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Mut zur Extravaganz

Avantgardistischer Verbundrahmen trifft auf gelungenen Dreizylinder, die Benelli TNT 1130 ist ein exklusives Bike aus dem Traditions-Stall.

mid/wa

Mit einer unverkleideten Variante der Tornado hat Benelli eine faustdicke Überraschung parat. Denn auf Basis des avantgardistischen Verbundrahmens und des gelungenen Dreizylinders präsentiert der älteste noch aktive italienische Motorradhersteller die mutige TNT 1130.

Mit mehr Hubraum und einem charakterstarken Design soll das 14.990,- Euro teure Naked Bike die Leistungsfähigkeit der Marke Benelli unter Beweis stellen.

Der vom Sprengstoff entlehnte Bezeichnung "TNT" entspricht dem aggressive Design. Geduckt und angriffslustig spielt die Benelli ihre Rolle als Show-Bike bravourös. Ein Scheinwerfer wie ein Hornissenkopf, dahinter die halb verdeckt angebrachten Kühler - mehr Verkleidung braucht es nicht. So kommt denn auch der fein gearbeitete Verbund-Brückenrahmen aus Stahlrohren besser zur Geltung.

Das auf 1.131 ccm Hubraum vergrößerte Triebwerk der TNT leistet mit 101 kW/137 PS bei 9 500 U/min zwar nur eine Pferdestärke mehr als das 898-ccm-Aggregat der Tornado. Doch dafür hat sich der Verlauf der Drehmomentkurve sehr zum Vorteil verändert.

Ab 2.000 Umdrehungen macht die Benelli, die bei 6.000 U/min das Drehmomentmaximum von 117 Nm erreicht, ihrem Namen alle Ehre. Geradezu brachial beschleunigt der Reihendreizylinder, bis er bei 9.700 U/min abgeregelt wird.

Begleitet wird eine Fahrt auf der TNT stets vom heiseren Sound, der dem zentral unter dem Sattel verbauten Auspuff entströmt. Allerdings entströmt diesem auch ein heftiger Benzindunst, der sich umgehend auf einer Textilkombi oder dem Rucksack niederschlägt. Ein geändertes Endstück, das auch nachgerüstet werden kann, soll jedoch noch in dieser Saison für Abhilfe sorgen.

Eine Abgasreinigung fehlt, wobei gleichwohl der Motor die Euro-2-Norm erreicht. Die Endgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h, wobei der als Windschutz konzipierte Scheinwerfer ebenso gut funktioniert wie das Fahrwerk, das auch in sehr engen Kurven immer ein sicheres Gefühl vermittelt. Daran hat auch die gut abgestimmte Upside-down-Gabel ihren Anteil.

Vermissen wird man hingegen Alltagsdetails wie Gepäckhaken oder einen vernünftigen Soziussitz. Dafür besitzt der Fahrer eine überraschend entspannte Sitzposition hinter dem breiten Lenker. Dank diesem lässt sich die TNT sicher und zielgenau um Kurven und Kehren dirigieren.

Rasch verfällt man dem puren Fahrgenuss, der aber spätestens nach 200 Kilometern durch den notwendig gewordenen Boxenstopp unterbrochen wird. Weiter kommt man mit dem 16 Liter fassenden Kunststofftank und einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,9 Litern Super nämlich keinesfalls.

Muss auch nicht sein, ist die TNT doch ohnehin nicht als Reisefahrzeug, sondern als reines Freizeitgerät konzipiert. Und weil auch das mutige, aggressive Design sowie der kernige Sound den einem Sprengstoff entliehenen Namen rechtfertigen, kann man Benelli zur TNT nur gratulieren.

Zwar ist sie mit 14.990,- Euro etwas teurer als eine Aprilia RSV 1000 Tuono, die Buell XB12R oder die Xtra-Raptor 1000 von Cagiva. Doch liegt sie auch leistungsmäßig über dieser direkten Konkurrenz. Und das untermauert den Anspruch der italienischen Traditionsschmiede, exklusive Motorräder zu bauen, eindrucksvoll.

Teststeno Benelli TNT 1130:

wassergekühlter Dreizylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Ventile pro Zylinder, 1.131 ccm Hubraum, Leistung 101 kW/137 PS bei 9.500 U/min, max. Drehmoment 117 Nm bei 6.000 U/min, elektronische Einspritzung, keine Abgasreinigung, Euro 2, sechs Gänge, Sitzhöhe 81 Zentimeter, Tankinhalt 16 Liter, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 190/50 ZR 17, Leergewicht 215 Kilogramm, Zuladung 185 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 250 km/h, Verbrauch 7,9 Liter Super auf 100 Kilometer,

Preis: 14.990,- Euro.

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