ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
{**} {**} {**} {**}

Bärig-britisch

Die komplett überarbeitete Triumph Tiger ist zu einem echten Allrounder für alle Strecken geworden, dafür sorgt vor allem der Dreizylinder-Motor.

mid/wa

  • Hier sehen Sie Bilder der Triumph Tiger!

    Der Motor feierte seine Premiere in der Triumph Sprint ST und überrascht jetzt auch in der Tiger mit einem bärigen Charakter. Dafür erzogen ihm die Ingenieure mittels geänderter Steuerung neue Talente an. Um elf PS auf 85 kW/116 PS wurde die Leistung gesenkt und auch das Drehmoment fällt etwas niedriger als bekannt aus. Doch das Maximum von 100 Nm bei 6.250 Touren reicht völlig aus. Aus dem Stand schiebt der Drilling kräftig voran und liefert gerade im mittleren Drehzahlbereich erfreulich viel Druck. Zudem schmeichelt der von einer Einspritzung befeuerte Dreizylinder mit einem ganz speziellen, gefälligen Sound.

    Hektisches Schalten im Sechsganggetriebe ist nur selten nötig. Jedoch sollte, wer sportliche Zwischenspurts einlegen möchte, darauf achten, die Gänge sauber einzulegen. Die Schaltbox möchte korrekt bedient werden, sonst landet man gelegentlich zwischen den Gängen.

    Die britische Raubkatze erweist sich als eine ideale Reisemaschine. Einen Beitrag dazu leistet unter anderem die Front, die ungeachtet ihres schmalen Schnitts einen guten Wind- und Wetterschutz bietet. Erst jenseits von 180 km/h wird der Winddruck auf Dauer störend. Die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h wird folglich nur selten abgerufen. Auch kommt die entspannt aufrechte Sitzposition der Kilometerfresserei entgegen.

    Nicht zuletzt ist die ordentliche Reichweite ein weiterer Beitrag zur Reisetauglichkeit. Selbst bei forcierter Fahrweise steigt der Verbrauch kaum über sechs Liter Super auf 100 Kilometer. In Kombination mit dem aus Stahlblech gefertigten 20-Liter-Tank sind somit Reichweiten von gut 330 Kilometern möglich. Etwas irritierend ist nur, dass die Warnleuchte schon nach rund 200 Kilometern Alarm schlägt.

    Trotz ihrer Reisequalitäten fühlt sich die schlanke Tiger auf kleinen Straßen am wohlsten. Die Überarbeitung hat im Vergleich zur Vorgängerin neue Talente zum Kurvenräubern geweckt, denen auch der stabile Brückenrahmen aus Leichtmetall entgegenkommt. Das gute Fahrwerk verleiht ihr eine bislang ungekannte Agilität. Neu sind auch die Leichtmetall-Gussräder im 17-Zoll-Format sowie die voll einstellbare 43-mm-Upside-Down-Gabel, die gut mit dem verstellbaren Zentralfederbein harmoniert.

    Zum Allrounder wird das Bike schließlich durch die fahrbare Vielseitigkeit. Sowohl schlechte Pisten als auch makellose Straßen mit schnellen Kurven sind mit ihm zu meistern. Zudem bietet es eine ausgezeichnete Schräglagenfreiheit. Für die nötige Verzögerung sorgen zwei radial verschraubte Vierkolben-Festsattelzangen auf 320-mm-Scheiben vorne, während hinten eine Doppelkolbenzange nebst 255-mm-Scheibe zum Einsatz kommt. Trotz guter Bremsen empfiehlt es sich, das 1.000 Euro teure ABS zu ordern - nicht ganz billig, aber effektiv.

    Der reiselustige Biker sollte jedoch auch den Zubehörkatalog wälzen, der nicht nur eine Griffheizung bietet oder einen passenden Tankrucksack (auf dem kantigen Stahlblechtank haben normale Magnethalter ihre Probleme), sondern auch entsprechende Seitenkoffer. Zurrhaken sucht der Fahrer nämlich vergebens. Einzig an den stabilen Soziusgriffen oder den metallenen Soziusrastenhalter lässt sich Gepäck befestigen. Interessant wäre für künftige Modellpflegemaßnahmen noch ein kleines Seitenfach in der Verkleidung, wie bei der Honda Varadero.

    Teststeno Triumph Tiger:

    Allround-Motorrad mit flüssigkeitsgekühlten, quer zur Fahrtrichtung eingebauten Viertakt-Reihen-Dreizylinder, 1.050 ccm Hubraum, Leistung 85 kW/115,6 PS bei 9.400 U/min, max. Drehmoment 100 Nm bei 6.250 U/min, elektronische Einspritzung, geregelter Katalysator mit Sekundärluftsystem, Euro-3-Norm, sechs Gänge, Sitzhöhe 83,5 Zentimeter, Tankinhalt 20 Liter, Leergewicht 228 Kilogramm, Zuladung 200 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 220 km/h, Verbrauch: sechs Liter Super auf 100 Kilometer; Preis ohna ABS: 12.490,- Euro bzw. mit ABS: 13.490,- Euro
  • News aus anderen Motorline-Channels:

    Weitere Artikel:

    Neun neue Partner in Deutschland und Österreich

    Triumph erweitert Händlernetz

    Die englische Traditionsmarke Triumph ist auf Wachstumskurs. Im Laufe der kommenden Monate werden insgesamt neun neue Händler in Deutschland und Österreich mit dem Verkauf der beliebten Twins und Triples starten.

    Informationen stets im Blick

    Head up-Display als Nachrüstlösung

    Tilsberk lanciert ein Head-up Display speziell für Motorradfahrer. Das System bietet unter anderem eine personalisierte Routenführung und Turn-by-Turn-Navigation.

    Facettenreiches Programm in Budapest

    Harley verrät Details zum 120-Jahre-Festival

    100 Tage vor dem Start des Jubiläumsfestivals in Budapest veranstaltete Harley-Davidson eine Pressekonferenz in der ungarischen Hauptstadt. Im Beisein des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt gab das Unternehmen Einzelheiten zu seinem facettenreichen Festivalprogramm für Motorrad- und Musikfans bekannt.

    Streng limitiert und stolze 159.000 Euro teuer

    Yamaha bringt R1 GYTR PRO 25th Anniversary Limited Edition

    Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums der R1 hat Yamaha eine exklusive Serie von 25 R1-Bikes aufbauen lassen, die angefangen beim Rahmen von Hand aufgebaut werden und mit der gesamten Palette der GYTR PRO Performance-Teile ausgestattet sind.

    Limitiertes Sondermodell, noch böser

    Wiederauferstehung: 2023 KTM 1290 Super Duke RR

    Nach dem immensen Erfolg der KTM 1290 Super Duke RR im Jahr 2021 kehrt sie 2023 als mit 500 Stück limitiertes Sondermodell mit noch extremeren Look zurück.

    95 Prozent neu für den Jahrgang 2024

    KTM präsentiert neue EXC-Modelle

    Für die Überarbeitung der EXC-Modelle hat KTM sich auf Klotzen statt Kleckern besonnen. Ganze 95 Prozent der Komponenten sind neu, darunter auch der Rahmen, die Gabel und vieles mehr.