
Mitsubishi Lancer Evolution - im Test | 20.02.2009
Innenraum
Das Interieur gehörte bis dato nicht zur Schokoladenseite der EVO-Baureihen. Den Kunden war das aber herzlich egal, wer sich solch ein Fahrzeug kaufte, der tat es sicher nicht wegen des schicken Innenraums, sondern wegen der Fahrleistungen und des Handlings.
Mit dem neuen Modell verfolgt Mitsubishi einen anderen Ansatz, wer sich mit einem Audi S4 matchen will, der kann dies nicht mit einer kargen Plastiklandschaft im Innenraum tun. Das Design wirkt deutlich frischer und moderner, auch an der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Doch trotz allen Fortschritts, der Abstand zu BMW oder Audi ist im Japaner dennoch deutlich sicht- und spürbar.
Beim zivilen Lancer haben wir bereits das nur in der Höhe, nicht aber in der Reichweite verstellbare Lenkrad kritisiert, beim Evolution müssen wir dies neuerlich ankreiden. Gerade in solch einem Auto ist eine perfekte Sitzposition das Um und Auf, große Leute sitzen zwar nicht wie der vielzitierte „Affe am Schleifstein“, perfekt sieht aber anders aus.
Nichts zu meckern gibt’s bei den Sitzen, das Recaro-Gestühl wartet mit tollem Seitenhalt auf, lässt aber die nötige Portion Komfort nicht vermissen. Überraschend großzügig ist das Platzangebot im Fond, hier scheint es so als würde der Japaner die deutsche Konkurrenz sogar überflügeln – obwohl wir noch gar nicht vom Heckflügel gesprochen haben.
400 Liter Kofferraum sind nicht schlecht für einen Sportwagen, im Vergleich zu manchem Konkurrenten muss man aber sowohl auf eine Ski-Durchreiche als auch auf umlegbare Rücksitzlehnen verzichten.
Eine eigene Wissenschaft ist die Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Eigentlich ja eine praktische Sache, im Evo besteht aber die Gefahr, dass man aufgibt, noch ehe das Handy mit der Anlage gekoppelt ist. Dies funktioniert ausschließlich über Sprachsteuerung, nicht zuletzt deshalb sind die englischen Sprachbefehle auch in deutscher Lautschrift im Handbuch niedergeschrieben, end Ägtschn!
Keine Blöße gibt sich der EVO X in Sachen passiver Sicherheit. Nicht weniger als sieben Airbags, Front, Seite, Kopf durchgehend in den Fond und ein Knieairbag für den Fahrer zählen zum Standard, im Fond gibt’s ISOFIX-Kindersitzbefestigungspunkte, schließlich soll die Familie ja kein Hindernis sein, einen Sportwagen zu fahren.