austin, doch klar war der Ausgang weit früher. Mit entsprechend großem Optimismus wollte Mercedes auch die aktuelle Saison antreten, doch bereits in den Testfahrten war nicht alles glatt gelaufen. Die nun wahrscheinlich deutlich verkürzte Saison ohne weitere offizielle Testfahrten dürfte nun für einen Kaltstart sorgen, der frühestens am ersten Mai-Wochenende in den Niederlanden, möglicherweise aber auch erst drei Wochen später in Monaco stattfindet. Potenziell eröffnen sich so Chancen für andere Rennställe, in die Vormacht der Silberpfeile einzubrechen.

Seit Sebastian Vettel 2013 mit Red Bull triumphierte, stand am Ende immer ein Mercedes-Pilot ganz oben: fünfmal Hamilton, einmal Nico Rosberg. Jetzt könnte Bewegung in die Liste der Weltmeister kommen, weil auf einmal auch Ferrari und Red Bull ihre Möglichkeit auf den Titelgewinn sehen. Charles Leclerc und Sebastian Vettel haben mit der Scuderia alle Chancen, sofern sie Fahrfehler vermeiden und die Strategie sie nicht im Stich lässt. Und Max Verstappen war schon in der zweiten Saisonhälfte des letzten Jahres immer wieder nah an den Mercedes dran. Der Niederländer erhofft sich nach seiner Vertragsverlängerung ebenfalls einen weiteren Schub nach vorne. Nachteile erleiden neben Reifenlieferant Pirelli vor allem die kleineren Teams, die auf Prämien angewiesen sind. Durch die erwartbaren Rennabsagen (statt dem bisherigen Aufschub) warten schmerzhafte finanzielle Verluste am Horizont.

Größere Aufmerksamkeit für andere Wettbewerbe?


Während die Formel 1 also Pause macht, stellt sich die Frage, was die Fans sonst noch ansehen können. Entsprechend könnten sich andere Wettbewerbe über eine höhere Aufmerksamkeit freuen. Das Problem ist, dass auch sie alle abgesagt wurden. Das gilt zum Beispiel für eine der größten Rennsportserien in den USA, den NASCAR Cup 2020. Immerhin vier Runden konnten bereits ausgetragen werden, nach denen Kevin Harvick in Führung liegt. Er ist in den Motorsport Wetten mit einer Quote von 5,50 der Topfavorit auf den Titelgewinn. Sein ärgster Verfolger Joey Logano wird noch hinter Kyle Bush eingestuft, der einen schwachen Saisonstart hatte, zuletzt aber die Plätze 2 und 3 einfuhr. Auch die MotoGP macht aktuell Pause. Die Königsklasse des Motorrad-Rennsports konnte bislang noch kein Rennen fahren. Immerhin die Moto 2 und Moto 3 waren noch beim Auftakt in Katar aktiv.


Die größte Motorsportveranstaltung in Deutschland fiel der Absagenwelle ebenfalls zum Opfer. Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring wurde vom Himmelfahrtswochenende auf den 24. bis 27. September 2020 verschoben. Damit erhoffen die Organisatoren, ausreichend Zeit zu gewinnen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und die Traditionsveranstaltung zu sichern. Im letzten Jahr gab es bereits ein besonders spannendes Rennen, das am Ende vom Audi Sport Team Phoenix mit der Startnummer 4 (Pierre Kaffer, Frank Stippler, Frederic Vervisch, Dries Vanthoor) gewonnen wurde. Mit einer Runde Rückstand landete der Black Falcon Mercedes auf Platz 2, während das Podest vom Audi Sport Team Car Collection komplettiert wurde.


Wie in den anderen Sportarten auch ist aktuell im Rennsport also recht wenig los, während auf Besserung gewartet wird. Sobald dies allerdings der Fall ist, wird es Schlag auf Schlag gehen - zur Freude aller Rennsport-Fans. Bis dahin: Vielleicht möchte der eine oder andere ja bei unserer ganz eigenen Motorline Rallye Challenge mitmachen? 

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